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er iſt durch Urthell des großh. heſſiſchen
Kreisgerichts zu Mainz vom 9. October
1850 ſchon wegen Diebſtahls zu 4 Mona-
ten: Coͤlrectionoͤhausſtrafe verurtheilt wor-
den. Wie er felbft bekennt, ſtieg er in der
Raͤcht vom 5. auf den 6, Februar d. I.,
ziwifchen 12 Uhr. in den Keller des Bäckers
Freyfing in Mannheim, bei welchem er 16
Tage lang bis zum Nachmittage des 5. Fe-
bruaͤr/ als Bäckergeſelle beſchaͤftigt gewefen
war (8' 8“ tief), duͤrch das Kellerloͤch ein-
ging durch den Keller in den Hof, von va
in die Schlafkammer der (in der Backſtube
beſchaͤftigten) Baͤckergeſellen im 2ten Stock,
eignete ſich dort die Börſe des einen der-
ſelben mit 2 fl. 26 fr. an und kehrte dann
auf demſelben Weg auf die Slraße zurück.
Vaͤhrend er den Diebitahl geſtand, luchte
er das Merkmal der Gefährlichkeit deſſelben
dadurch zu beſeitigen, daß er vorgab, ſehr
Barf bettunken geweſen und nur in der Ab-
ſicht eingeſtiegen zu ſein, um in der Kam-
mer zu übernachten, wo ihm erſt der Ge-
danke an Wegnahme des Geldes gekommen
fei, von welchem er Kenntniß gehabt habe.
Diefer Ausſage ſeiner Vertheidigung ſtand
aber außer ſonſtigen Ergebniſſen der Unter-
ſuchung namentlich auch die Art und Weiſe
der Ausführung des Diebſtahls entgegen.
5n dem Wahrſpruche der Geſchwoͤrenen
ward dann au das Merkmal der Gefaͤhr-
lichkeit des Diebſtahls bejaht, dagegen das
Vorhandenſein eines hoͤheren Calg Milde-
rungsgrund wirkenden Grades von Trun-
tenheit verneint, worauf er vom Schwur-
gerichtehofe des durch Einfteigen verlübten
gefährlichen Diebſtahls und damit des NMüc-
faͤlls in das Berbrehen des gemeinen Dieb-
ſaͤhls fuͤr ſchuldig erklärt und deshalb zu
Arbeitshausſtrafe von einem Jahbr 5 Mo-

]

naten, geſchäͤrft durch 60 Tage Hungerkoſt


Koſten verurtheilt wurde, . (Mhr. J.)

Eberbach/ 16, Juni. Geſtern ſtarb da-
hier der in weiten Kreiſen beruͤhmte Hof-
rath Dr. Friedrich Groos, vormaliger
Irrenhausphyſikus in Heidelberg, im 85.
gebensjahre! Er war ein ſcharfſinniger
Denker und einer der erſten Irrenaͤrzte un-
ſeres Jahrhunderts, der beſonders auch durch
ſeine ehenſo gediegenen, als edel gehalte-
nen Schriften ſich die allgemeine Anerken-
nung erworben. Was er dafür beitrug, die
Irrenheilkunde auf die wiſſenſchaftliche Höhe
zu bringen, das anerkennen alle Saͤchkun-
dige und es folgt dem Verſtorbenen die
Liebe und Verehrung der Tüchtigſten aus
Nähe und Ferne in's Grab. (Mhr. J.)

* Bom Neckar. Hochhauſen, 12.
Juni. Geſtern Mittag begleiteten ‚wir die
ſterbliche Hülle des Pfarrverweſers Rupp
zu ſeiner letzten Ruheſtäͤtte. Ein Nerven-
fieber/ das ihn vor 14 Tagen ergriff, hat
am vergangenen Mittwoch, Morgens neun
Uhr, ſeinem jugendlichen Leben ein Ende
gemacht. Die Gemeinde hat in demſelben
einen warmen Freund, der Arme einen
Wohlthäter verloren. Wie ſehr er von der
ganzen Gemeinde geliebt wurde, bewieſen
die vielen allſeitigen Beſuche und Nachfra-
gen während ſeiner Krankheit, welche Theil-
nahme ſich noch ganz beſonders bei ſeiner
Beerdigung an den Tag legte.. Er wird
— in ſtets gefegnetem Andenken
bleiben.

Verantwortlicher Redacteur: G. Keichard.


en B C Chligefenhet) S
KHeidelberg, 18, Juni. Die Heidel-
berger wiſſen nicht, welche Schönheiten der
Bei ſchoͤnem Wetter
weiß Jedermann, wie angenehm es iſt, die
Schloßruine und noch andere und hoͤhere
Anlagen zu beſuchen, und die Umgegend
durch das Fernrohr zu betrachten aber die
Wenigſten . find gewiß noch nicht darauf
aufmerkſam geworden, daß wir auch bei
Regenwetter unſere Häuſer verlaſſen, und
den Waſſerfall betrachten müſſen der die
ſchöne Klinge ziert, und daß wir unſere
Fremden, die glauben ein Unglück erleiden
zu müffen, wenn ein Regenwelter fie in
Heidelberg überraſcht, darauf aufmerkſam
machen müſſen, mit dem Regenſchirm in
der Hand ihre Reiſe nach der Klinge an-
zutreten. *
Wo gibt es eine Gegend, wo eine Stadt,
in welcher bei ſchönem Wetter die ſchönſte
Gegend und bei Regenwetter der ſchönſte
Waſſerfall der Welt zu ſehen iſt?
Darum heraus, ihr Heidelberger! mit
euren Fremden, wenn es regnet, und be-
ſuchet dieſe ſchöne Klinge, die in heißen
Tagen dieſe Schönheit nicht mehr zeiget!

Einladung.
3u der am Lünftigen. ..
Donnerſtag den 24, DE M,

; Morgens 10 Uhr
in Waghäufel ſtattfindenden landwirth-
ſchaftlichen Beſprechung beehren wir uns,
ſämmtliche Herren Landwirthe und Freunde
der Landwirthſchaft ergebenſt einzulaͤden.
Weinheim, 15. Juni 1852.
Direction der unterrheiniſchen landwirth-

ſchaftlichen Kreisſtelle.
Yr Dr Babo. Eichelzer!


Großh Oberamt Heidelberg.

Nr 28,119. Anna Maria Ren fh von Nußloch
wuͤrde wegen Geiſtesſchwäche entmündigt und der»
felben der dortige Bürger Adem Sikmiller
als Vormund beſtellt, was hiermit öffentlich bekannt
gemacht wird.

Heidelberg, den 18. —

Großh Oberamt Heidelberg.
Callmann Bamberger von hier wurde am
B, d. M. als Tayator verſchriftsmäßig verpflichtet,
was hiermit öffentlich befannt gemaͤcht wird.

‚ Heidelberg, den 1852. .
* raft.

‘ Heugrasverfteigerung,

Der diesfährige Deugraserwadhs von circa 53
Morgen vem Hauptfchulfond zugehörigen Wiefen
auf der Gemarfung Schweßingen und Segenheim
wird _ Mittwod, den 23. d. Mis.,
Vormittags 11 Ubhr,

im Rathhauſe zu Schwetzingen loosweiſe öffent-
Iich verſteigert.!

_ Seidelberg, den 16. Zuni 1852.

“ @roß). HauptfhulfondS-VBerwaltung. '

; MWagner. ;

An die Steigerer von Holz und Wellen
** aus dem Stadtwalde.
‚/ Nach einer Anzeige der Stadtrente ſind noch fehr
viele Holkzüteigerer mit. Zahlung ihrer Ool;geld-
fehuldigkeiten im Ruckſtande; wir ſehen uns daher
Yeranlaft, unter Hinweifung auf die Ddieffeitige
Bekanntmachung, nach welcher der Abfuhrtermin
fämmtlichen Holzes bis zum 1. Jult nächſthin be-
fHimmt iff, an die Reftanten Mahnung ergehen zu
laffen mit vem Anfügen, dafß. gegen viefenigen,
welche nach Ablauf weiterer 8 Tage noch im Rücz
faͤnde verbleiben follten, unnachſichtlich nach Maß-
gabe der Verfteigerungsbedingungen verfahren, D. h,
das von ihnen erſteigerte Holz auf ibre Sefaht
und Koflen anderweit verwertzet werden müßte.
-Heidelberg, den 16. SJuni 1852.
%77 SFür den Gemeinderath:
Hoffmann.
Sachs.

Das ftaͤdti ſche Mehlwaaggefälle wi
Donnerfiag, den 24. d. M
; Nachmittag3 3 Ubhr,
auf hiefigem RNathhaufe mittelt VBerfteigerung für
die Zeit bis 1. Januar 1854 in Pact begeben.
Heidelberg, den 16. Zunt 1852.
Suͤrgermeiſter
Hoffmann.

rd

Sachs.

(Fortſetzung der Leihhaus-
Pfauder ⸗Verſteigerung.) —
Künftigen Mittwoch/ den 23, df8.,
Nachmittags 2 Uhr, werden im hieſi-
gen Leihhauſe die nicht ausgelösten
oder erneuerten Pfänder vom Monat
April 1851, von Nr. 4825—6469,
gegen baare Zahlung öffentlich ver-
ſteigert.

Solche beſtehen in Gold, Silber,
Manns- und Frauenkleidern, Bettung,
Weißzeug und verſchiedenen andern
Gegenſtänden.

Heidelberg/ den 16. Juni 1852.

Der Caſſier: Jungmann.
Der Controleur: Fahrbach.

Spechbach, Amts Neckaxgemünd. Mittwoch,
am 30. Nachmitlags 1 Uhr, wird auf dein
Raͤthhaufe dahier das den veinrich Shumanns
ſchen Kindern und ihrer Mutier, jeßt Gg. Zieg
Ter’{chen Ebefrau zugebörige zweiſtöckige Wohn-
haus mit Scheuer , Stallungen und Hausgarten
gelegen an der Chauffee geßen Eyfenbach neben
Kaufmann Bauer und Karl BarthH, der Erbver-
theilung wegen in Verfteigerung gebracht, wobei
fich_allenfallfige Steigliebhaber einfinden follen-

Spechbach, den 8. Zunt 1852. 4

Bürgermeifter
Eiſele-

Bauer.


Privat· Anzeigen.

Hausverſteigerung.

Herr Guͤrtlermeiſter Zahn dahier laͤßt wegen

Wegaug von Heidelberg
Donnerſtag den 24. d. M,,
Nachmittags 3 Uhr,

im Gaſthaus zum Prinz May dahier fein thm ei-
genthümlich zugehöürendes dreiftöckiges Wohnhaus
mit vierſtöckigem Hinterbau, Lit. D Nr. 63 auf
dem Heumarkt, enthaltend 12 Zimmer, 4 Alkove,
4 Kücen;, Hof Stall, Speicher und großen Keller,
unter ſehr annehmbaren Bedingungen durch den
Unterzeichneten freiwillig verſteigern-

Heidelberg, im Juni 1852. Y *

$. W. Ba mann.

Wohlfeiler Pflanzen⸗Verkauf.

Kunſtgärtner Schildecker in Heidelbers ver-
kauft eine große Paͤrthie Topfpflanzen, ald: Cas
mellien, Erleeen, Azaleen, Nohodovdendren2C,, große
Oleander, Granaten und fonfige Orangeriebäume
in Kübel wegen Gefchäftgveränderung fehr billig.
Auch ift dafelbft eine ein Slock hHohe Gartenwohs
nung zum Übbruch fehr billig zu haben; Diefelbe
eignet ſich vorzuͤglich zu einer Familienwohnung
auf dem Lande, indem alleg in vorzüglich gutem
Zuſtande iſt.

Privat: Eutbindungs⸗ Auſtalt
in Ma inz.

Dieſe allerwärts als ſo Vorzüglich anerkannte
Anftalt bietet alle Harantie für liehevolle Behand-
Iung, Bequemlichfeit, ſtrengſte Berfchwiegenheit und
billige Preife, Näheres bet der Borfteherin Julie
Kauch Hebamme, Stephansſtraße F S57 %..

%.

Briefe franeo.

(Offene Lehrfiekle.) DBet

vem —
enſch in die Lehre

treten.
Wiesloch, den 17. 8 1852.

Wedel, Wundarzt.
 
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