In dem laufenden Jahre 4852 ſeien ge-
gen das Jahr 1851, .20 e
ie vor
kurzer Zeit an die Börfenpläge von Frank-
fürt, Amfterdam, London und Paris zur
Unterzeichnung hebrachte Anleide yon 35
Ltnugarn.
Ofen 6. Juni. Seine k. F, apoſtoliſche
Maj. wurden geſtern nach allerhöchſtihrer
*
unausgeſetzt von dem Jubel der Bevolte-
rung begleitet, wohnten einem vom Kürßen
Primas angẽſtimmten Tedeum bei, befich:
tigten hierauf die eoncentrirten Truppen
und geruhten ſpaͤter von 9 bis 11 Uhr die
hrillante Beleuchtung der Schweſterſtädte
inmitten der Donau ein großartiges Feuer-
verl entbrannte, bis Sc, E, F, apoſtoliſche
Mag unter fertwährenden . Aeußerungen
lebhafter Acclamation wieder in die Ap-
partements der kaiſerlichen Burg gelangten.
Heute Vormitiag iſt allgemeine Voͤrſtellung.
— Deute, war große Vorſtellung, bei
ſtark vertreten erſchien; auch zahlreiche Ge-
meinden der Umgegend brachlen durch De-
putatienen Sr. f f apoſtollſchen Majeftät
der huldvollſten Herablaſſung des Monar-
chen auf das freudigſte ergriffen. Nach der
gezogen. wurden/ beſuchten Se. £, f ayofto-
ein im Stadtwäldchen veraͤn—
Monarden mit ſtürmiſcher Freude empfing
und. mit unausgefeßtem Iubel umrinate,
Morgen früh ift große Parade, *
Frankreich.
Varis, 7. Juni. Der kategoriſche
Widerſpruch/ welchen der „Moniteur” den
Verſicherungen des Herrn Graͤnter v. Caſ-
ſagnac ertheilt hat, der ſeine Orohungen
gegen. Belgien fuͤr einen Ausdruck der An-
„Conftitutionnel“, ſeiner Seité zu einer Et-
Sranier. v. Caffagnac gegen Belgien nur
deßhalb Die Syalten feines Blattes geöff-
net, weil dieſer letzere ihm die Verſicheruug
gegeben, daß er im Namen des Prinz-VPra-
ſidenten ſprechez und trotz des Widerſpru-
immer nicht annehmen, daß Herr Graniet
%. Caffagnac ihn zu taͤuſchen beabſtchtigt
derſelhe „autorifirt” geweſen fei. — Herr
jagt ganz einfadh: „Man wird bemerken,
nicht die Politik desavouirt, welche wir
gegenüber zu befolgen angerathen
London, 5 Juni. Die geſtrige Bera-
huns im Werhaus bot fein beſonderes
Intereſſe. Das Haus der Gemeinen hielt
awet Sitzungen; um 12 Uhr Mittags als
mite über die Bill, Fraft welched Neufee-
ſolt nächften Donnerftag fortgefeßt werden.
— Die „Times“ erklärt ſich von Seilen
und aufaefoxdert, der von 2 franzöſiſchen
Nublieiftn ſchon zweimal Leichtfinnigerweife
aufgeſtellten Behauptung, als habe der Ge-
neral im Jahr 1848 der proviſoriſchen
Regierung einen Feldzug gegen Englaͤnd
vorgeſchlagen/ foͤrmlich und ausdruͤcklich zu
widerſprechen. Zuerſt habe Emil v. Sır
ardin jene falſche Behaͤuptung aufgeſtellt;
dann habe Granier v. Caſſagnae ſie wie-
derholt und um ihr mehr Glaͤuben zu ver-
ſchaffen/ hinzugefuͤgt, der Feldzug haͤbe mit
12,000 Mann unternommen werden ſollen.
Seneral Changarnier verſtehe aber das
Waffenhandwerk beſſer, als daß man ihm
die Anſicht zutrauen ſollte, England könne
mit 12,000 Mann mit Ausſicht auf Erfolg
angegriffen werden. Auch fet ev der repu-
blikaniſchen Regierung von 1848 niemals
o zugethan geweſen, daß er Propaganda
für dieſelbe zu maden geneigt geweſen
wäre, am wenigſten in England. Graf
Derby halte heute fruͤh im Buckinghampaͤ⸗
laſt eine Audienz bei Ihrer Mafeftät und
heute Nachmittes wurde im auswärtigen
gen, durch welches er
zum Erzbiſchof von
Dublin ernannt iſt.
bereit zu dem neuen Handſtreiche; die Of-
fiziere ſind ernannt, die Cabres der Com-
ziges Ding fehlt noch zur ſofortigen Aus-
führung des Yrofectes; freilich ein ganz
veſentliches Ding, der Nerv eines feben
Krieges, mag diefer nun legitim oder ile-
diefes Unternehmens befindet ſich eine große
ten Expeditien von der ſpaniſchen Regie-
rung begnadigt worden waren. Der
Öfterreidhtfhe Botſchafter! Sraf Colloredo-
Wallſee, iſt in London eingetroffen.
Bitte. !
Es iſt ſchon manchen Bewohnern unſerer
Stadt bekannt, daß vor einiger Zeit von
dem hieſigen Vereine für Innere Milfion
eine Leſehibliothek angelegt wurbe, Die den
Zyet hat, Geiſt und Herz bildende Schrif:
ten Perſonen aller Stände, Geſchlechter und
Alter, vorzugsweiſe aber jüngeren und äl-
teren Perſonen aus der dienenden und hand-
arbeilenden Klaſſe zugängli® zu maͤchen.
Die hereits angeſchaffte Sammlung, die aus
gemeinnützig belehrenden, angenehm unters
haltenden und chriſtlich erbauenden Volts
ſchriften beſteht, ift befonders von Dienft-
boten und jüngeren Leuten bisher auch ſo
fleihig benützt worden, daß ſich unfer Unters
nehmen als ein wirkliches Beduͤrfniß heraus-
‚geftellt hat. ‘ Sa der Zudrang
der Bibliothek wurde allmälig fo ſtarl, daß
wir ſchon nicht mehr allen Wünfchen ent-
ſprechen koͤnnen und darum auf eine bebeu-
müffen, }
die bereits angeſchafften Schriften durch eine
kleinere für Ddiefen
brachte Summe nicht einmal gededt Wwer-
den konnten und die Erweiterung der Samm-
ſie anders dem vorhandenen
Dedürfniffe eniſprechen ſoll, dringend-noth-
wenbig iſt, ſo erlauben wir ung,. an Ddie
Bewohner Heidelbergs die herzlihe. Bitte
zu richfen, ung in Unferem Unternehmen,
das wohl einer beſonderen Empfedlung bei
allen Kundigen und Wohlgefinnten nicht be-
*
*
Nugen Fennen, den das Leſen guter Bücher
in mehrfacher Hinſicht bringt, und zugleich
{n der Lage ſind, wenn auch nur durch eine
lleine Ogbe, unſern Zweck foͤrdern zu Fön-
hör leihen und ihren Beiſtand ung nicht
verſagen werden. Wer ſich etwa daͤruͤbet
wir bet der Auswahl der Schriften verfah-
Herrn Buchhändler Karl Groos (Ma-.
Hauptſtraße Lit. B Nr, 2) aufliegenden Kaz
talog davon am Beſten Überzeugen, Hert
©roos, der die Gefälligkeit hat, die Abgabe
der Buͤcher an zwei befonderen Tagen (Mitts
wochs und Samstags von 8 bis 12 Uhr)
zu beforgen und uns ein Local zur. Auf-
ſtellung der Biblkiothek freundlich überlaffen
hat, iſt auch bereit, Gaͤben für den genann-
ten Zweck in Empfang zu nehmen, fomwte
diefelben auch an die Ünterzeihneten, denen
die Leitung dieſer Angelegenheit von dem
Miffionevereine übertragen wurde, abgege-
hen werden fönnen. .2
Heidelberg, den 9. Juni 1852,
—— — — Hundeshagen.
Mühlhaußer.
nrtt .
uns rege theilnahme. an dem deutschen. wör-
terbueh ausgesprochen und damit auf’s erfreu-
lichste kund gethan;' dasz sinn und neigung für
unsere schöne und gewaltige sprache überall
im stillen fortdauerten.. ‚es hedurfte des be-
ginns und öffentlichen ı vortretens der arbeit,
und wie wir es ausrichten. können, . reiches;
fast unübersehliches . material liegt. ‚uns.. vor;
und bedarf von vielen seiten ergänzender aus-
füllung, denn abgesehn‘ von SOrgsam _ ange-
ordneten, grösztentheils vortreflich, zum theil
lässig gefertigien und mühevolle nachsammlung
fordernden auszügen aller oder der meisten
vorragenden. schriftsteller, abgesehn von.die-
sem heträchtlichen ‚vorrat, ist uns aus der
hand sprachgelehrter kenner, die dazu hefähigt
gewesen wären, selbst persönlich befreundeter,
kaum ein nennenswerther beitras zu dem
Schweren werk geleistet. worden:. .entweder
mistrauen sie dessen ausführung, ‚oder es lag
ihnen stärker an eigene ‚arbeiten ‚zu‘ fördern
‚derkehrendes unternehmen. . mit berichtigungen
und zusätzen\ zu den erschienenen heften ist
maehen und. im flässe der warmen arbeit. är-
gern oder schmerzen $ie mehr, ‚als dasz sie
helten ı 3 L N *
Wir glauben etwas practisches und dem
augenblick - angemessenes yorzuschlagen, wenn.
hiermit wir unbekannte Wwie bekannte‚qrs‘‚uohen„
ihren blick abwendend 'von. dem jähen 'ab-
grunde des ganzen. werks,.an den ‚wir.unser.
auge gewöhnt haben, immer nur den büuchstab,
der zunächst‘ erscheinen musz, ins gesicht zu
fassen, auffallende, bedeutsame wörter daraus
Zzu sammeln, und nach unserer weise ausge-
zogen, auch citat beglaubigt, wo. thun- .
lich ‚auf kleinen zettelchen,,.. allmälig und. mit‘ _
dem ganten wörterbuch vorschreitend an uns.
gelangen — ‚wolwollende “deutschge-
sinnfe zeitungen bitten wir. diesebekannt-
machung aufzunehmen und weiter zu verbreiten.
acohb Grimm, ; Wilhelm Grimm,
Druck und Verlag von G. Re ichard.
Verantwortlicher Revacteur: 6 Keichard.
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