enthält zunächſt Erlaubniß zur Annahme
fremder Orden. Außer den von uns ſchoͤn
mitgetheilten, hieher gehoͤrigen Nachrichten
finden wir noch, daß Se, k. Hoheit der Re-
gent unter dem 10. Auguſt dem Oberbau-
rath Sauerbeck und dem Baurath Keller
die unterthänigſt nachgeſuchte Erlaubniß zur
Annahme und zum Tragen des ihnen von
dem Präſidenten der fraͤnzöſiſchen Republit
verlichenen Ritterkreuzes des Ordens der
Ehrenlegion zu ertheilen geruht haben. —
Ferner Bekanntmachung des gtoßh. Juſtiz-
winiſteriums, wornaͤch Hofgerichisrath We-
ber in Mannheim der ihm unterm 8, v.
M, übertragenen Function eines Stellver-
treters des Aſſiſenpraͤſidenten für den Un-
terxheinkreis enthoben, und für ihn Hofge-
richtsrath Brauer in Mannheim zum Siell-
vertreter des Aſſiſenpräſidenten ernannt
wurde. Ferner Bekanntmachung des
großh. Juſtizminiſteriums: die wechſelſeitige
Bewilligung des Armenrechts vor den ar
badiſchen und den großh. heſſiſchen Gerich-
ten für die beiderfeitigen Staatsangehöri-
gen betreffend! Ferner Bekanntmachungen
des großh. Miniſteriums des Innern: den
Paßfartenverein und mehrere Stiftungen
betreffend, welche die Staatsgenehmiguͤng
erhalten haben! Nach einer weitern Bes
kanntmachung des großh. Miniſteriums des
Innern wurden nachbenannte großh. bad.
Tiſchlitulare am 10. Auguſt zu tathoͤliſchen
Prie ſtern geweiht und hierauf als Gehil-
fen in der Seelſorge angeſtellt: Binder,
M., von Bonndorf, Brugier, G. von
Tauberbiſchofsheim. Eglau, E., von Nie-
derſchopfsheim! Fehrenbach, S, von Ken-
zingen. Frei, F., von Ettenheim. Gäß,
3, Y M, von Freiburg. Gehri F., von
Munzingen. Gillmann, B., von Mordin-
gen. Hauck, M, von Neckarhauſen! Haunß,
A., von Hofweier. Hoch, Z., von Rings-
heim. Kintzinger, M., von Oberwittighau-
fen. Kuder, Ga von Raſtatt. Melos, A.,
von Meersburg. Oexle, St., von Kreen-
heinſtetten. Paul, Ig, von Bruchſal. Ro-
mer, Fr. J. von Aaſen. Saier, L., von
St. Märgen. Schneider, St. von Hüfin-
en. Stang, A, von Tauberbiſchofsheim.
homa, &, von Altenfchwand. Treſcher,
A., von Betzenhauſen. Wagner, J. Nep.,
von Raſtatt. Werr, Fl., von Tauberbis
ſchofsheim. Wiefer, G., von Eppingen.
Zaͤhringer, F. X., von Schönenbach. —
Ferner Bekauntmachung des großh. Mini-
ſteriums des Innern, wornach unterm 18.
v. M, der von Seiten der Grundherrſchaft
Rüdt von Collenberg zu Bödigheim erfolg-
ten Präſentation des Pfarrverweſers Ha-
genmeier auf die evangel. Pfarret Bödig-
heim (Amts Buchen) die Staatsgenehmi-
gung ertheilt wurde! — Ferner Bekannt-
machungen des großh. Miniſteriums der
Finanzen: die Serienziehung für die dritte
biesfährige Gewinnzichung des Anlehens
zu 14 Mill. . vom Jaht 1845, und die
16. Gewinnziehung für das Anlehen der
Amortiſationoͤtaſſe vom Jahr 1850 zu 5
Mill. fl. betreffend. — Endlich Dienſterle-
digungen. Die Stelle eines kathol. Haus-
eiſtlichen bei dem Männerarbeitshaufe und
eiberzucht⸗ und Arbeitshaufe in Bruchfal
mit einem jährlichen Gehaltẽ von 600 bis
700 fl. Die fathol. Siadipfarrei Laden-
burg mit einem beiläufigen Jahreserträg-
niß von 1500 fl. Die katholiſche Pfarrei
Zıllamftadt, Amts Krautheim, mit einem
beiläufigen Jahresertraͤgniß von 1100
Die Fathol. Pfarrei Densbach, Amts Adhern,
mit einem beiläufigen Jahreserträgniß von
‚700 fl Wiederausfchreiben. der ‚erledigten
fathol. Prarxret Unterfhüpf, Amts Borberg,
nit einem iährlichen Einfommen von 600 {l
Die fathol, Pfarrei Orunern, Amts Stau-
fen, mit einem jährlichen Einkommen von
800 fl. Die evangel. Pfarrei Langenalb,
Dekanats Pforzheim mit einem Competenz-
anſchlage von 609 fl. 16 fr. }
Deutſchland.
Aus Breiſach ſchreibt die K. 3.: Am
14. d. M. wird es 50 Jahre, daß Herr
Pfarrer und Dekan Rosmann daͤhter die
Prieſterweihe erhielt! Von armen Eltern
zu Rothweil am Kaiſerſtuhl geboren, kam
er mit feinem Jugendfreunde, dem noch
lebenden ehemaligen Deputirten Seramin
u Sreiburg, in das Kapuzinerkloſter nach
Breiſach, um ſeine Studien zu beginnen.
Er lebte hier drei glückliche Jahre, als Brei-
ſach durch die Franzoſen demolitt und der
arme Rosmann ein hülfloſer Knabe wurde.
Voller Begierde, das Endziel ſeiner Wünſche
zu erreichen, nämlich Prieſter zu werden,
vendete er ſich an die Wohlthaͤligkeit der
Bürger Freiburgs; noch betete er zu Gott
um Hülfe, Da trat zufällig zu ihm der
Guardian des niedergeſchoſſenen Breiſacher
Kapuzinerkloſters, fragte um den Grund
ſeiner Thränen, und von den Talenten
des Knahen überzeugt, ſorgte er für deſſen
Unterkunft. Es entbrannte der Krieg mit
Frankreich, Rosmann trat in die Reihe der
Vertheidiger des Vaterlandes, und wurde
ſogleich Ifftzier der Landwehraͤrtillerie und
Commandant derjelben im Breisgau. Den
14. Sept. 1802 wurde er zum Prieſter ge-
weiht, und ſchon im Jahr 1806 ward er
Pfarrverweſer in Breiſaͤch. Im Jabr 1819
crhielt er die Pfarrei und das Dekanat
gemeinde des ſegensreichen Wirkens dieſes
ausgezeichneten Mannes, Wir erlauben uns,
einige wenige von den vielen Beweiſen
feine® edlen Herzens hier anzuführen. Er
übergab der Univerfität Freiburg mehrere
Tauſend Gulden zur Ausfetzung von Präs
mien für Theologen, welche über ein be-
ſtimmtes Thema ausgezeichnete Arbeiten
liefern, ſiftete in Breiſach ein Armenhaus,
rüſtete Krankenzimmer aus mit 17 Betten
und dotirte es mit mehreren Tauſend Gul-
ben, beſchenkte die im Jahr 1840 beſtohlene
Pfaͤrrkirche mit den reichſten Gewändern
zum kathol. Gottesdienſte, mit goldenen
Kelchen und einer prachtvollen Monftranz,
ließ die allſeits bekannten zwei herrlichen
Semälde der Malers Dürr zu Freiburg.
fertigen, und ſchmückte damit das Gottes-
haus, in welchem er ſeit 46 Fahren das
heil. Mehopfer darbringt, und läht jetzt in
Gemeinſchaft mit der Hiefigen Gemeinde
ein Haus herrichten zür Aufnahme der
barmherzigen Schweftern, wozu er die Hälfte
aller Koſten beiſteuert. Daß er im vorigen
Jahre die vaterlaͤndiſche Literatur mit einer
fefflichen Geſchichte Breiſachs bereichert
hat, ift bekannt. Doch ſchweigen wir. Schon
vor mehreren Jahren erhielt er von unſerm
höchſtleligen geliebten Grvbherzog Leopold
den Orden des Zaͤhringer Löwens, und
bei ſeiner Jubelfeier werden die Biſchöfe
von Straßburg und Freiburg erſcheinen,
um dem würdigen Geiſtlichen ihre Aney-
kennung uud Liebe zu beweiſen. Möge der
ſeine letzten Lebensjahre mit allen Freuden
ſchmücken, welche einen ſo würdigen Greis
und Geiſtlichen erfreuen können.
Wildthal, 10. Sept. (Fr. 3.) Der
Schaden, den das Gewitter verurſachte,
ben, welche dieſen Sommer ſchon einmal
durch Hagel litten ſind nun ſo zerſchlagen,
daß auch für naͤchſtes Jahr wenig Hoff-
nung auf einen Ertrag übrig gelaſſen wuͤrde.
Det Saamenhaf, ſowie alle Spätjahrge-
wächſe ſind zerſtoͤrt, und, was am meiſten
fühlbar werden wird, das Futter für das
Rindvieh iſt zuſammengeſchlagen. Noch
mehr als durch Hagel Iiſt, nach meiner
Meiuung, durch das Waſſer verdorben woͤr—
den, Der durch Pflügen und Eggen auf-
gelockerte Boden unferer Neder, ſo wie
viele Kartoffeln, nahm es mit in das
Thal hinunter; an Abhängen löste ſich der
DBoden 108 und rutſchtẽ felbft mit den größ-
en Däumen {n die Tiefe; der fonft fo
kleine, Thalbach ſchwoll zu einem furdtba-
ren Bergfirome an; große Felsfiüde riß
e$ mit fort; alle Wehre, durdy das ganze
Thal hinweg, zerriß er, wühlte ſich Iget’n
Bett immer tiefer und. fiefer, ſo daß am
Ufer ganze Stücke Matten oder, wo er am
Thalweg vorbei floß, ganze Stüde von
diefem hinuͤnterſtürzten.
Ludwigshafen, 8. Sept.. Geſtern in
ber Frühe ſtarh hier Herr Bankier Graf,
Vorſtand der k. Filialbank, nach längerem
Krankenlager.
Stuttgart, 10. Septbr. Der heutige
Staatsanzeiger! meldet, daß die preußz.
Reaierung bei Haigerloͤch in Hohenzollern-
Sigmaringen Bohrverſuche nach Saͤlz an-
ſtellen läßi, da man der Bodenformation
Lach doxt ebenſo wie in dem nabhen, zu
Vuͤrtemberg gehörigen Sulz auf Salz zu
ſtoßen hofft!
Berlin, 9. Sept. (Veipz. 3Itg.) Im
Miniſterium des Innern if man jetzt thaͤ.
tig beſchäftigt, die Wahlbezirke fuͤr die
Wahl der Miiglieder der 2. Kammer. feß-
zußellen. Bet der fruͤheren Abgrenzung ver-
ſelben haben ſich maͤnnigfache Uebeiſtände
herausgeſtellt, die jetzt befeitigt werden ſol-
len. Zu dieſem Behufe ſind die Oberprä-
ſidien der Provinzen aufgefordert worden,
geeignete Vorſchläge zu maͤchen. Dieſe ſind
jeßt eingelaufen. Für die Provinz Poͤfen
werden die umfangreichſten Abänderungen
nofhwendig werden, da nach Aufhebung der
Demarcationslinie, welche nach der Auf-
ſtellung der, bisherigen Wahlbezirke erfolgt
iſt, eine zweckmäßigere Eintheitund der Wahl-
bezirke möglich iſi. Die Waͤhibezirke fär
die erſte Kammer ſind bexeits beſtimmt.
Mannheim, 12 September. IM J.)
Nach der nun keſtgeſtellten Tagesord
nung für die Schwurgerichtsſitzung
des dritten Quaxtals im Unterrheinz
kreiſe ſollen zur Verhandlung kommen In
der erſten Woche: Montag, 20. Eepil
1) die Anklage gegen Martin Beutel von
unterfcbönmattenmag‚ wegen gefährlichen
Diebſiahls; Dienſtaͤg, den 21. 2) die Anz
fage gegen Daniel und Peter Beifel von
Cbherbach, wegen gefährlichen Diebſtahls un
gegen Katharina Beiſel, wegen Beguͤnſtig-
ung dieſes Verbrechens; Mittwoch, den 22,
3) gegen Adam Boͤhm von Kirchheim, we-
gen gefährlichen Diebſtahls; Donnerſtag,
den 23 4) gegen Philipp Klee von Gut-
tenbach, wegen gefährlichen Diebſtahls, Jo-
hann Mayerhöfer von Neunkirchen, weßen
Beihülfe zu dieſem Verbrechen und gegen
deſſen Ehefrau, wegen Begünſtigung diefes
Diebſtahls; Freitag, den 24. 5) gegen Ja-
kob Hönle von Eppelheim, wegen gefährz
lichen Diebſtahls; Samſtag, den 25. 6)
gegen Valentin Nos von Heidersbach we-
gen Verſuchs der Brandſtiftung. In der
zweiten Woche: Montag, den 27, 7)
gegen die Ehefrau des Joh. Phil. Salzmann
von Neckarwimmersbach, wegen Brandſtif-
tung, Joh. Philipp Salzmann, wegen An-
ſtiftung und gegen Joh. Georg Salzmann,
wegen Beibuͤlfe zu dieſem Verbrechenz
Dienſtag, den 28. 8) gegen Franz Jager
von Affamftadt, wegen Nothzucht (geheime
Sitzung); Mittwocdh, den 29. 9) die An-
klage gegen Joſeph Link und Franz Joſeph
fremder Orden. Außer den von uns ſchoͤn
mitgetheilten, hieher gehoͤrigen Nachrichten
finden wir noch, daß Se, k. Hoheit der Re-
gent unter dem 10. Auguſt dem Oberbau-
rath Sauerbeck und dem Baurath Keller
die unterthänigſt nachgeſuchte Erlaubniß zur
Annahme und zum Tragen des ihnen von
dem Präſidenten der fraͤnzöſiſchen Republit
verlichenen Ritterkreuzes des Ordens der
Ehrenlegion zu ertheilen geruht haben. —
Ferner Bekanntmachung des gtoßh. Juſtiz-
winiſteriums, wornaͤch Hofgerichisrath We-
ber in Mannheim der ihm unterm 8, v.
M, übertragenen Function eines Stellver-
treters des Aſſiſenpraͤſidenten für den Un-
terxheinkreis enthoben, und für ihn Hofge-
richtsrath Brauer in Mannheim zum Siell-
vertreter des Aſſiſenpräſidenten ernannt
wurde. Ferner Bekanntmachung des
großh. Juſtizminiſteriums: die wechſelſeitige
Bewilligung des Armenrechts vor den ar
badiſchen und den großh. heſſiſchen Gerich-
ten für die beiderfeitigen Staatsangehöri-
gen betreffend! Ferner Bekanntmachungen
des großh. Miniſteriums des Innern: den
Paßfartenverein und mehrere Stiftungen
betreffend, welche die Staatsgenehmiguͤng
erhalten haben! Nach einer weitern Bes
kanntmachung des großh. Miniſteriums des
Innern wurden nachbenannte großh. bad.
Tiſchlitulare am 10. Auguſt zu tathoͤliſchen
Prie ſtern geweiht und hierauf als Gehil-
fen in der Seelſorge angeſtellt: Binder,
M., von Bonndorf, Brugier, G. von
Tauberbiſchofsheim. Eglau, E., von Nie-
derſchopfsheim! Fehrenbach, S, von Ken-
zingen. Frei, F., von Ettenheim. Gäß,
3, Y M, von Freiburg. Gehri F., von
Munzingen. Gillmann, B., von Mordin-
gen. Hauck, M, von Neckarhauſen! Haunß,
A., von Hofweier. Hoch, Z., von Rings-
heim. Kintzinger, M., von Oberwittighau-
fen. Kuder, Ga von Raſtatt. Melos, A.,
von Meersburg. Oexle, St., von Kreen-
heinſtetten. Paul, Ig, von Bruchſal. Ro-
mer, Fr. J. von Aaſen. Saier, L., von
St. Märgen. Schneider, St. von Hüfin-
en. Stang, A, von Tauberbiſchofsheim.
homa, &, von Altenfchwand. Treſcher,
A., von Betzenhauſen. Wagner, J. Nep.,
von Raſtatt. Werr, Fl., von Tauberbis
ſchofsheim. Wiefer, G., von Eppingen.
Zaͤhringer, F. X., von Schönenbach. —
Ferner Bekauntmachung des großh. Mini-
ſteriums des Innern, wornach unterm 18.
v. M, der von Seiten der Grundherrſchaft
Rüdt von Collenberg zu Bödigheim erfolg-
ten Präſentation des Pfarrverweſers Ha-
genmeier auf die evangel. Pfarret Bödig-
heim (Amts Buchen) die Staatsgenehmi-
gung ertheilt wurde! — Ferner Bekannt-
machungen des großh. Miniſteriums der
Finanzen: die Serienziehung für die dritte
biesfährige Gewinnzichung des Anlehens
zu 14 Mill. . vom Jaht 1845, und die
16. Gewinnziehung für das Anlehen der
Amortiſationoͤtaſſe vom Jahr 1850 zu 5
Mill. fl. betreffend. — Endlich Dienſterle-
digungen. Die Stelle eines kathol. Haus-
eiſtlichen bei dem Männerarbeitshaufe und
eiberzucht⸗ und Arbeitshaufe in Bruchfal
mit einem jährlichen Gehaltẽ von 600 bis
700 fl. Die fathol. Siadipfarrei Laden-
burg mit einem beiläufigen Jahreserträg-
niß von 1500 fl. Die katholiſche Pfarrei
Zıllamftadt, Amts Krautheim, mit einem
beiläufigen Jahresertraͤgniß von 1100
Die Fathol. Pfarrei Densbach, Amts Adhern,
mit einem beiläufigen Jahreserträgniß von
‚700 fl Wiederausfchreiben. der ‚erledigten
fathol. Prarxret Unterfhüpf, Amts Borberg,
nit einem iährlichen Einfommen von 600 {l
Die fathol, Pfarrei Orunern, Amts Stau-
fen, mit einem jährlichen Einkommen von
800 fl. Die evangel. Pfarrei Langenalb,
Dekanats Pforzheim mit einem Competenz-
anſchlage von 609 fl. 16 fr. }
Deutſchland.
Aus Breiſach ſchreibt die K. 3.: Am
14. d. M. wird es 50 Jahre, daß Herr
Pfarrer und Dekan Rosmann daͤhter die
Prieſterweihe erhielt! Von armen Eltern
zu Rothweil am Kaiſerſtuhl geboren, kam
er mit feinem Jugendfreunde, dem noch
lebenden ehemaligen Deputirten Seramin
u Sreiburg, in das Kapuzinerkloſter nach
Breiſach, um ſeine Studien zu beginnen.
Er lebte hier drei glückliche Jahre, als Brei-
ſach durch die Franzoſen demolitt und der
arme Rosmann ein hülfloſer Knabe wurde.
Voller Begierde, das Endziel ſeiner Wünſche
zu erreichen, nämlich Prieſter zu werden,
vendete er ſich an die Wohlthaͤligkeit der
Bürger Freiburgs; noch betete er zu Gott
um Hülfe, Da trat zufällig zu ihm der
Guardian des niedergeſchoſſenen Breiſacher
Kapuzinerkloſters, fragte um den Grund
ſeiner Thränen, und von den Talenten
des Knahen überzeugt, ſorgte er für deſſen
Unterkunft. Es entbrannte der Krieg mit
Frankreich, Rosmann trat in die Reihe der
Vertheidiger des Vaterlandes, und wurde
ſogleich Ifftzier der Landwehraͤrtillerie und
Commandant derjelben im Breisgau. Den
14. Sept. 1802 wurde er zum Prieſter ge-
weiht, und ſchon im Jahr 1806 ward er
Pfarrverweſer in Breiſaͤch. Im Jabr 1819
crhielt er die Pfarrei und das Dekanat
gemeinde des ſegensreichen Wirkens dieſes
ausgezeichneten Mannes, Wir erlauben uns,
einige wenige von den vielen Beweiſen
feine® edlen Herzens hier anzuführen. Er
übergab der Univerfität Freiburg mehrere
Tauſend Gulden zur Ausfetzung von Präs
mien für Theologen, welche über ein be-
ſtimmtes Thema ausgezeichnete Arbeiten
liefern, ſiftete in Breiſach ein Armenhaus,
rüſtete Krankenzimmer aus mit 17 Betten
und dotirte es mit mehreren Tauſend Gul-
ben, beſchenkte die im Jahr 1840 beſtohlene
Pfaͤrrkirche mit den reichſten Gewändern
zum kathol. Gottesdienſte, mit goldenen
Kelchen und einer prachtvollen Monftranz,
ließ die allſeits bekannten zwei herrlichen
Semälde der Malers Dürr zu Freiburg.
fertigen, und ſchmückte damit das Gottes-
haus, in welchem er ſeit 46 Fahren das
heil. Mehopfer darbringt, und läht jetzt in
Gemeinſchaft mit der Hiefigen Gemeinde
ein Haus herrichten zür Aufnahme der
barmherzigen Schweftern, wozu er die Hälfte
aller Koſten beiſteuert. Daß er im vorigen
Jahre die vaterlaͤndiſche Literatur mit einer
fefflichen Geſchichte Breiſachs bereichert
hat, ift bekannt. Doch ſchweigen wir. Schon
vor mehreren Jahren erhielt er von unſerm
höchſtleligen geliebten Grvbherzog Leopold
den Orden des Zaͤhringer Löwens, und
bei ſeiner Jubelfeier werden die Biſchöfe
von Straßburg und Freiburg erſcheinen,
um dem würdigen Geiſtlichen ihre Aney-
kennung uud Liebe zu beweiſen. Möge der
ſeine letzten Lebensjahre mit allen Freuden
ſchmücken, welche einen ſo würdigen Greis
und Geiſtlichen erfreuen können.
Wildthal, 10. Sept. (Fr. 3.) Der
Schaden, den das Gewitter verurſachte,
ben, welche dieſen Sommer ſchon einmal
durch Hagel litten ſind nun ſo zerſchlagen,
daß auch für naͤchſtes Jahr wenig Hoff-
nung auf einen Ertrag übrig gelaſſen wuͤrde.
Det Saamenhaf, ſowie alle Spätjahrge-
wächſe ſind zerſtoͤrt, und, was am meiſten
fühlbar werden wird, das Futter für das
Rindvieh iſt zuſammengeſchlagen. Noch
mehr als durch Hagel Iiſt, nach meiner
Meiuung, durch das Waſſer verdorben woͤr—
den, Der durch Pflügen und Eggen auf-
gelockerte Boden unferer Neder, ſo wie
viele Kartoffeln, nahm es mit in das
Thal hinunter; an Abhängen löste ſich der
DBoden 108 und rutſchtẽ felbft mit den größ-
en Däumen {n die Tiefe; der fonft fo
kleine, Thalbach ſchwoll zu einem furdtba-
ren Bergfirome an; große Felsfiüde riß
e$ mit fort; alle Wehre, durdy das ganze
Thal hinweg, zerriß er, wühlte ſich Iget’n
Bett immer tiefer und. fiefer, ſo daß am
Ufer ganze Stücke Matten oder, wo er am
Thalweg vorbei floß, ganze Stüde von
diefem hinuͤnterſtürzten.
Ludwigshafen, 8. Sept.. Geſtern in
ber Frühe ſtarh hier Herr Bankier Graf,
Vorſtand der k. Filialbank, nach längerem
Krankenlager.
Stuttgart, 10. Septbr. Der heutige
Staatsanzeiger! meldet, daß die preußz.
Reaierung bei Haigerloͤch in Hohenzollern-
Sigmaringen Bohrverſuche nach Saͤlz an-
ſtellen läßi, da man der Bodenformation
Lach doxt ebenſo wie in dem nabhen, zu
Vuͤrtemberg gehörigen Sulz auf Salz zu
ſtoßen hofft!
Berlin, 9. Sept. (Veipz. 3Itg.) Im
Miniſterium des Innern if man jetzt thaͤ.
tig beſchäftigt, die Wahlbezirke fuͤr die
Wahl der Miiglieder der 2. Kammer. feß-
zußellen. Bet der fruͤheren Abgrenzung ver-
ſelben haben ſich maͤnnigfache Uebeiſtände
herausgeſtellt, die jetzt befeitigt werden ſol-
len. Zu dieſem Behufe ſind die Oberprä-
ſidien der Provinzen aufgefordert worden,
geeignete Vorſchläge zu maͤchen. Dieſe ſind
jeßt eingelaufen. Für die Provinz Poͤfen
werden die umfangreichſten Abänderungen
nofhwendig werden, da nach Aufhebung der
Demarcationslinie, welche nach der Auf-
ſtellung der, bisherigen Wahlbezirke erfolgt
iſt, eine zweckmäßigere Eintheitund der Wahl-
bezirke möglich iſi. Die Waͤhibezirke fär
die erſte Kammer ſind bexeits beſtimmt.
Mannheim, 12 September. IM J.)
Nach der nun keſtgeſtellten Tagesord
nung für die Schwurgerichtsſitzung
des dritten Quaxtals im Unterrheinz
kreiſe ſollen zur Verhandlung kommen In
der erſten Woche: Montag, 20. Eepil
1) die Anklage gegen Martin Beutel von
unterfcbönmattenmag‚ wegen gefährlichen
Diebſiahls; Dienſtaͤg, den 21. 2) die Anz
fage gegen Daniel und Peter Beifel von
Cbherbach, wegen gefährlichen Diebſtahls un
gegen Katharina Beiſel, wegen Beguͤnſtig-
ung dieſes Verbrechens; Mittwoch, den 22,
3) gegen Adam Boͤhm von Kirchheim, we-
gen gefährlichen Diebſtahls; Donnerſtag,
den 23 4) gegen Philipp Klee von Gut-
tenbach, wegen gefährlichen Diebſtahls, Jo-
hann Mayerhöfer von Neunkirchen, weßen
Beihülfe zu dieſem Verbrechen und gegen
deſſen Ehefrau, wegen Begünſtigung diefes
Diebſtahls; Freitag, den 24. 5) gegen Ja-
kob Hönle von Eppelheim, wegen gefährz
lichen Diebſtahls; Samſtag, den 25. 6)
gegen Valentin Nos von Heidersbach we-
gen Verſuchs der Brandſtiftung. In der
zweiten Woche: Montag, den 27, 7)
gegen die Ehefrau des Joh. Phil. Salzmann
von Neckarwimmersbach, wegen Brandſtif-
tung, Joh. Philipp Salzmann, wegen An-
ſtiftung und gegen Joh. Georg Salzmann,
wegen Beibuͤlfe zu dieſem Verbrechenz
Dienſtag, den 28. 8) gegen Franz Jager
von Affamftadt, wegen Nothzucht (geheime
Sitzung); Mittwocdh, den 29. 9) die An-
klage gegen Joſeph Link und Franz Joſeph