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die Armen ſollen diesmal veichliher , wie
bei jedem andern Nationalfefte ausfallen.
X Baris, 27. Juli. In Ermangelung
gofitiver Rachrichten ven Nur einiger Wich-
tigfeit. bleiben die Gerüchte vom nahe be-
voͤrſiehenden Kaiſexreiche und von Modift-
cationen im Winiſterium an der Tages-
prdnung.. Die feietliche Beiſetzung der
fietolichen Refte des Marſchalls Ercelmans
in den Grabgewoͤlben des Invalidendomes
iſt heute mit großem Gepränge erfolgt.
Pferde zogen den Veichenwagen, der aus
dem Palaft der Ehrenlegion die Leiche des
Marſchalls abholte, und das weiße Roß
des Hingeſchiedenen folgte dem Wagen.
Marſchall Vaillaͤnt und die Generale Mag-
nan, Saint⸗Arnaud und Lawoͤſtine hielten
die Zipfel des Leichentuches. Eine Abthei-
lung Guiden geleitete den Zrauerzug, der
am Hotel der Invaliden von der Gaſtlich-
keit in Ehpfang genommen wurde. Abthei-
fungen aller.in Paris garnifonirenden Re-
gimenter waxen in der Naͤhe aufgeſtellt,
die Muſiken ſpielten Trauermärſche und die
Geſchuͤhe falutirten während des ganzen
Traueractes. Eingang und Inneres des
Invalidendoms waͤr ſchwarz verhängt und
ſilberne Schilder zeigten das Wappen und
die Namen der Schlachten, In denen der
Marfchall in Italien, Spaͤnien, Rußland
- und Deutſchland mitgefochten. Unteroffiziere
umſtanden als Wachen den Katafalf, Um
42 Uyr fuhr in offener Kaleſche der Prinz-
Präſident vor; er war in Generalguniform
und gefolgt von ſeinem ganzen militäriſchen
Haushalt. Unter den Anwefenden bemerkte
man überdies den Erzbiſchof von Paris,
den Prinzen Hieronymus, den Fürßen Mür-
rai, aile Miniſter, Baroche, viele Mitglie-
der des diplomatiſchen Corps/ des Senats,
des geſehgebenden Korpers,/ Staatsräthe und
vielẽ vormalige Offizierk und Soldaten der
kaiſerlichen Armee in ihren alten Unifor-
men. Der Trauergottesdienſt dauerte bis
nach à Uhr, worauf der Sarg in die Mar-
{hallsgruft beigeſetzt wurde. — Der Prinz-
Präfident kommt oft Incognito von . St.


Cloud nach Pari
er wieder laͤnge im Patk der Tuilerien,
ohne von der Menge erkannt zu wer-
den. Der „Moniteur“ veröffentlicht heute
eine dritie lauge Liſte neuernannter Maires
und Beigeordneter. 2
Die Srganiſation der Haugs-, um nicht
zu ſagen der Hofhaltung des Prinz⸗Praſi-
denien vervolljftändigt ſich mit jedem Tag
mebr, indem die betreffeüden Aemter defi-

Ernennung: zum Palaßpräfecten, und von
Merle's zum Unierpräfecten angekündigt.
Von den Modifieationen im Cabinet iſt es
wieder ſtill geworden; ſie feien, heißt €$,
einſtweiien dis nach dem 15. Auguſt ver-
ſchoben. Dagegen iſt nunmehr im Polizet-
miniſterium diẽ Direction der Oruckerei,
des Buchhandels und der Preſſe, anı deren
Spitze bekanntlich Latour⸗Dumoulin ſteht,
durch die definitive Ernennung eines drit-
ten Bureauchefs vervollſtändigt! Herr Paul
Cere iſt der Ernanntez zum Reſſort ſeines
Bureaus gehören ſpeciel alle . die Preffe
betreffenden Angelegenheiten — Der Mont-
teur de ’Armee“ ‚enthält eine lange hiſtoxiſche
Abhandlung über den Adler als Feldzeichen,
worin es heißt! Wie man ſich erinnert,
bedurfte es nichts Geringeres, als aller 4
Köpfe der Adler Rußlands und Oeſterreichs,
vereinigt mit dem preußiſchen Adler und
mit allen den Raubvoͤgeln in den Wappen
der Staaten zweiten Ranges, um den ein-
köpfigen Adlet Napoleons niederzuwerfen-
der durch 100 Siege erſchöpft war, und
den unfere glorreiche Armee nun wieder
aus der Aſche erftehen ſah.“ Ludwig
Napoleon hat die Anfertigung eines Por-
träis des Marſchalls Excelmans befohlen,
das im großen Salon des Elyſee ſeinen
Platz erhaͤlten ſoll. — Die „Gazette de
Franee“ legt heute ein Veto gegen das
Kaiſerreich einz ſie iſt ſo gemüthlich, von
Ludwig Napolcon zu verlangen, daß er
Ales in Frankreich hübſchein Ordnung
bringe und dann die alte ſtabile Regierung


* Baris , 28--Iulic Der „Moniteur“
veröffentlicht heule wieder eine Anzahl Er-
nennungen von Maires und Adjunkten. —
Die immer wachſende Bermehrung des In-
kaſſa des Staatsſchatzes hat dem Finanz-
miniſter geſtattet, der Bank von Fraͤnkreich
25 Millionen Abſchlagszahlung zuruͤckzuer-
ſtatten auf das Darlehen von 50 Milkionen,
welches die Bank im März 1848 dem Staatss
ſchaͤße vorgefchoſfen hat. Dieſe Rüczahlung
iſi am 26. 0 M, bewerkſtelligt worden —
Geſtern beim Leichenbegaͤngniſſe des Mar-
ſchalls Excelmans bemerkte man Damen in
liefer Trauer, welche das große Band der
Ehrenlegion über die Bruͤſt trugen, dies
waͤren die Damen des Haufes von St. De-
nis. Die Leichenfeierlichkeiten des Gene-
tals Gourgaud ſind heute um 11 Uhr in
der Kirche SteLouis d' Antin mit allem, bei
ſolchen Gelegenheiten üblichen Pomp be-
gangen worden.

London, 26. Juli. Die heutigen Blät-
ter enthalten nichts Neues von Intereffe
betreffs der Wahlen, — Der Poftdampfer
„Afeica“ hat- den Koſſuth aus den Verei-
nigten Siaaten wieder hierher gehracht.
Die letzlen Nachrichlen aus Newyork datiz
ren vom 14, Juli, ſind aber ohne Intereſſe.

London, 27. Juli. Das Ergebniß der
Wahlen ift, bis auf fünf Mitglieder, nun
befannt, Die miniſterielle Poſt redhnet 334
Minifterielle und 314 Liberale, Der whig-
giftifde ©lobe 329 Libexale, 289 Derby-
Disraeliten und 36 zweifelhafte.

Italien.

Turin, 24, Juli. Prieſter und Mönde
reiſen im Lande umher und ſammeln Peti-
tionen gegen das Ehegeſetz, finden jedoch
in den meiſten Gegenden die Bewohner mit
der Legislatur ganz einverſtanden; auch die
Gemeindevorftände und Bürgermeiſter wei-
gern ſich, die in einigen Orten gegebenen
Unterſchriften zu ſolchen Petitionen zu le-
galiſiren.

wieder herſtellen laſſe.

Redigirt unter Verantwortlichkeit von G. Keichard.


Großh. Oberamt Heidelberg.

Nr. 34,941. Der Soldat vom 7. Infanteries
Bataillon Johann Zoſeph ODber von Heidelberg,
welcher fih unerlaubt aus feiner Garnifon ents
fernte, wird aufgefordert, ſtch binnen: 4 Wochen
dahier oder bet feinem Bataillons-Commando zu
fiellen und 3U verantworten indem er ſonſt der
Defertion für (Muldig, des Staatsbürgerrecht$ für
verluftig erklärt und in Die gefeßlihe Strafe von
1200 fl.-fowie in die Koften vetfällt werden foll.

Zugleich werden die Polizeibehörvden erfucht, auf
den Solvaten Ober, deffen Signalement beifolgt,
zuw fahnden und ihn im DBetretungsfalle hierber
vder an fein Commando' abzulieferu.

— Signalemendf.. *
Größe 52“ 3, Körperbau ſchlank, Geſichis-
farbe geſund, Augen grau, Haare blond, —
Heidelberg, den 26. Juli 1862.
Eichrodt

Ruͤdt.

— Dberamt Heidelberg.

Nr 35,390. _ Die im gahre 1847 mit ihrem
Vater Daniel Dreang minvderjährig nach —
auggewanderte Sufanna Dreans von Nußloch
hat bei nunmehr erreichter VolNjährigkeit die Bitte
geftellt, dr die Enilaffung qus‘ dem Stantsver-
dande zu ertheilen unDd {hr Vermögen ihrem Gene-
ralbevoͤllmachtigtez Xarl Stude yon Nußlocdh zur
Ausfolgung nach Amerika zu Übergeben.
Zu dieſem Zwecke baben wir Tagfahrt auf
Dienſtag, den 3. Auguſt I, F,
Vormittags S Uhr, ;

auf _ dieffeitiger Amisfanzlei anberaumt und wer-
den daher die eiwaigen Gläubiger aufgefordert,
ihre Forderungen in der oben anberaumien Tag-

fahrt aın fo. gewiffer anzumelden, als fonft nad
Ablauf derfelben diefem Gefuche ent/prochen Würde,

etdelberg, den 27. Zuli 1852
* He 4 Nudt.

Verſteigerungs· Ankundigung.
Handfchnhsheim, ODberamt$s Heidelberg. Im
Wege der Hülfs-VBollfiredung werten den Friedrich
Mutfchler Eheleuten van Handlhuhsheim nac-
Benannte), auf vortiger Gemarkung gelegene Lie-

enſchaften
Samfag, den 21. Auguſt d. F.,
— 9 Uor, S
auf dortigem Nathhaufe im Zwangswege Öffentlich
werfleigert, unDd erfolgt der endgültige Zufehlag,
wenn mindeftens der SchäßungSPreis erreicht wird. !
17 Sin eigenes einflöciges Wohnhaus mit Dach
zimmer, Scheuer, Stallung, Hofratthe und Meinent
Hausgärtchen, im oberen Dorf zu DHandfehuhsheim
gelegen, einerfeitg Cberhard Dübfch, anderfeits
Philipp -Hübfeh Wittwe, vornen die Ortsgaffe,
hinten Sakob, Neureuther, im Schätzungspreife zu

} 400 fl
2) 6 Srundftüge an Nefer, Wiefen
und Weindergen, zufammen im Släcdhen-
maag :3 Bril. 31 Rihn., zerſtreut lies
gend, im Schätzungswerthe zu — fl
zufammen . 2,225 fl.
den.20. Juli 1852

1,


in der Krone zu Ilvesheim zu Eigenthum öffent-
lich verſteigern.
Die Steigerungsbebingungen und die Schäßung
können lederzeit bei Georg Joahim, in, Ilves
heim eingeſehen werden * 2
Käferthal, den 21. Juli 1852.
Schroͤth, Notar.

Privat-Anzeigen,
Neckarwaſſer· Wärme: 18 Grad.
Sch. Bootz/ Schwtmmlehrer-

Mühle zu verpachten.

Die in Schlierhach bei Heidelberg
an der Kandfiraße Iegende neu herge-
Eftellte Mahlmüble, zu zwet Mahlgän-

Z gen und Schälmübie eingerichtet, f0=
wie eine Delmühle fammt Wiefe, Oarten und
Baumftück, iſt auf einen Zeitbeftand zu verpadhten
Liebhaber wollen ſich
wenden an M, Abel, Maurermfir. in Heidelberg.

Weinverſteigerung.
Mittwoch, den 4, Auagufk. I. I.y ..
Vormittags 10 Ubhr,, ;

Heidelberg,
MWagner, Notar.

Schaͤfereiverſteigerung.
Ilvesheini Amis Ladenburg. Der unterzetch-
nefe wird aus Nuftrag das dem Yrhrn. von HUNd-
beim in Sfoesheim für eine Anzabl von 200
Schafen auf der Gemarkung von Zlvesheim zu«
flehende Waidrecht nebſt Schäfereigeräthfchaften am
— den 16. Auguff l. S,
ormittags 9 Uhr,

taͤßt der Unterzeichnete im Gaſthaus zum Adler da-
|hier,. circa 69 Ohm felbfigezogene hiefige, Weine,,
(darunter ungefähr 34 Obhm weißer 1848.,. fernet:
rofher und Hubberger aus den / Sahrgängen vor
1849 und 1850,) in Parthien nach Belieben der
Steigerer; an den Meiftbietenden öffentlich verfete
gern. Eine Stunde vor der Verfteigerung: FöNNER;
die Weine am Taffe probirt werden.

Weinheim, den 20. Juli 1852. —
 
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