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N: 204.


Dienftag, 31. Auguſt

1852


dur


Auskunft erthetlt, die Spalkzeile in Petttſchrift 4 fr.

Amtliche Nachrichten.

Karlsruhe, A. Aug (R.3.) Sei f. Hoh.
der Regent haben Sich unter dem 10. Auͤ—
guſt d. J. allergnädigſt bewogen gefunden:
den geh. Legationsraih v. Kettner bei dem
Miniſterium des großh! Haufes und der
auswärtigen Angelegenheiten auf ſein un-
terthänigfies Anſuchen und mit Rückſicht
auf feine geſchwächte Geſundheit in den
Ruheſtand zu verſetzen; den Legationsrath
Kühlenthal bei dem gedachten Miniſterium
zum geh. Legationsrath zu ernennen; den
Miniſterialrath im Miniſterium des Innern,
Nüßlin, unter Ernennung zum Legations-
rathe, als Rath zum Miniſterium des großh.
Hauſes und der answärtigen Angelegenhei-
ten zu verſetzen; die evangelifche Pfatrei
Rötteln, Delanais Lörrach, dem Diakonus
Specht von Loͤrrach zu übertragen.

Karlsruhe, 26. Aug. (KX.3.) Durch aller-
höchſte Ord. Nr. S81 ifk dem NRittmeifter v.
Baumbach im 3, Reiterregiment die Er-
laubniß ertheilt worden, das ihm von Sr.
Maj. dem Kaiſex von Rußland verliehene
Ritierkreuz des St. Annaordens 3, Klaſſe
anzunehmen und zu tragen.

Deutſchland.

Heidelberg, 29. Auguſt Der -„Sch.
Merk, “ brachte am verfloffenen Miltwoch
in einer Extrabeilage, die ſchon am Mor-
gen deſſelben Tages hier und in Mann:
heim anfam, eine aus Berlin vom 4. Aug.
datirte telegr. Depeſche über die angebliche
Auflöſung der Zolleonferenzen! (Wir theil-
ten fie mit Angabe der Suͤelle und einem
ungläubigen Fragezeichen in der an dem-
ſelben Tag um 2 Uhr ausgegebenen Don-
nerſtagsnummer mit.) Am Aben d deſſelben
Mittwochs brachte das „Mannbeimer
SHournal“ Nr. 202, Seite 853 unter der
Neberfchrift: ,, Berlin 24. Auguſt (Telegr.
Deyeſche, ab in Berlin 11%. Uhr)“ einen
Artifel, der aufs Haar einer ermweiterten
Umſchreibung der Original-Depeſche des
„Schwäb. Merkur! glich. Am darauffolgen-
den Donnerſtag berichtigte der „ Schwab,
Merkur ” in einer zweiten Depeſche aus
Berlin vom 25. Auguft die vothergegaͤn—
gene Auch dieſe haͤtten wir hiẽt und in
Vannheim ſchon am Morgen deffelben
Tages und theilten ſie unſern Lefern mit
Angabe der Quelle um .2 Uhr mit, Don-
nerſlag Abend nun brachte das „ Mann-
heimer Journal! Nr. 203, Seite 857
unter der Ueberſchrift: „Berlin 25. Aug.
LTel/ Depi) “ einen Artikel, der die fehl-
geſchoſſene Umſchreibung des erſten berich-
tigte und weiier nichts Neues hinzufügie,
als was durch die Originaldeheſche des
— Merkur“ —— durch die auf ge-
wöhnlichem Weg fhon am Morgen deffel-
ben Zags in Mannheim und hier einge-
troffenen Correſpondenzen der Frkf. Blätter
und der Nöln. Zeitung bereits bekannf war.
Wenn man bei diefem bedenflien Zufam:
mentreffen. in Crwägung zieht, daß außer
dem Schwäb. Merkur und Cangeblid) dem
biefem nachhinkenden Nannheimer Sournal
fein Blatt Depeſchen über Sprengung der|
Zolleonferenzen erhielt, daß die Original-




Depeſchen des Schwäb. Merkurs der Re-
daction des Mannheimer Journals ſchon
vor dem Schluß der Mittwochszu. Donners-
tagsnummer ſchwerlich mehr unbekannt fein
konnten, und daß endlich die ſogenannten
Depeſchen des Mannh. Journals in einem
weitläufig ſchwülſtigen Styl abgefaßt
ſind, in welchem Depeſchen gewoͤhnlich nicht
anzukommen pflegen, — fo muß man mit
gerechtem Mißtrauen die Redaetion des
„Mannh. Journals? um die Angabe der
Gründe erſuchen, mit welchen ſie ſich über
eine derartige Myſtificalion des Publikums
rechtfertigen kann!

£ Heidelberg, 29. Auguſt. Die heutige
Karlsr. Ztg. derichtet in einem längern Ar
tifel über Das gedeihliche Aufblühen der
vor Dreivierteljahren zu Karlsruhe ins Le-
ben getretenen Anſtalt zur Bildung evan-
geliſcher Diaconiſſen, in welcher die ſich
meldenden Jungfrauen zum Kraͤnkendienſt,
ſowohl in öffentlichen Anſtalten als in Pri-
vathäuſern, herangezogen werden! Auch
feiert daſſelbe Blatt den heutigen Tag mit
einem ſchönen Nachruf an den unverheßli-
chen Großherzog Leopold, und meldet
in einer Eorreſpondenz aus Bad Peters-
hal ein daſelbſt am A. ſtattgefundenes
Ungewitter, dem eine bedeutende Ueber-
ſchwemmung naͤchfolgte, ohne jedoch die
Badeanſtalt zu beſchaͤdigen. — Nach der
Bad. Landesz. ſind der Oberſtlieutenant v.
Faber der Hauptmann v. Freydorf und
der Oberlieutenant v. Khuon in höchſten
Auftrag nach Magdeburg gereist, um den
daſelbſt ſtattfindenden Manövern dex kal
preuß. Truppen beizuwohnen. Auch berich:
tet dieſelbe Zeitung über die Feierlichkeiten
in Bruchſal und in Mannheim bei der neu-
lichen Auweſenheit Sr f Hoheit des Re-
geuten, und ſtellt die Eröffnung des neuen
Theaterg in Karlsruhe erſt auf Neujahr
in Ausficht, vor welchem, Zeitpunkt Herr
Eduaͤrd Devrient die artiſtiſche Leitung nicht


den in Baden iſt fortwaͤhrend noch groß.
Fremdenfiſie von 34. Auguft: 27,108, —
Se. falı Hoheit der Regent hat, wie der
„Breisg. Bote! ſchreibh einen neuen Act
der Wohlthätigkeit geübt, inden er der ſehr
armen Mutter des hingerichteten Obriſt die
Summe von 100 fl. anweiſen ließ. Die
Unglückliche, welche 6 Kinder hat, empfing
die Naͤchricht unier heißen Thränen des
Dankes.

*Seidelberg, 20. Aug. Ans der ba-
diſchen Pfalz wird der Köln. Zeitung ge-
ſchrieben; man ſei über die eigenen Regie-
rungen wegen der cfalſchen) Nachricht uͤber
die Sprengung der Zollconferenzen empört,
die öffentliche Stimmung ſei im hoͤchſten
Grad aufgeregt und erbittert. Wir haͤben
hier von einer ſolchen Aufregung nicht das
Heringſte bemerft. Wenn wir auch über
die Langſamkeit der Verhandlungen in Bere
lin zu keinen Freudenäußerungen Urſaͤche
haben, ſo kann —. das wiſſen wir hier
recht wohl — unferer Regierung die Schuͤld
des ſchleppenden Ganges am allerwenigſten
zugẽſchrieben werden.

Darutſtadt, 26. Aug. Geſtern beging

der Verein für äußere und innere Miſſton
im Großherzogthum Heſſen ſein viertes
Jahresfeſt zu Arheiligen. *

Aus Weimar 26. Aug., berichtet das
Fr. J. über den Empfang des neuen Ober-
pfarrers und Superintendenten Ditten-
berger: Trotz der Ungunſt der Wittexung
halte, ſich eine große Anzahl hieſiger Büre
ger zu ſeiner Begrüßung am Bahnhoͤfe ein-
gefunden, an ibrer Spitze der Oberbürger-
meifter, ſowie die Vorſitzenden des Gemeinde-
raths und des Presbyteriums! welche den
Langerſehnten mit den herzlichſten Worten,
in welchen ſie insbeſonders ſeines gefeierten
Abſchieds aus ſeinem bioͤherigen Vaͤterlande
gedachten, anredeten.

Berlin, 27. Auguſt. Der hannoverſche
Geſandte Herr v. Scheele Rimmt, wie man
der Köln, Ztg. berichtet, in der Zollfrage
mehr für vermittelnde als für energiſche
Schritte, Die Erwiederung Preußend auf
die Erklaͤrung der Coalition i erf in näch-
ſter Woche zu erwarten.

In Erfurt wurde am 22. Auguſt das
Erinnerungsfeſt an die vor 50 Jabhren er-
folgte Einberleibung der Stadt und ihres
Gehiets in den preußiſchen Staat gefeiert.

In Altona wurde am 19. Auguft der
Grundſtein zu dem Blücherdenkmal in der
Palmaille gelegt. Konferenzrath Donner
bob in einer lurzen Rede die Verdienſte
des Verſtorbenen um die Stadt Altona herz
vor, deren Beſchützer er war in einer ver-
hängnißvollen Zeit. . {

Wien, 24. Aug (Fr.V.) Die RückkehrSr.
Majeftät des Kaifers.aus Iſchl naͤch Wien
wird Samſtag den 4, Seplember erwartet,
und nad) den bisher getroffenen Anordnun-
gen wird Se. Maj. der Kaiſer allerhöchſt-
jeine Reiſe nach Agram am 28, kuͤnftigen
Monats antreten. — In der Nähe von
Olmütz ſoll in dieſem Herbſt eine ziemlich
hedeutende Truppenzufammenziehung, man
ſpricht von 18 bis 30,000 Mann, ftattfinz
den. Eg ſollen nur die gewöhnlichen Corps-
manöver ausgeführt werden, zu welchen
man auch den Kaiſer erwartet. ;

Fraukreich.

* Barts, 24, Auguſt. Der / Moniteur“
veröffentlicht ein Deeret über die Anwen-
dung des Geſetzes vom 8. Juli; die Ge-
bühren der Anſchlagzettel betreffend; ferner
eine Verordnung über das Frachtfuhrweſen,
ſowie die Ernennung mehrerer Maires
und Adjuncte General Hahnau fuhr
heute in unbedecktem Wagen auf den Boule-
vards und in den ElyſäiſchenFeldern ſpazieren.

England.

London, 27. Aug. „Daily News?
will wiffen, die Anwejenheit des Herrn v.
Perfigny habe den Zwec, gegenfeitig zu er-
weiternde Handelseoneeſſtonen zwiſchen Eng-
land und Frankreich anzubahnen.

chweiz.

Bern, 24. Aug. Die eidgenoͤſſiſche Hoch-
ſchule ſchwebt noch in den Luͤften und bil=z
det eine Lieblingsidee aller jüngeren Män-
ner, die dem nẽuen Bunde zugethan ſind
Aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben, meinen
die Leute. ; 2
 
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