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Heidelberger Journal (46) — 1852

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Nr. 152-178 (1. - 31. Juli 1852)
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https://doi.org/10.11588/diglit.66017#0628
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jeet lauten. In
die in dem einſa

ſchwörer 8 famen, %

— be 6

*

nach den au
‚ Zweifel

ndon, 30 Juni. Geſtern Abend iiſt
Stockport aus Anlaß eines Streites
Wijchen. irländiſchen Katholiken und engli-
ſchen Arbeitern zu blütigen Auftritten ge-
Fommen. Die Proclamation gegen die Pro-
ceſſionen der Katholiken, deren am Sonn-
fag.eine in Stodport achallen wurde, fol-
Ten‘ die nächſte Beranlaffung gegeben haben,
neber 70 Zudividuen find verbhaftet, viele
wurden verwundet, einige getödtet! Mili-
tärgewalt mußfe requiriyt und die Aufruhr-
getẽ verleſen werden. Vieles Eigenthum
wurde zerſtoͤrt. Der Streit begann damit,
daß die Irlaͤnder in einer proͤteſtantiſchen
Schule die Fenſter einwarfen, worauf die
Sachſen über ſie herfielen/ um Rache zu
nehmen, \ \ ;

Londen 1. Juli. Heute hat die Könis
gin Das Parlament feierlich geſchloſſen. Aus
der Chronrede heben wir als den für ung
widtigfien Punkk die Verſicherung der freund-
lichen Beziebungen hervor, in welcher Eng-
land gegenwärtig zu allen Hauptmächten
Europa’s ſteht. Das Parlament wird vor
dem 20. Auauſt nicht zufammen treten.
© Qondon, 2. Iuli. Die Uncuhen in
Stockport haben ſich leider am Mittwoch
erneuert, doch hat man kein Menſchenleben
zu beflagen, Gerüchte von heranziehenden
ſriſchen Maffen, um Rache an den Prote
ſtanten zu nehmen, bedürfen noch ſehr der
Beſtätigung. ; *

Luiterika.

Newyork, 19. Juni General Scott und
Fillmore haben die meiſte, Webſter die ge-
ringſte Ausſicht, vom Whig⸗-Convent in Bal-
timoxe zum Präſidentſchaftacandidaten ge-
wählt zu werden. 2

ſich die Vermu
Fleiſch und Brod an jenen Stellen nach
dem Diehſtaht verſteckt worden ſei und daß
Midael Rechner an jenem Morgen in fei-
nem Reißigbündel dayon nach Haus ge-
bracht habe, Dieſer ſuchte jedoch glauden

zu machen, daß ſeine Frau das Flelfch mit
Tannenreißig in der Küche in Berührung

gebracht habe und dieſe behaupiete denn
auch, ſie habe es anfänglich in einer Ecke
der Küche unter Reißig verſteckt gehabt.
Michael und Johann Joſeph Rechuͤer he-
theuern, von dein Diebftahl bei Friedel
vichts zu wiſſen und an demfelben Feinen
Theil genommen zu haben, M, Redner
hat aber einen ausnehmend ſchlechten Ruf;
er t'ß_ wegen Unterſchlagung und Wiverſetz
lichkeit ſchon einmal zu Arbeitshausſtrafe
verurtheilt worden; im Jahr 1843 waͤr er
der Ermordung des Gemeinderaihs No&|



Beil gehöre. Valentin Müllex konnte ſich
namentlich darüber nicht ausweiſen W, er
ſich vom 11. auf den 12. Februar aufge-
halten hat. Die Vertheiriger waren des
mübt, den Umfang des Diebſtahls, deſſen
Eigenſchaft als gefährlicher, die eimelnen
Verdachtsgründe, das Unterſtellen eines Com-
plotts zu bekämpfen, insbeſondere wurde
verſucht, die Anwendbarkeit der gegen M.
Rechner ſprechenden Verdachtsgründe auf
ſeinen Sohn Zohann Joſephezu beſtreiten;


Urheberſchaft der einzelnen Angeklagien und
wegen der Merkmale der Gefährlichkeit an

ſtücken und Lebensmittein im Werth von
43 4L zum Nachtheil des Johann Friedel,
deſſen Mutter und Schweſter, veruͤbi durch
Einbrechen, Einſteigen und Mitführen ges
faͤhrlicher Werkzeuge, damit des inehrfach
gefährlichen Diebſtahls und zwar den N.
Rechner im erſten und Valentin Muͤller
im 6, Ruckfall in ein Verbrechen gleicher
Art ſchuldig erktärte, daher den M Rech-
ner zu einer Zuchthausſtrafe von 6 Jahren
oder 4 Jahren in Einzelhaft, geſchärft durch


felarreft, den Valentin Müller zu einer
Zuchthausſtrafe von 5 Jahren oder 3 Jahre
LMonaten Einzelhaft, geſchärft durch 140
Tage Hungerkoſt und 40 Tage Dunkelar-
reſt den Johann Joſeph Rechner zu einer


x Deren Stellung unter po-

iMichael Rechner und
B Jahre, bei Johann
Jahr ausfprach,

— — on @. — —

Hieſiges

N

—— AA — ꝛ
; Sogleidh wurden von dem Gemeinderathe
die noͤthigſten Ausgaben zur Zahlung ane
gewielen und nacdem der NMentmeiker un-
gefähr 6000 fl ausbezabit DHatte, Ließ er
den Gemeinderath wiffen,. baßı er Bet der
großen‘ Anzahl Trupyen die Gefahr nict
länger auf ſich nehmen fönne, Gelp über
die Straße zu fchifen, Hierauf Meß der
Gemeinderath das übrige Geld in ein Faß-
hen verpaden und in den Nathhausteller
vergraben. Zwei Tage darauf, alg das Fön.
vreußiſche Heer die Stadt befegt hatte, und
man feine Gefahr mehr für dis Geld fah,
Wwurde Daffelbe wieder in Ddie Renteikaffe
gebracht, und glücklicher Weife fonnte man
dann, ohne ein Anleihen, weldhes —
nur zu hohem Zinsfuße zu erhalten gewe-
ſen wäre, die verlangten Lieferungen für
das preußiſche Heer machen. ;
Schon bet der erſten Lieferung wahrte
DBürgermeifter Sätfhenberger das In-
tereſſe der Stadt, indem er mil Gemeindes
rath Hoffmeiſter ſich Morgens 4 Ubhr
an den preußiſchen Proviantmeilter wandte
und ihn bat, daß er bei feinem Befehlshaz
ber auswirken möge, daß die Stadt, die
beiläuftg taufend Zentner altes Fleifch, welches
von dem preußiſchen Heere mitgebracht murde
und welches mit 15 Kreuzer das Pfund zur


böher als das friſche Ochſenfleiſch, mweldhes
dieſelben von ihren Meggern zu 11 Kreu-
zer bekämen, zu verguͤten Dabe, Dieſe Bitte
wurde von dem Befehlshaber nicht allein
genehmigt, ſondern es durfte eine bedeutende
Menge des alten Fleiſches gar nicht ange-
hommen werden, und man gab ſich über-
dies mit der ungefähren Haͤlfie der gefor-
derten Gegenſtaͤnde zufrieden, was der
Stadt eine Erſparniß von etwa 5000 fl
ausmachte-

Wenige Tage ſpäter wurdben von der
Stadt⸗ und den Landgemeinden eine zweite
Lieferung, welche den Betrag von gegen
50,000 {. ausmachen Dürfte, Verlangt, für
deren Beforgung Bürgermeifter Gaͤltſchen-
berger wieder gemwählt wurde, um in Ge=’
meinfchaft mit fämmbtliden. Bürgermeiftern
des Landamtes die Sache auszuführen. &-
ſtellten ſich unter Andern auch zur Neberz

reuznach ein, welche die Preife am
billigſten machten. Bürgermeifter Gätfhene
berger machte ſodann den Lieferungsvertrag
im Beifein der Herren Büxgermeiſter vom.
Lande und gebraͤuchte die Vorficht, daß er
in demſelben einen Paragraphen aufnahm,
daß wenn es ihm möglich fein follte binnen
24 Stunden von einer Militär= oder Civilz
behoͤrde einen Nachlaß an den vorgeſchrie-
benen Lieferungs⸗Gegenſtänden zu erwirken,
die Licferanten dann ſoviel weuͤiger zu lie-
fern haͤtten, als der Nachlaß beträgt, ohne
daß dafür eine Entſchädigung gegeben werde.
(Schluß foigt.) *

Cours ¶ Ilistoire moderue.
Souvenirs du Consulat et de l’Empire. .
»L’Etude impartiale du Passe
est 1e meilleur — —
tribuer a la prosperite de l’avenir,,
(M, Necker de Saüssure,)“
A _ V’Universite (Pandekten - Saal) — Lundi,.
5, Juilllet , ä 5 h., }

SZuchthausfirafe‘ von 1! Jahren oder 1
Jahr Einzelbaft mit 42 Tagen Hungerkoſt!

au Musce — Mardi, 6, Juillet, ä3 2
„Suites de Mareugo. Machine infernale.
 
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