eröffnete bei der Schlußfeier die Vorträge
der Schüler, und wurde von dem kleinen
Ludwig Jolly aus Mooͤbach ganz allerliebſt
geſprochen. Es lautet:
Der Thor mag glücklich heißen
Den, der da Iebt in Pracht,
Den magſt mit Recht Du preiien,
Der Andre gluͤcklich macht.
Am Lager feines8 kranken
Geliebten Fuͤrſten ſtand
Der Arzt, ahnt in Gedanken,
Weldh’ Kummer droht dem Land.
Denn Alles ſchien vergebens,
Was Menſchenkunſt erfand;
Zur Rettung ſeines Lebens
Faͤſt lede Hoffnung ſchwand.
Da, als von heft'gen Schmerzen
Des Fürſten Herz faſt brach,
Er mit beklomminem Herzen
Zu ſeinem Arzte ſprach:
S Einer denn im Lande,
Der teiden muß gleich mir?
Und Kummer übermannte
Das Herz des Arztes ſchier.
Gerecht ſind deine Klagen
Hein Kürft“, fpraͤch er, „unDd doch
Weiß Einen ich zu fagen,
Deß Leid iſt größer noch.
Der iſt auf Stroh gebettet
Und leidet Tag und Nacht.
Ans Lager ſtets gekettet,
Kein liebend Aug ihm wacht.
Was wohlthut Deinem Herzen,
Nichts ſteht ihm zu Gebot,
Zu feinen heflaen Schwerzen
Quält ihn noch äußre Noth.
Und bei der Seinen Weinen,
Luch der SGedank’ in ſchreckt,
Daß darben einſt die Seinen,
Wenn ihn die Erde deckt.“
Das möge Sott verhüten !
Der evie Fürft da ſpricht
So lang’ ich Ieb’ hienieven,
Duäl äußre Noth ihn nicht.
Man ſoll ibm Alles reichen,
Vas lindert ſeinen Schmerz,
Mög’ keine Sorg beſchleichen,
Des armen Kranken Herz!
Ich will nicht nur dem Heichen,
Denn der bedarßs fa nicht,
Dem Armen will ich zeigen,
Was fordert Fürſtenpflicht.
Und werdet Ihr errathen,
Wer dieſer Fürft ſo hold?
Dasz waͤr der Fürſt von Baden
Großherzog Leopold!
Drum möcht ich nirgends wohnen,
Ais in dem ſchönen Land,
Wo ſolche Fürſten thronen
Wie der, den ich Euch nannt!
Sein Volk beglüct zu haben
Schwellt höher feine Bruſt
As alle irdlſche Saben
War feine höchſte Luſt.
Darum ſein Angedenken
Fortlebt und nie vergeht
Ind Sein wird man gedenken
So lange Baden ftebht.
Deutſchland.
Karlsruhe, 16. Auguſt. Wie verlautet
iſt Herr Eduard Devrient von Dresden
zum Direetor des Großh. Hof-
theaters ernannt.
Mannheim, 16. Auguſt. Wie wir
vernehmen, follen Frin, Häußer (?) und der
Tenoriſt Herr Schlöſſer unſere Bühne ver-
laſſen wollen, um einem Rufe nach Berlin
zu folgen. }
In Steinbach hielt am 13. Auguſt die
Verſammlung des Vereins bad. Aerzte zur
Foͤrberung der Staats-Arzneikundẽ ihre
Stiftungsfeier.
Von der Schutter. Da in der Ge-
meinde Kürzell von Seiten der Bürger
keine Bürgermeiſterwahl zu Stande gekom-
men war, hat die Megierung am 14 Aug.
den bisherigen Gemeinderath Jakob Heim-
berger auf 3 Jahre zum doͤrtigen Bürger-
meiſter ernannt. Die Wahl des Ernannten
iſt nach der Verſicherung der B. Loztg. im
Sinne von wohl mindeſtens Dreiviertheilen
der Bürgerſchaft ausgefallen.
Freiburg, 14, Auguſt. Nach der Ver-
ſicherung der B, %, hat die Ernennung des
Herrn Keg.-Kaths Burger zum bieligen
Stadt⸗Ditector hier einen guten Eindruck
gemacht. Das genannte Blait ſagt: „Wir
hoffen zuverſichtlich, daß er ſeine Stellung
dem Wohle des Staates und der Einwoh-
nerſchaft mit Herz und Hand widmen wird.“
Freiburg, 15. Aug! Der hieſige nach
Breiſach verfetzte Univerſitätsamtmann Ga-
geur wird ſeinen neuen Dienſt dieſer Tage
antreten. Um ihm bei ſeinem Abſchieve voͤn
hier noch öffentlich eine Anerkennung ſeiner
Humantiät und Leutſeligkeit bei Führung
ſeines Amtes auszuſprechen, begab ſich ge-
ſtern Abend eine Seputation der hieſigen
Studentenſchaft! begleitet von einem Zuge
von ca. 200 Fackeln und der Muſik des
hieſigen Bataillons, zu demſelben. Die
Fr. 3, bringt in einem langen Bericht hier-
über auch die von Seite der Studenten an
den Gefeierten gerichtete Abſchiedsrede.
* In Raſtatt begrub man am 13. Au-
guſt den Oberlehrer Ekert, Verfaſſer der
einſt vielgeleſenen pädagogiſchen Schrift
„der Schulmerſter ohne Stecken“ Ekert
war 1789 zu Dielheim bei Wiesloch gebo-
ren, und hat durch die erwähnte Schrift, wie
durch ſein gewoͤhnliches Wirken viel zur
Geltendmachung naturgemäßerer Erziehungs-
und Unterrichtsmethoden beigetragen! Die
B, L. vom 17, d. M, widmet dem Ver-
blichenen einen längeren Nachruf.
Vom Neckar wird der A. A. 3. berichtet:
In aller traurigen Zerfahrenheit unſerer
Verhältniſſe und Widerſtrebungen bethätigt
ſich doch immer neu ein Geſammtgefühl
des deutſchen Volkes, das ſo gern und be-
reit zu Hülfe kommt, wo irgend im Vater-
lande Noth droht oder einbricht. Ich theile
Ihnen dafür einen neuen Beweig mit.
Kaͤum hatten die öffentlichen Blätter von
dem Nothſtande geſprochen, der in mehreren
armen Gegenden im Spätwinter und Srüh-
jabr d. S, herrſchte und ärgeres befürcten
ließ, alg die Deutfhen in Mancheſter und
naͤchſter Umgegend, Leeds und Bradford,
unter ſich fammelten. Sie ſtellten bis Mitte
Mai’s: in Manchefter 9680 fl in Leeds
und Bradford 1400 fl., zuſammen 11,080
Sulden zur Berfügung, und dieſe find in
folgender Weiſe vertheilt, theils den Comi-
teeß, die ſich gebildet, theils zuverlaſſigen
Männern zur Berwendung, theils vertrauens-
werthen Behörden überwieſen worden. Es
erhielten: Würtemberg: 800; der Vogels-
berg und heſfiſche DYDdenwald: 1200; der
dadiſche Odenwaͤld: 1105; Spefart und
RNhön: 550; Oberfranken: 950 ; Das Eichs-
feld 300; die vom Unwetter des 26, Mai
im Regierungsbezirk Erfurt Betroffenen :
17503 Landgrafſchaft Homburg: 200; am
Taunus: 150; Sberheſſen: 12003 im We-
ſterwald: 250; Thuͤringerwald: Amt Eis-
feld? 2503 Amt Schleuſingen: 359 das
Erzgebirge: 500; Schleſien: 1050; am
Niederrhein;z 175 Gulden. Das leiſteie
eine verhaͤltuißmaͤßig kleine Zah! Deuiſcher
aug der Fremde, odne nach Nord⸗ und
Süd-, Größ⸗ oder Klein⸗Deutſchland, evan-
geliſch oder katholiſch 26. zu fragen. Nicht
bloß die Gabe, fo reich ſie iß, ſondern be-
fonders auch dieſer Sinn iſt hervorzuheben
und zugleich tröſtlich
Frankfurt, 14. Auguſt. (Fr. P.) Der
Centralverein für Homoͤopathie der bereits
im Jahr 1837 hier eine Generakverſamm-
lung hielt, tagie Anfangs dieſer Woche
zum zweitenmale in unſerer Stadt. Anwe-
fend waren 29 ärzliche Mitglieder. Die
Vereinsgenoſſen aus Deſterkeich und voͤm
Niederrhein fehlten. Dlenſtag, den 10. Au-
guſt, am 10 Uhr Morgens war die öffent-
liche Hauptfigung, an der auch Laien Theil
nahmen. Nach einem einleitenden Vortrage
des Borligenden über die Ausbreitung der
Homöopathie auf dem Erdenrunde, worin
die Ausdehnung derſelben in Oeſterreich,
England, wie In Amerita namentlich her-
vorgehoben waxen (in letzterem erxiſtiren
über 500 homöopathiſche YWerzte), wurden
ſpeciellere Borträge über Theorie und Re-
ſultate bei der Homöopathie von einzelnen
Yerzten gehalten. Um 1 Uhr ſchleßz die
Sitzung und es folgte ein feſtliches Mahl-
Für naͤchſtes Jahr wurde Kaſſel als der
VBerfammlungs= und Feſtort beſtimmt.
Fraukfurt, 15. Auguſt. Heute Morgen
11 Uhr fand, wie die Poſtztg. berichtet, im
hieftgen Dom die ſog. Napoleonsfeier ſtait.
Die ſchoͤne Muſtk haͤtte viele Beſucher an-
gezogen, doch iſt zu bemerken, daß außer
den Mitgliedern der franzöſiſchen Geſandt-
ſchaft keine diplomatiſche Perſönlichkeit im
Dom anweſend war! Auch kein Offtzier
oder Soldat der hieſigen Garniſon wurde
bemerkt. Am Eingang des Domchors wa-
ren zwei blau-welß-rothe Fahnen mit dem
Kaſſel, 12. Auguſt. (Fr. Poſt.) Die
1. öffentliche Sitzung der 2. Kammer iſt
auf den 14. Auguſt angeſetzt worden. —
Der bekanntlich wegen Vergiftung eines
Kindes hier in Unterſuchung befindliche
Medieinalrath Dr. Schuchard hat heute
Morgen einen neuen Verſuch gemacht, ſich
zu entleiben, indem er ſich mit einer Scherbe
am Oberſchenkel eine der Hauptarterien zu
durchſchneiden ſuchte. Obgleich die Wunde
bereits ſtark blutete, ſo bemerkte man doch
noch zeitig das Vorhaben deſſelben und
vereitelte e6. Dr. Schuchard hat ſeit dem
erſten Entleibungsverſuch beſtändig einen
Polizeiſergeanten zur Bewachung. — Zur
würdigen Feier des den 20. d, M, wieder-
kehrenden hohen Geburtsfeſtes Sr. F, Hoh.
des Kurfürſten (derſelbe iſt geboren den 20,
Auguſt 1802, wird mithin jeßt 50 Jahre
alt), werden bereits die feſtlichſten Vorkeh-
rungen getroffen.
München, 12. Auguſt. (Schw. Merk.)
Aus der Maffeiſchen Maſchinenfabrik da-
hier iſt nun bereits die einhundertſte Loco-
motive (die für den Dienſt auf der Ulmer
Linie beſtimmte Locomotive Burgau) her-
vorgegangen, ein Ereigniß, das zu einem
feſtlichen Aufzug Veranlaſſung gab, indem
die 400 bis 500 Atbeiter der Fabrik, von
Muſikchören begleitet, dem mit Kraͤnzen und
weiß-⸗blauen Fahnen geſchmückten Wagen
folgten, auf welchem die Maſchine am ge-
firigen Nachmittag nach dem hieſigen Bahn-
hof gebracht wurde. Die Straßen, durch
die ſich dieſer Triumphzug der Induſtrie be-
wegie, waren mit. Tauſenden von Zufchauern
angefüllt.
*München, 12. Aug. Einem Gerüchte
zufolge wirb Se. Maj. der regierende Kai-
fer von Oeſterreich den hier im nächſten
Monat ſtatthabenden Manövern beiwohnen
Berlin, 13. Aug. Mit dem 31. d. M.
geht der Zeitraum zu Ende, bis zu welchem
die zollfreie Einfuhr von Getreide in die
Zollvereinsſtaaten geſtattet wurde. Man iſt,
wie die Berl. Blätter - ſchreiben, geſpannt,
ob dieſer Termin noch verlängert werden
wird. — In neueſtex Zeit haben diejenigen
Fabrikate der weſiphäliſchen Induſtriediſtritte,
der Schüler, und wurde von dem kleinen
Ludwig Jolly aus Mooͤbach ganz allerliebſt
geſprochen. Es lautet:
Der Thor mag glücklich heißen
Den, der da Iebt in Pracht,
Den magſt mit Recht Du preiien,
Der Andre gluͤcklich macht.
Am Lager feines8 kranken
Geliebten Fuͤrſten ſtand
Der Arzt, ahnt in Gedanken,
Weldh’ Kummer droht dem Land.
Denn Alles ſchien vergebens,
Was Menſchenkunſt erfand;
Zur Rettung ſeines Lebens
Faͤſt lede Hoffnung ſchwand.
Da, als von heft'gen Schmerzen
Des Fürſten Herz faſt brach,
Er mit beklomminem Herzen
Zu ſeinem Arzte ſprach:
S Einer denn im Lande,
Der teiden muß gleich mir?
Und Kummer übermannte
Das Herz des Arztes ſchier.
Gerecht ſind deine Klagen
Hein Kürft“, fpraͤch er, „unDd doch
Weiß Einen ich zu fagen,
Deß Leid iſt größer noch.
Der iſt auf Stroh gebettet
Und leidet Tag und Nacht.
Ans Lager ſtets gekettet,
Kein liebend Aug ihm wacht.
Was wohlthut Deinem Herzen,
Nichts ſteht ihm zu Gebot,
Zu feinen heflaen Schwerzen
Quält ihn noch äußre Noth.
Und bei der Seinen Weinen,
Luch der SGedank’ in ſchreckt,
Daß darben einſt die Seinen,
Wenn ihn die Erde deckt.“
Das möge Sott verhüten !
Der evie Fürft da ſpricht
So lang’ ich Ieb’ hienieven,
Duäl äußre Noth ihn nicht.
Man ſoll ibm Alles reichen,
Vas lindert ſeinen Schmerz,
Mög’ keine Sorg beſchleichen,
Des armen Kranken Herz!
Ich will nicht nur dem Heichen,
Denn der bedarßs fa nicht,
Dem Armen will ich zeigen,
Was fordert Fürſtenpflicht.
Und werdet Ihr errathen,
Wer dieſer Fürft ſo hold?
Dasz waͤr der Fürſt von Baden
Großherzog Leopold!
Drum möcht ich nirgends wohnen,
Ais in dem ſchönen Land,
Wo ſolche Fürſten thronen
Wie der, den ich Euch nannt!
Sein Volk beglüct zu haben
Schwellt höher feine Bruſt
As alle irdlſche Saben
War feine höchſte Luſt.
Darum ſein Angedenken
Fortlebt und nie vergeht
Ind Sein wird man gedenken
So lange Baden ftebht.
Deutſchland.
Karlsruhe, 16. Auguſt. Wie verlautet
iſt Herr Eduard Devrient von Dresden
zum Direetor des Großh. Hof-
theaters ernannt.
Mannheim, 16. Auguſt. Wie wir
vernehmen, follen Frin, Häußer (?) und der
Tenoriſt Herr Schlöſſer unſere Bühne ver-
laſſen wollen, um einem Rufe nach Berlin
zu folgen. }
In Steinbach hielt am 13. Auguſt die
Verſammlung des Vereins bad. Aerzte zur
Foͤrberung der Staats-Arzneikundẽ ihre
Stiftungsfeier.
Von der Schutter. Da in der Ge-
meinde Kürzell von Seiten der Bürger
keine Bürgermeiſterwahl zu Stande gekom-
men war, hat die Megierung am 14 Aug.
den bisherigen Gemeinderath Jakob Heim-
berger auf 3 Jahre zum doͤrtigen Bürger-
meiſter ernannt. Die Wahl des Ernannten
iſt nach der Verſicherung der B. Loztg. im
Sinne von wohl mindeſtens Dreiviertheilen
der Bürgerſchaft ausgefallen.
Freiburg, 14, Auguſt. Nach der Ver-
ſicherung der B, %, hat die Ernennung des
Herrn Keg.-Kaths Burger zum bieligen
Stadt⸗Ditector hier einen guten Eindruck
gemacht. Das genannte Blait ſagt: „Wir
hoffen zuverſichtlich, daß er ſeine Stellung
dem Wohle des Staates und der Einwoh-
nerſchaft mit Herz und Hand widmen wird.“
Freiburg, 15. Aug! Der hieſige nach
Breiſach verfetzte Univerſitätsamtmann Ga-
geur wird ſeinen neuen Dienſt dieſer Tage
antreten. Um ihm bei ſeinem Abſchieve voͤn
hier noch öffentlich eine Anerkennung ſeiner
Humantiät und Leutſeligkeit bei Führung
ſeines Amtes auszuſprechen, begab ſich ge-
ſtern Abend eine Seputation der hieſigen
Studentenſchaft! begleitet von einem Zuge
von ca. 200 Fackeln und der Muſik des
hieſigen Bataillons, zu demſelben. Die
Fr. 3, bringt in einem langen Bericht hier-
über auch die von Seite der Studenten an
den Gefeierten gerichtete Abſchiedsrede.
* In Raſtatt begrub man am 13. Au-
guſt den Oberlehrer Ekert, Verfaſſer der
einſt vielgeleſenen pädagogiſchen Schrift
„der Schulmerſter ohne Stecken“ Ekert
war 1789 zu Dielheim bei Wiesloch gebo-
ren, und hat durch die erwähnte Schrift, wie
durch ſein gewoͤhnliches Wirken viel zur
Geltendmachung naturgemäßerer Erziehungs-
und Unterrichtsmethoden beigetragen! Die
B, L. vom 17, d. M, widmet dem Ver-
blichenen einen längeren Nachruf.
Vom Neckar wird der A. A. 3. berichtet:
In aller traurigen Zerfahrenheit unſerer
Verhältniſſe und Widerſtrebungen bethätigt
ſich doch immer neu ein Geſammtgefühl
des deutſchen Volkes, das ſo gern und be-
reit zu Hülfe kommt, wo irgend im Vater-
lande Noth droht oder einbricht. Ich theile
Ihnen dafür einen neuen Beweig mit.
Kaͤum hatten die öffentlichen Blätter von
dem Nothſtande geſprochen, der in mehreren
armen Gegenden im Spätwinter und Srüh-
jabr d. S, herrſchte und ärgeres befürcten
ließ, alg die Deutfhen in Mancheſter und
naͤchſter Umgegend, Leeds und Bradford,
unter ſich fammelten. Sie ſtellten bis Mitte
Mai’s: in Manchefter 9680 fl in Leeds
und Bradford 1400 fl., zuſammen 11,080
Sulden zur Berfügung, und dieſe find in
folgender Weiſe vertheilt, theils den Comi-
teeß, die ſich gebildet, theils zuverlaſſigen
Männern zur Berwendung, theils vertrauens-
werthen Behörden überwieſen worden. Es
erhielten: Würtemberg: 800; der Vogels-
berg und heſfiſche DYDdenwald: 1200; der
dadiſche Odenwaͤld: 1105; Spefart und
RNhön: 550; Oberfranken: 950 ; Das Eichs-
feld 300; die vom Unwetter des 26, Mai
im Regierungsbezirk Erfurt Betroffenen :
17503 Landgrafſchaft Homburg: 200; am
Taunus: 150; Sberheſſen: 12003 im We-
ſterwald: 250; Thuͤringerwald: Amt Eis-
feld? 2503 Amt Schleuſingen: 359 das
Erzgebirge: 500; Schleſien: 1050; am
Niederrhein;z 175 Gulden. Das leiſteie
eine verhaͤltuißmaͤßig kleine Zah! Deuiſcher
aug der Fremde, odne nach Nord⸗ und
Süd-, Größ⸗ oder Klein⸗Deutſchland, evan-
geliſch oder katholiſch 26. zu fragen. Nicht
bloß die Gabe, fo reich ſie iß, ſondern be-
fonders auch dieſer Sinn iſt hervorzuheben
und zugleich tröſtlich
Frankfurt, 14. Auguſt. (Fr. P.) Der
Centralverein für Homoͤopathie der bereits
im Jahr 1837 hier eine Generakverſamm-
lung hielt, tagie Anfangs dieſer Woche
zum zweitenmale in unſerer Stadt. Anwe-
fend waren 29 ärzliche Mitglieder. Die
Vereinsgenoſſen aus Deſterkeich und voͤm
Niederrhein fehlten. Dlenſtag, den 10. Au-
guſt, am 10 Uhr Morgens war die öffent-
liche Hauptfigung, an der auch Laien Theil
nahmen. Nach einem einleitenden Vortrage
des Borligenden über die Ausbreitung der
Homöopathie auf dem Erdenrunde, worin
die Ausdehnung derſelben in Oeſterreich,
England, wie In Amerita namentlich her-
vorgehoben waxen (in letzterem erxiſtiren
über 500 homöopathiſche YWerzte), wurden
ſpeciellere Borträge über Theorie und Re-
ſultate bei der Homöopathie von einzelnen
Yerzten gehalten. Um 1 Uhr ſchleßz die
Sitzung und es folgte ein feſtliches Mahl-
Für naͤchſtes Jahr wurde Kaſſel als der
VBerfammlungs= und Feſtort beſtimmt.
Fraukfurt, 15. Auguſt. Heute Morgen
11 Uhr fand, wie die Poſtztg. berichtet, im
hieftgen Dom die ſog. Napoleonsfeier ſtait.
Die ſchoͤne Muſtk haͤtte viele Beſucher an-
gezogen, doch iſt zu bemerken, daß außer
den Mitgliedern der franzöſiſchen Geſandt-
ſchaft keine diplomatiſche Perſönlichkeit im
Dom anweſend war! Auch kein Offtzier
oder Soldat der hieſigen Garniſon wurde
bemerkt. Am Eingang des Domchors wa-
ren zwei blau-welß-rothe Fahnen mit dem
Kaſſel, 12. Auguſt. (Fr. Poſt.) Die
1. öffentliche Sitzung der 2. Kammer iſt
auf den 14. Auguſt angeſetzt worden. —
Der bekanntlich wegen Vergiftung eines
Kindes hier in Unterſuchung befindliche
Medieinalrath Dr. Schuchard hat heute
Morgen einen neuen Verſuch gemacht, ſich
zu entleiben, indem er ſich mit einer Scherbe
am Oberſchenkel eine der Hauptarterien zu
durchſchneiden ſuchte. Obgleich die Wunde
bereits ſtark blutete, ſo bemerkte man doch
noch zeitig das Vorhaben deſſelben und
vereitelte e6. Dr. Schuchard hat ſeit dem
erſten Entleibungsverſuch beſtändig einen
Polizeiſergeanten zur Bewachung. — Zur
würdigen Feier des den 20. d, M, wieder-
kehrenden hohen Geburtsfeſtes Sr. F, Hoh.
des Kurfürſten (derſelbe iſt geboren den 20,
Auguſt 1802, wird mithin jeßt 50 Jahre
alt), werden bereits die feſtlichſten Vorkeh-
rungen getroffen.
München, 12. Auguſt. (Schw. Merk.)
Aus der Maffeiſchen Maſchinenfabrik da-
hier iſt nun bereits die einhundertſte Loco-
motive (die für den Dienſt auf der Ulmer
Linie beſtimmte Locomotive Burgau) her-
vorgegangen, ein Ereigniß, das zu einem
feſtlichen Aufzug Veranlaſſung gab, indem
die 400 bis 500 Atbeiter der Fabrik, von
Muſikchören begleitet, dem mit Kraͤnzen und
weiß-⸗blauen Fahnen geſchmückten Wagen
folgten, auf welchem die Maſchine am ge-
firigen Nachmittag nach dem hieſigen Bahn-
hof gebracht wurde. Die Straßen, durch
die ſich dieſer Triumphzug der Induſtrie be-
wegie, waren mit. Tauſenden von Zufchauern
angefüllt.
*München, 12. Aug. Einem Gerüchte
zufolge wirb Se. Maj. der regierende Kai-
fer von Oeſterreich den hier im nächſten
Monat ſtatthabenden Manövern beiwohnen
Berlin, 13. Aug. Mit dem 31. d. M.
geht der Zeitraum zu Ende, bis zu welchem
die zollfreie Einfuhr von Getreide in die
Zollvereinsſtaaten geſtattet wurde. Man iſt,
wie die Berl. Blätter - ſchreiben, geſpannt,
ob dieſer Termin noch verlängert werden
wird. — In neueſtex Zeit haben diejenigen
Fabrikate der weſiphäliſchen Induſtriediſtritte,