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N‘ 148.

Samſtag, 26. Juni

1852


durch dte



Die Sfianbmirtt)fd)aftfld;er‘r"


Dienſtnachrichten.
Karlsruhe, 24. Juni. Seine Königliche
Hoheit der Regent haben Sich unter dem
IS. Juni d. Jgnädigſ bewogen gefunden:
den Seeretär im großd. Juſtizminiſterium,
Karl Ulimann, in gleicher Eigenſchaft


verſetzen; — Den bisherigen Regiſtrator
im gtoßh. geh. Cabinet⸗ Hofrath Wilhelm
Schmidt, dieſer Stelle zu entheben und
bei der Hofverwaltung zu verwenden; —
Höchſtihrem Privatſecretar, Adolph Krei-
del, unter Belaſſung ſeiner bisherigen Ei-
genſchaft, die Regiſtratur im großh. geh.
Cabinet xroviſoriſch zu übertragen; — der
auf den Forſtrath und Vorſtand der Forſt-
ſchule Dr. Klauprecht, neuerlich gefalie-
nen Wahl zum Director der polytechniſchen
Schule für das Studienjabr 1852/53 die
Höchſte Beſtaͤtigung zu ertheilen; — der
durch den Erzbiſchof Hermann von Vicari
geſchehenen Ernennung des Beneftciums-
zerweſers Franz Kaver Ludwig Wanner
zum Dompräbendär bei der Metropolitan-
firche zu Freiburg, an die Stelle des ver-
ſtorbenen Dompräbendärs Eduard Held,
die Höchſtlandeshertliche Beſtätigung zu er-
heilen; — den Amtsaſſeſſor Babo in
Bruchſal in gleicher Eigenſchaft zu dem
Hezirksamte Mosbach zu verſetzen; — die
Borſtandoſtelle bei der Waſſer⸗ und Stra-
ßenbauinſpection Donauefchingen dem Wafs
ſer⸗ und Straßenbauinſpector Stein in
Achern, jene in Achern dem Waͤſſfer und
Straßenbauinſpector Bayhinger in Wert-
heim, und jene in Wertheim dem Inge-
nieur Julius Eiſenlohr in Freiburg zu
übertragen, Letzterem unter Ernennung zum
Waſſer⸗ und Straßenbauinſpector; — den
Ingenieur Serauer von der Waſſer- und
Straßenbauinſpeetion Lahr zu jener in Ba-
ben, und den bei der Waſſer- und Stra-
fenbauinfpection Baden verwendeten Juge-
nieur Joſt von Peideiberg zur Waͤffer-
und Straßenbauinfpection Lahr zu verſe-
tzen; — den frühern Bahningenieuͤr Barck
zum Ingenieur bei der Waſſer⸗ und Stra-
henbauinſpection Freiburg zu ernennen und
die Baueondueteure D ollmätſch in Karls-
ruhe und Warnfönig in Waldshut zu
Jugenieuxen zu befördern ; die evangel,
Pfaͤrrei Detlingen, Dkanats Lorrach dem
Pfarrer und Diakon Bürgelin in Schopfe
heim, die evangel. Pfarrei Oundelfingen,
Dekanats Freiburg, dem Pfarrer Leicht?
len in Sexau, die evangeliſche Pfarrei der
Altſtadt Pforzheim dem Pfarrer Bock von
Knielingen, und die kathol. Pfarrei Dilg-
berg, Bezirksamts Neckargemünd, dem Pfar-
rer Rarl Ludwig Nemlinger in Guͤten-
ſtein zu übertragen.

Deutſchland.
Karlsruhe, 24. Juni. Sicherem Ver-
nehmen zufolge ſollen die Ferien an den
Gelehrien und höhern Bürgerſchule für die
Zufunft dahin geregelt werden, daß das


ſich im folgenden Jahre mit dem Eintritte


Jahres ſind im Ganzen neun Wochen; ſie

find in die Zeit zwiſchen Weihnachten und
Neujahr in die Oſierzeit, den Herbſt und
je nach Beduͤrfniß auch in den Sommer zu
verlegen. Das Naͤhere in Beziehung auf
die einzelnen Anſtalten hat die Oberſtuͤdien-
behörde nach Vernehmung der Directionen
und Conferenzen zu beftimmen, Alle ſonſti-
gen, früher etwa üblich geweſenen Feiertage
bleiben aufgehoben. Karlsr. 3.)
Bruchſal, 21. Juni. Advofat Gre-
ther der wegen ſeiner Betheiligung an
der Revolution zu mehrjaͤhrigem Zucht-
hauſe verurtheilt geweſen, iſt vor etwa 14
Tagen begnadigt worden. —
Heilbronn, 21. Juni. In der heute
ſtatigefundenen General- Verſammlung der
Neckardampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft wurde
zuerſt der Rechenſchaftsbericht über die Er-
gebniſſe des Jahres 1851 verleſen. Diefel-
ben waren folgende: An Perſonen wurden
befoͤrdert 37,175 mit einer Einnahme von
50,869 fl. %O fr., an Frachtgütern 15,023
Zentner mit 3587 fl. 29 fr., fonftige Ein-
nahmen 995 fl. 57 fr. Geſammteinnahme
55,452 fl. 46 fr. Die Ausgaben beſtanden
in: 11,648 fl 19 fr. für Koften 2e., 13,871 f
52 fr. für Beſoldungen, 1802 fl. 20 fr. für
Oel, Unſchlitt, Baumwolle, 1028 fl. 15 kr.
für Materialien, 5971 fl 40 fr. verſchiedene
Unkoſten für den Dienſt, 88 fl. 2 Ir. Ab-
nüßung an Requiſiten, 293 fles Ir für Bes
lohnungen; Geſammiausgaben 34,703 fI.
33 fr., mithin 20,749 fl. 13 fr, neberſchuß.
Von dieſem gehen ſtatutengemäß 25 pEt. für
den Reſervefonds mit 5187 fl. 18 fr. ab,
bleiben rein 15,561 fl. 55 fr. Gegen das Jahr
1850 zeigte das Jahr 1851 einen Mehrbetrag
von 7644 fl. 17 fr. Die bisherigen Ergeb-
niſſe des Jahres 1852 ſind noch glänzender:
daffelbe erzielt bis 20. Juni gegen voriges
Jahr einen Uederſchuß von 9226 fl 36 fr.,
was zum größern Theil daher ühren mag,
daß bis jeßt bereüs 3513 Auswanderer
mebr befoͤrdert wurden, als im Jahr 1851,
Seit Anfangs Mai ſind die von der Maſchi-
nenfabrik Eßlingen gelieferten zwei Dampf-
booie Stadt Heilbronn und Stadt Heidel-
berg im Dienſt; da dieſelben nicht ganz den
verlragsmäßigen Beſtimmungen entpraͤchen,
und daͤher eine Uebernahme durch den Ver-
waltungsrath nicht ſtattfinden kennte, ſo
wurde von dieſem der gedachten Fabrik der
Vorſchlag gemacht, die Boote vorerſt im
Dienſte fahren zu laſſen, da ſich im Gebrauch,
an der Hand der Erfahrung, am beſten finde,
wo Verbeſſerungen anzubringen ſeien. Die
Eblinger Fabrik war damit einverſtanden.
Da die Boote bis zur Generalverſammlung,
namentlich in Betreff der Schnelligkeit, noch
nicht leiſteten, was durch den Vertrag ga-
rantirt war, ſo machte der Verwaltungsrath
der Eßlinger Fabrik den Vorſchlag: die bei-
den Boote zu übernehmen und bis auf
6000 fl, zu bezahlen, dieſe aber nur ſo lange
zurüczubehalten, bis die gedachte Fabrik die
Boole ſo herſtelle, wie der Bertrag es be-
dinge. Dieſelbe ging aber darauf nicht ein,
ondern trug auf die durch den Vertrag
vorgeſehene ſchiedsrichterliche Entſcheidunz
n. (S.M)
Darurftadt, 22 Juni. In der heutigen

(184.) Sitzung der zweiten Kammer wur-
den nur einige Gegenſtände von unterge-


Antrags des Abg Matthy, die Abſchaffung
der ſogenannten Accidenzien der Geiſtlichen
betreffend, hatte die zweite Kammer am 8.
November v. I, beſchloſſen, die Staatsregie-
rung zu erſuchen, jener Angelegenheit ferner
ihre Aufmerkfamkeit zuzuwenden und durch
geeignet erſcheinende Einwirkung auf die
Gemeinden, reſp. Kirchenvorſtände ſo viel '
als möglich die Aufhebung, beziehungweiſe
Verwandlung der Stolgebühren bewirken
zu wollen. Die erſte Kammer war dieſem
Beſchluß einſtimmig beigetreten, hatte jedoch,
namentlich mit Ruͤckſicht auf die bisherige
Thätigkeit des evangeliſchen Kirchenresi-
ments weiter beſchloſſen, dem Erſuchen noch
zuzuſetzen: „und vorzugsweiſe vorerſt in
feitheriger Weiſe aaf die Beſeitigung der-
jenigen Accidenzien der Geiſtlichen, welche
anſtoͤßig, und auf Herabſetzuͤng derjenigen,
welche zu hoch erſcheinen, hinzuͤwirken.“
Nach dem Antrage des Auͤsſchuſſes nahm
die Kammer heute dieſen Zuſatz aͤn.

München, 21. Juni. Heute Mittag
verſchied dahier der berühmte Aftronom
Prof. Dr. Franz v. Paula Gruithuiſen,
78 Jahre alt. ;

Wie ein Correſpondent der Augsburger
Voßztg,“ vernimmt, wird in Kiſſingen ein
kleiner Congreß ſüddeutſcher Staatsmänner
abgehalten und die von dem Hrn. Miniſter-
praͤſidenten v. D, Pfordten auf die preußi-
ſche Erklärung bezüglich der Darmſtädter
Beſchlüſſe ausgearbeitete Erwiderung be-
rathen werden, Erſt dann wird diefe Er-
widerung den einzelnen Regierungen vor-
gelegt.

Koblenz, 21. Juni. Der Verfaſſer des
rheiniſchen Antiquarius, Hr. Chr. v. Stram-
berg, iſt kürzlich zum Mitgliede der Sociétè
de litterature neerlandaise zu Leyden er-
nannt worden, Diejes Inſtitut iſt das be-
rühmteſte und ältefte ſeiner Art in Holland,
wurde den 18. Juni 1766 geſtiftet und zählt
unter ſeinen augmärtigen Mitgliedern die
beiben Grimm, Mitternaier, Mone, Ranke,
Wackernagel, Maßmann, Dahlmann, Ger-
vinus, Rathgeber, Dieß, v. Ledebour 20.

Küöln, 18. Juni. Dr. Becker und Ge-
noſſen werden, wie es allgemein heißt,
ſchwerlich während des nun baͤld beginnen-
den dritten Aſſiſen-Quartals vor den Ge-
ſchworenen ſiehen. Als Grund gibt man
die umfangreiche Anklageacte an, es könnte
bis zu jener Friſt nicht die erforderliche
Anzahl von Abſchriften angefertigt werden.
Ferner erzählt man im Publifum, dieſer
Proeeß, bei welchem zwei Staatsprocura-
toren und zwei Präſidenten thätig feien,
werde gegen 14 Tage die Gerichte in An-
ſpruch nehmen.

Düſſeldorf, 23. Juni. Von Seiten des
Miniſteriums für Handel, Gewerbe und
öffentliche Arbeiten if, wie uns mitgetheilt
wird, die für die Waffenfabrikanten unftesS
Regierungsbezirkes wichtige Nachricht hier
eingegangen, daß der Bicekönig vonN
Negypten die Einfuhr aller Waf-
fen (mit Ausnahme der Curus- und Jagd-
 
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