Intelli genz - Blatt
für die
Heidelberger Jahrbücher der Literatur 1821*
Nr. X.
Chronik der Universität Heidelberg.
Am ‘22ten Nov# d. J* fand die gewöhnliche Feierlichkeit der
Preissauslheilung und neuen Preisaufgaben fiir die hiesigen Stu-
dierenden statt. Sie wurde auf die gesetzliche Weise in der
akademischen Aula Vorrn. n — 12 Uhr begangen, und da der
zeitige Prorector, Geheime - IJofrath Thibaut noch durch die
Folgen seiner Krankheit verhindert war, selbst zugegen zu seyn,
und die Bede nebst den Verküudigungen abzuhalten, so war
die^es Geschäft dem dermaligen Exprorector, Geh, Kirchenrath
Schwarz übertragen. Er beschränkte, wegen anderweitiger Amts-
Verhitidernngen, seine P.ede auf eine kurze Darstellung der wich-
tisrcrn Veränderungen, welche sich seit etwa i x/2 Jahre aus der
hiesigen Universität zugetragen.
Die theologische Preissfrage war ohne Beantwortung geblie-
ben, oder vielmehr nicht zur rechten Zeit, d. i, am lezten Ta-
ge des Monats August, völlig gefertigt eingeliefert, also wieder
zurück gegeben worden, Die aufgegebene Preissfrage ist von
cier theoiog. Facuität für das solgende Jahr wiederholt worden.
Sie heisst:
Postulat Ordo Theologorun\, ut ea, quae in literis sacris Vet•
et Noo. Testamenti de homine bom mahque sibi conscio docen-
tur j eruantur inde atque düigentius explicentur.
Die iurisiische Faciiltät iiatte dieFrage aufgegeben: Quid *
jus Romanurn de crimine vis praecipiat? Von zweien einge-
gangenen Abhandiungen wurde die eine gekrönt, Das Ur-
theil war folgendes;
Duo viri juvenes de praemio certarunt, alter symbolo;
Jurisprudentia est dmnarum atque humanarum rcrum noti-
tia> justi injustique scientia•
alter vero symboio;
iO
für die
Heidelberger Jahrbücher der Literatur 1821*
Nr. X.
Chronik der Universität Heidelberg.
Am ‘22ten Nov# d. J* fand die gewöhnliche Feierlichkeit der
Preissauslheilung und neuen Preisaufgaben fiir die hiesigen Stu-
dierenden statt. Sie wurde auf die gesetzliche Weise in der
akademischen Aula Vorrn. n — 12 Uhr begangen, und da der
zeitige Prorector, Geheime - IJofrath Thibaut noch durch die
Folgen seiner Krankheit verhindert war, selbst zugegen zu seyn,
und die Bede nebst den Verküudigungen abzuhalten, so war
die^es Geschäft dem dermaligen Exprorector, Geh, Kirchenrath
Schwarz übertragen. Er beschränkte, wegen anderweitiger Amts-
Verhitidernngen, seine P.ede auf eine kurze Darstellung der wich-
tisrcrn Veränderungen, welche sich seit etwa i x/2 Jahre aus der
hiesigen Universität zugetragen.
Die theologische Preissfrage war ohne Beantwortung geblie-
ben, oder vielmehr nicht zur rechten Zeit, d. i, am lezten Ta-
ge des Monats August, völlig gefertigt eingeliefert, also wieder
zurück gegeben worden, Die aufgegebene Preissfrage ist von
cier theoiog. Facuität für das solgende Jahr wiederholt worden.
Sie heisst:
Postulat Ordo Theologorun\, ut ea, quae in literis sacris Vet•
et Noo. Testamenti de homine bom mahque sibi conscio docen-
tur j eruantur inde atque düigentius explicentur.
Die iurisiische Faciiltät iiatte dieFrage aufgegeben: Quid *
jus Romanurn de crimine vis praecipiat? Von zweien einge-
gangenen Abhandiungen wurde die eine gekrönt, Das Ur-
theil war folgendes;
Duo viri juvenes de praemio certarunt, alter symbolo;
Jurisprudentia est dmnarum atque humanarum rcrum noti-
tia> justi injustique scientia•
alter vero symboio;
iO