®
*
\
zum
X
x
Bellahe Blater
*
Samstag, den 2 Sunt
— —
Auswanderung nach Newyork.
Bei dem jetzt immer mehr und mehr um
ſich greifenden Leichtſinn, und der oft
völligen Unkenntniß der Berhältniffe, —
womit Perſonen, die häufig ailer Exiſtenz-
mittel beraubt ſind und kaum das zur Ueber-
fahrk erforderliche Geld zuſammenzubringen
vermögen, aus eigenem Antried oder durch
Andere dazu veranlaßt/ ſich zur Auswan-
derung nach Amerika entſchließen, glau-
Jahre im. Staate Newyork verkuͤndigtes
Geſetz Einwanderung betreffend, —. in
einem von der Cinwanderer-Commif-
ſen Wege zur allgemeinen oͤffentlichen Kennt-
niß zu bringen. Wir laſſen dieſen Auszug
ohne weitern Commenlar hier unverändert
‚folgen? ; 4
Der gefeßgebende Körper des Staates New-=
York hat am 11. Iult 1851 ein Geſetz erlaffen,
welches die früheren beſtehenden SGefeße, die im
DHafen von Neow « York landenden Cinwanderer
betreffenb, wefentlich ergänzt und Verbeffert.
‚ Diefe Abänderungen Jollen. im Beſondern beah-
‚fichtigen, die Mißbräuche zu verhindern, welche
ſeither fratifanden, indem man von Europa viele
erſonen nach New-York fandte, welche durch Alter,
Frantheit dder andere. VBerhältniffe unfähig waren,
ſich felbft zu ernähren oder ihre traurige Lage in
vrungen den betreffenden Staaten zur Laſt fallen
mußten. N :
*
ſeß ſoviel alg möglich geßeuert werden ſoll, hat
. baffelbe aher bdurchauß nicht den Zwed, der natürs
licheh und freiwilligen Einwanderung von Perfonen,
welche fähig find‘, ſich ſelbſt durch Arbeit zu er
nähren oder ſich ibren Unterhalt durch eigene Kraft
und eigene Mittei zu erringen, irgend Hinderniffe
in den Weg zu legen. 2*
Die Commitffton hält ſich für verpflichtet, um
die wohlwollende und weiſe Übficht dieſes Gefepes
in ihrer vollen Ausdehnung auffaffen zu fönnen,
folches allen denfentgen, die e8 angebt, {n den fol-
genden Punkten mitzutheilen. j
Es wird hierin beſonders gefagt, daß die Capi»
täne der Schiffe, welche Einwanderer nach dem
Dafen von — — bringen bei einer Strafe
‚on 75 Dollar für feden Unterlaffungsfall, ver-
pflichtet find, einen Bericht zu erftatten, ob unter
Ären Paffagieren foldde find, welche in die nach-
„ Behenden Kategorien follen:
— Blödfinnige, Mondfüchtige, Verrücte oder
‚in irgend einer Art Geiſtesſchwache;
v ;2) Einäugige, Blinde, Taube oder Stumme‘;
.3 %@ebrecblibcfi?‚( ßabmfe‚ü%erfiümmette *
N irgend einenmt Irüppelhaften 3u
— Perſonen; 4 HBA
'n 4) Berfonen, welde das 60, Lrbenge/
« Kahr überfritten baben; #)
„ 5) Wittwen mit Kindernz
„ 6) Srauen ohne EChemänner, welche aber
j Zuſtande findz . ‘ ;
„ 7)-Kinder. unter 13 FJahren , welche nicht
; un{)eé;em Schuße don Berwandten finds
en
8) Herfonen, welche ddne alle
- Subdfißkenz-Mittel (indund die
daher dem Staate zur Lafı fal-
Len müßten
8
vor feiner Landung in New=York dem Mayor
(Bürgermeifter) der Stadt zu überreihen.
„Für jede Perfon der oben ‚angeführten Klaffen,
fowie für,fedeandere, von welcher die Einwanderer-
- Commiffkon glaubt, dafı fie duͤrch Krankheit oder
Siedthum, welche berelis vor der Einſchiffung in
+) Die kleinfte Verkrüppelung, wie 3, D. ein
fehlender Finger, ein kurzes oder fchiefes Dein 2C,
wird mit einer Strafe von 30 Dollars belegt.
_ #)-Der Einwanderung von Perſonen, welche das
60. Sahr überfchritten haben, aber in Begleilung
, fie zu ernähren, wird kein Hinderniß in den
Weg gelegt. Derfelbe Fall trit bet Wittwen und
Frauen ohne Chemänner ein, die in Begleitung
von arbeitsfähißen Kindern reifen.
\
Lurova eriflirten oder durch irgend einen Ahnlichen
Umftand unfähig ift, fich felbfiftändig zu ernähren
und dadurch dem Staate zur Laft fallen werde,
Dollar yer Ropf behändigt werden. Diefe Bürg-
ſchaft hat den Zwed, den Staat für alle Kofren
zu decken, weiche der Unterhalt ſolcher Perfonen
entweder gleich nach ihrer Ankunft oder ſpäter ihm
verurſachen könnte.
Deutſchland.
‚Staateminifertum hat heute eine Eröffnung
an die 2., Kammer gelangen laffen, nach
welcher die baldige Promulgation eines
der Kammer anheimgegeben wird, vorerſt
in eine Berathung über den großh. Preß-
gejeßentwurf nicht einzutreten. -
Fraukfurt, 8. Juni. Nach einer neue-
ften Angabe in politiſchen Kreiſen wäre der
f, preuß. Miniſterreſident bei dem großh.
hefſiſchen Hofe und bei der freien Stadt
Frankfurt, Freiherr v. Canig, dazu beru-
fen, den Poſten des nach Wien abgeganges
nen Herrn v. Bismark- Schönhaufen einzu-
nehmen. Freiherr v. Canitz iſt von Darm-
ſtadt hier eingetroffen. — Die neue oͤher-
reichiſche Silberanleihe erfreut ſich nach uͤber-
einftimmenden Mittheilungen ‚ überall des
beſten Erfoigs, ſo aug in Franffurt. Ein
Beweis für.dag in Defterreich wiederkeh-
rende Bertrauen iſt, daß nicht nur Börſen-
leute, ſondern auch Bürgersleute, welche
mit der Börſe nichts zu thun haben, die
Gelegenheit der Ausſchkeibung der neuen
Anleihe wie in früheren Zeiten benützen,
um iht baares Geld voͤrthellhaft anzulegen.
Aus dem Weſtrich/ &, Juni. In Folge
etnes motivirien Antrags des proteſtanti-
ſchen Presbyteriums zu Homburg wurde
vor einiger Zeit von der hoͤheren geiſtlichen
Behörde die Crcommunication eines Bahn-
hofoerwalters ausgeſprochen. Es ift dieſes,
wie behauptet wird, der erſte Fall der Art,
welcher ſeit dem Beſtehen der Union in
unſerer vereinigten — — iſt.
; ; E P 3
In Kurheſſen ſind die Landſtände auf
den 30, Juni einberufen worden ;
Kaſſel 7 Iuni, Der hieſige Buch-
druckereibeſitzer Heinrich Hotop ein deſſen
Druckerei die Obermüller ſche Kaſſel. Zig.”
gedruckt wird) war vor einiger Zeit von
dem permanenten Kriegsgerichtẽ Wwegen Ver-
offentlichung eines Schmaͤhgedichts auf die
dermaligen, Miniferialvorftände 20 (er haͤtte
die-incriminirten. Berfe in das im Herbhfte
1850 von ihm herausgegebene „Anzeiges
blaͤtt für die Stadt Kaffel“ aufgenommen)
zu bmonatlichem Feſtungsarreſte, verbunden
mit dem Verluſte des Rechts zum Tragen
der Nationaleocarde, Verurtheilt worden.
Das Hrn. Hotop heute vublieirte Erkennt-
niß zweiter Inſtanz ändert jenen Ausſpruch
dabin ab, daͤß derſelbe lediglich eine 4mo-
nailiche Gefäuͤgnißſtrafe zu verbuͤßen hat.
Gaſſ. 3.)
Koblenz, 7, Iuni. Se koͤnigl. Hoheit
der Prinz von Preußen iſt bereiis geſtern
Abend hier eingetroffen, während die Ge-
mahlin deſfelhen morgen hier ankommen
wird. Der Prinz iſt heute Morgen 7 Ubhr
nach Schlangenbad abgereift, — Die An-
funft Sr. Majeftät des Königs dahier wird
nach neuerdings hier eingetroffenen Nach-
richten erft am 20 D, M erfolgen.. und
Allerhöchfderfelbe ſchon Tags Ddarauf oder
am zweiten Tage nach Trier ſich begeben,
oon wo Dderfelbe dann hierhet zurückehren
wird. Der Abmarſch der hiefigen Feld-
artillerie zur großen Nebung nach der Wah-
ner Haide, welcher auf den 11; d. M. bes
Majeſtaͤt einſtweilen aufgeboben worden.
zur Aufnahme von Herrſchaften in Bereit-
ſchaft geſetzt. —
Wien, 4. Juni. Herr v. Thinnfeld,
der Miniſter für Laͤndeseultur, wird in dies
lereſſe ſeines Refforts inſpiciren — Herr
dem Herrn Miniſter des Neußern, Man
glaubt, daß er mindeſtens erſt nach vollen-
rückfehren dürfte, wenn er es überhaupt nicht
vorzichen follte, fich für einen andern Vo-
ſten zu eniſcheiden. An den interimiſtiſchen
f, £. Generalconſul in Newyork find bereits
Wien 5. Juni. Die „Allg. Zeitung?
fchreibt: „Den mit Defterreich verbunde-
nen Mitgiiedern der Darmſtädter Confe-
renz iſt die unzweideutigſte und feſteſte Zu-
ſicherung von hiex aus gegeben worden, daß
man von Seite Oeſterreichs unerſchütterlich
auf den von ihm aufgeſtellten Grundſatze
der Handelseinigung bẽſtehen werde Die-
aber bereit, ſeder erleichternden und Preus
ßen angenehmen Modalttaͤt, jeder von ihm
vorzuſchlagenden vermittelnden Form mit
Wien, 5. Juni. Dem Vernehmen nach
ſteht eine große. Veränderung in der Axr-
Die Landwehr und ſämmtliche
Grenapierbataillone ſollen aufgelöſt wer-
den, Jedes Regiment beſtände aus fünf
Bataillonen, wovon 4 ſtets vereint ſtatio-
nirt würden; jedes diefer vier Batatkone
erhält die erſte Compagnie alg Grenadier-
nung erhielten. In Kriegszeiten würden
dieſe vier Grenadiercompagnien zu einem
Bataillon vexeinigt. Der Ausfall durch die
Landwehr würde dadurch erfeßt, daß feder
Ausgediente nodhy 2 Jahre Reſervemann
bliebe. —, Wahrſcheinlich dürften guch in
Gewehrfaͤbrikdirection eine Beſtellung auf
hatı — Reuerdings find 24 Hriftlihe Fa-
milien aug Bosnien auf öſterreich! Gebiet
übergetreten, Die Zahl dieſer unglücklichen
Auswanderer beläuft ſich demnach ſchon auf,
300 Köpfe. — Fürſt Cfterhazy, die Grafen
Falkenhaͤhn, Leopold Palify, Kinskt, Auers
berg, Dietrichſtein, Obdescaldht, Salm und
viele andere hochaͤdelige Würdenträger ſind
geſtern nach Velth gereiſt. — Der franz.
Herzog von Levis, der treue Anhänger des
Herrn Grafen von Chambord, iſt fammt
gereiſt! Die Ftau Herzogin von Berry
Wien, 8. Juni. Die heutige Wiener
Ztg.“ bringt in halbamtlicher Faſſung die
Grundzüge eines neuen Finanzplanes, nach
weldem die Regierung fünftig voͤrzuſchrei
ten gedenkt. Zur Verbeſſerung des öſter-
reichiſchen Finanzweſens feien Cheißt e$ da-
vin) freiwillige Anlehen ein ſehr geeignetes
Mittel. Silbermünzen werden kuͤnftig nur
mit 20procentigem Kupferzuſatz ausgeprägt.
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Bellahe Blater
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Samstag, den 2 Sunt
— —
Auswanderung nach Newyork.
Bei dem jetzt immer mehr und mehr um
ſich greifenden Leichtſinn, und der oft
völligen Unkenntniß der Berhältniffe, —
womit Perſonen, die häufig ailer Exiſtenz-
mittel beraubt ſind und kaum das zur Ueber-
fahrk erforderliche Geld zuſammenzubringen
vermögen, aus eigenem Antried oder durch
Andere dazu veranlaßt/ ſich zur Auswan-
derung nach Amerika entſchließen, glau-
Jahre im. Staate Newyork verkuͤndigtes
Geſetz Einwanderung betreffend, —. in
einem von der Cinwanderer-Commif-
ſen Wege zur allgemeinen oͤffentlichen Kennt-
niß zu bringen. Wir laſſen dieſen Auszug
ohne weitern Commenlar hier unverändert
‚folgen? ; 4
Der gefeßgebende Körper des Staates New-=
York hat am 11. Iult 1851 ein Geſetz erlaffen,
welches die früheren beſtehenden SGefeße, die im
DHafen von Neow « York landenden Cinwanderer
betreffenb, wefentlich ergänzt und Verbeffert.
‚ Diefe Abänderungen Jollen. im Beſondern beah-
‚fichtigen, die Mißbräuche zu verhindern, welche
ſeither fratifanden, indem man von Europa viele
erſonen nach New-York fandte, welche durch Alter,
Frantheit dder andere. VBerhältniffe unfähig waren,
ſich felbft zu ernähren oder ihre traurige Lage in
vrungen den betreffenden Staaten zur Laſt fallen
mußten. N :
*
ſeß ſoviel alg möglich geßeuert werden ſoll, hat
. baffelbe aher bdurchauß nicht den Zwed, der natürs
licheh und freiwilligen Einwanderung von Perfonen,
welche fähig find‘, ſich ſelbſt durch Arbeit zu er
nähren oder ſich ibren Unterhalt durch eigene Kraft
und eigene Mittei zu erringen, irgend Hinderniffe
in den Weg zu legen. 2*
Die Commitffton hält ſich für verpflichtet, um
die wohlwollende und weiſe Übficht dieſes Gefepes
in ihrer vollen Ausdehnung auffaffen zu fönnen,
folches allen denfentgen, die e8 angebt, {n den fol-
genden Punkten mitzutheilen. j
Es wird hierin beſonders gefagt, daß die Capi»
täne der Schiffe, welche Einwanderer nach dem
Dafen von — — bringen bei einer Strafe
‚on 75 Dollar für feden Unterlaffungsfall, ver-
pflichtet find, einen Bericht zu erftatten, ob unter
Ären Paffagieren foldde find, welche in die nach-
„ Behenden Kategorien follen:
— Blödfinnige, Mondfüchtige, Verrücte oder
‚in irgend einer Art Geiſtesſchwache;
v ;2) Einäugige, Blinde, Taube oder Stumme‘;
.3 %@ebrecblibcfi?‚( ßabmfe‚ü%erfiümmette *
N irgend einenmt Irüppelhaften 3u
— Perſonen; 4 HBA
'n 4) Berfonen, welde das 60, Lrbenge/
« Kahr überfritten baben; #)
„ 5) Wittwen mit Kindernz
„ 6) Srauen ohne EChemänner, welche aber
j Zuſtande findz . ‘ ;
„ 7)-Kinder. unter 13 FJahren , welche nicht
; un{)eé;em Schuße don Berwandten finds
en
8) Herfonen, welche ddne alle
- Subdfißkenz-Mittel (indund die
daher dem Staate zur Lafı fal-
Len müßten
8
vor feiner Landung in New=York dem Mayor
(Bürgermeifter) der Stadt zu überreihen.
„Für jede Perfon der oben ‚angeführten Klaffen,
fowie für,fedeandere, von welcher die Einwanderer-
- Commiffkon glaubt, dafı fie duͤrch Krankheit oder
Siedthum, welche berelis vor der Einſchiffung in
+) Die kleinfte Verkrüppelung, wie 3, D. ein
fehlender Finger, ein kurzes oder fchiefes Dein 2C,
wird mit einer Strafe von 30 Dollars belegt.
_ #)-Der Einwanderung von Perſonen, welche das
60. Sahr überfchritten haben, aber in Begleilung
, fie zu ernähren, wird kein Hinderniß in den
Weg gelegt. Derfelbe Fall trit bet Wittwen und
Frauen ohne Chemänner ein, die in Begleitung
von arbeitsfähißen Kindern reifen.
\
Lurova eriflirten oder durch irgend einen Ahnlichen
Umftand unfähig ift, fich felbfiftändig zu ernähren
und dadurch dem Staate zur Laft fallen werde,
Dollar yer Ropf behändigt werden. Diefe Bürg-
ſchaft hat den Zwed, den Staat für alle Kofren
zu decken, weiche der Unterhalt ſolcher Perfonen
entweder gleich nach ihrer Ankunft oder ſpäter ihm
verurſachen könnte.
Deutſchland.
‚Staateminifertum hat heute eine Eröffnung
an die 2., Kammer gelangen laffen, nach
welcher die baldige Promulgation eines
der Kammer anheimgegeben wird, vorerſt
in eine Berathung über den großh. Preß-
gejeßentwurf nicht einzutreten. -
Fraukfurt, 8. Juni. Nach einer neue-
ften Angabe in politiſchen Kreiſen wäre der
f, preuß. Miniſterreſident bei dem großh.
hefſiſchen Hofe und bei der freien Stadt
Frankfurt, Freiherr v. Canig, dazu beru-
fen, den Poſten des nach Wien abgeganges
nen Herrn v. Bismark- Schönhaufen einzu-
nehmen. Freiherr v. Canitz iſt von Darm-
ſtadt hier eingetroffen. — Die neue oͤher-
reichiſche Silberanleihe erfreut ſich nach uͤber-
einftimmenden Mittheilungen ‚ überall des
beſten Erfoigs, ſo aug in Franffurt. Ein
Beweis für.dag in Defterreich wiederkeh-
rende Bertrauen iſt, daß nicht nur Börſen-
leute, ſondern auch Bürgersleute, welche
mit der Börſe nichts zu thun haben, die
Gelegenheit der Ausſchkeibung der neuen
Anleihe wie in früheren Zeiten benützen,
um iht baares Geld voͤrthellhaft anzulegen.
Aus dem Weſtrich/ &, Juni. In Folge
etnes motivirien Antrags des proteſtanti-
ſchen Presbyteriums zu Homburg wurde
vor einiger Zeit von der hoͤheren geiſtlichen
Behörde die Crcommunication eines Bahn-
hofoerwalters ausgeſprochen. Es ift dieſes,
wie behauptet wird, der erſte Fall der Art,
welcher ſeit dem Beſtehen der Union in
unſerer vereinigten — — iſt.
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In Kurheſſen ſind die Landſtände auf
den 30, Juni einberufen worden ;
Kaſſel 7 Iuni, Der hieſige Buch-
druckereibeſitzer Heinrich Hotop ein deſſen
Druckerei die Obermüller ſche Kaſſel. Zig.”
gedruckt wird) war vor einiger Zeit von
dem permanenten Kriegsgerichtẽ Wwegen Ver-
offentlichung eines Schmaͤhgedichts auf die
dermaligen, Miniferialvorftände 20 (er haͤtte
die-incriminirten. Berfe in das im Herbhfte
1850 von ihm herausgegebene „Anzeiges
blaͤtt für die Stadt Kaffel“ aufgenommen)
zu bmonatlichem Feſtungsarreſte, verbunden
mit dem Verluſte des Rechts zum Tragen
der Nationaleocarde, Verurtheilt worden.
Das Hrn. Hotop heute vublieirte Erkennt-
niß zweiter Inſtanz ändert jenen Ausſpruch
dabin ab, daͤß derſelbe lediglich eine 4mo-
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Gaſſ. 3.)
Koblenz, 7, Iuni. Se koͤnigl. Hoheit
der Prinz von Preußen iſt bereiis geſtern
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wird. Der Prinz iſt heute Morgen 7 Ubhr
nach Schlangenbad abgereift, — Die An-
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nach neuerdings hier eingetroffenen Nach-
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Allerhöchfderfelbe ſchon Tags Ddarauf oder
am zweiten Tage nach Trier ſich begeben,
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wird. Der Abmarſch der hiefigen Feld-
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zur Aufnahme von Herrſchaften in Bereit-
ſchaft geſetzt. —
Wien, 4. Juni. Herr v. Thinnfeld,
der Miniſter für Laͤndeseultur, wird in dies
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dem Herrn Miniſter des Neußern, Man
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rückfehren dürfte, wenn er es überhaupt nicht
vorzichen follte, fich für einen andern Vo-
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Wien 5. Juni. Die „Allg. Zeitung?
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renz iſt die unzweideutigſte und feſteſte Zu-
ſicherung von hiex aus gegeben worden, daß
man von Seite Oeſterreichs unerſchütterlich
auf den von ihm aufgeſtellten Grundſatze
der Handelseinigung bẽſtehen werde Die-
aber bereit, ſeder erleichternden und Preus
ßen angenehmen Modalttaͤt, jeder von ihm
vorzuſchlagenden vermittelnden Form mit
Wien, 5. Juni. Dem Vernehmen nach
ſteht eine große. Veränderung in der Axr-
Die Landwehr und ſämmtliche
Grenapierbataillone ſollen aufgelöſt wer-
den, Jedes Regiment beſtände aus fünf
Bataillonen, wovon 4 ſtets vereint ſtatio-
nirt würden; jedes diefer vier Batatkone
erhält die erſte Compagnie alg Grenadier-
nung erhielten. In Kriegszeiten würden
dieſe vier Grenadiercompagnien zu einem
Bataillon vexeinigt. Der Ausfall durch die
Landwehr würde dadurch erfeßt, daß feder
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bliebe. —, Wahrſcheinlich dürften guch in
Gewehrfaͤbrikdirection eine Beſtellung auf
hatı — Reuerdings find 24 Hriftlihe Fa-
milien aug Bosnien auf öſterreich! Gebiet
übergetreten, Die Zahl dieſer unglücklichen
Auswanderer beläuft ſich demnach ſchon auf,
300 Köpfe. — Fürſt Cfterhazy, die Grafen
Falkenhaͤhn, Leopold Palify, Kinskt, Auers
berg, Dietrichſtein, Obdescaldht, Salm und
viele andere hochaͤdelige Würdenträger ſind
geſtern nach Velth gereiſt. — Der franz.
Herzog von Levis, der treue Anhänger des
Herrn Grafen von Chambord, iſt fammt
gereiſt! Die Ftau Herzogin von Berry
Wien, 8. Juni. Die heutige Wiener
Ztg.“ bringt in halbamtlicher Faſſung die
Grundzüge eines neuen Finanzplanes, nach
weldem die Regierung fünftig voͤrzuſchrei
ten gedenkt. Zur Verbeſſerung des öſter-
reichiſchen Finanzweſens feien Cheißt e$ da-
vin) freiwillige Anlehen ein ſehr geeignetes
Mittel. Silbermünzen werden kuͤnftig nur
mit 20procentigem Kupferzuſatz ausgeprägt.
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