Radiofs Mustcrsaa!.
Jar, Jass In denisetben LanJstrich 2 HauptmunJarten, keine
rein, bald eine, bald die andere überwiegend, nebeneinander
gesprocben werden. Diese Thatsache gründet sich auf geschicht-
liche Ereignisse, namlich auf die Niederlage der Alemannen bei
Zülpich496. und die fränkische Besitz.nahme des Oberrheins bis
an die Murg' und Sur. Man darf daher auch schliessen, dass
die Frankcn in jenen Gegenden, wo ihre Sprache das Ueberge-
wicht hat, zahlreicher sich angesiedeit, als in jenen, worin die
schwäbische Mundart vorherrscht.
Ich muss nun aus der Sprache beweisen, dass sich die Sa-
che wirklich so verhält und stelle als Hauptsatz oben an: zu
der gemischsen Spraclie am Oberrhein hat die fränkische Mund-
art im allgemeinen die Selblaute, die schwäbische die Mitlaute
hergegeben , sie ist daher im Durchschnitt in ihren Selblauten
weicher als die schwäbische, in den Mitlauten härter als die
fränkische.
1) Der Zweilaut äi wird in der Städtersprache immer ein
helles e oder as, was dcm holländischen oder niederteiitschen ee
ganz entspricht, fränkisch ist, und nirgends in den schwäbischen
Mundarten vorkommt. KIed,Ben, wech, helen, Sten etc , holländisch:
Kleed, Been, week, hcelen, Steen. Die Bauemsprache in der
Pfalz, im Bruhraic und im Durlachischen behält das ai bei, den
Zweilaut ei ziehett aber vveder Stäater noch Landleiite in i zu-
sammen und hierin hat also die fränkische Sprache iiberwiegend
auf die Mundart unserer Gegend eingewirkt. Fränkisch (hol-
ländisch) Tydt, wyf, wyn, wyen, strydt; schwäbisch, Zit,
Wip, Win, wihen, Strit; oberrheinisch, Zeit, Weip, Wein,
weihen, Streit.
2) Der Zweilaut äü wird in der Regel in der Bauern-
sprache ein gedehntes a. Bäm, käfen, läfen, Täf, Säm, Stabetc.
In den schwäbischen Mundarten wird das u nieht weggeworfen
aber zuweilen in i verwandelt, wie in der Gegend um Lahr,
z. B. Frai, g'nai, laife, Aige, welches i eigentlich ein ii ist.
Nur in wenigen Landstrichen Schwabens wird es oo (Stalder
Dial. S. 34 ) welches eben so gut niederteiitsch, als unser ä
durch den Einfluss des fränkischen oo entstanden ist, denu die
HoIIänder sagen Boom, koopen, loopen etc. Hingegen läist die
Städtcr- undBauernsprachedas äu stehen, was ebenfalls in dem
holländischen uy seinen Grund hat, indem alle sahwäbischen
und sächsischen Mundarten jcncs au in u zusammenziehen.
Jar, Jass In denisetben LanJstrich 2 HauptmunJarten, keine
rein, bald eine, bald die andere überwiegend, nebeneinander
gesprocben werden. Diese Thatsache gründet sich auf geschicht-
liche Ereignisse, namlich auf die Niederlage der Alemannen bei
Zülpich496. und die fränkische Besitz.nahme des Oberrheins bis
an die Murg' und Sur. Man darf daher auch schliessen, dass
die Frankcn in jenen Gegenden, wo ihre Sprache das Ueberge-
wicht hat, zahlreicher sich angesiedeit, als in jenen, worin die
schwäbische Mundart vorherrscht.
Ich muss nun aus der Sprache beweisen, dass sich die Sa-
che wirklich so verhält und stelle als Hauptsatz oben an: zu
der gemischsen Spraclie am Oberrhein hat die fränkische Mund-
art im allgemeinen die Selblaute, die schwäbische die Mitlaute
hergegeben , sie ist daher im Durchschnitt in ihren Selblauten
weicher als die schwäbische, in den Mitlauten härter als die
fränkische.
1) Der Zweilaut äi wird in der Städtersprache immer ein
helles e oder as, was dcm holländischen oder niederteiitschen ee
ganz entspricht, fränkisch ist, und nirgends in den schwäbischen
Mundarten vorkommt. KIed,Ben, wech, helen, Sten etc , holländisch:
Kleed, Been, week, hcelen, Steen. Die Bauemsprache in der
Pfalz, im Bruhraic und im Durlachischen behält das ai bei, den
Zweilaut ei ziehett aber vveder Stäater noch Landleiite in i zu-
sammen und hierin hat also die fränkische Sprache iiberwiegend
auf die Mundart unserer Gegend eingewirkt. Fränkisch (hol-
ländisch) Tydt, wyf, wyn, wyen, strydt; schwäbisch, Zit,
Wip, Win, wihen, Strit; oberrheinisch, Zeit, Weip, Wein,
weihen, Streit.
2) Der Zweilaut äü wird in der Regel in der Bauern-
sprache ein gedehntes a. Bäm, käfen, läfen, Täf, Säm, Stabetc.
In den schwäbischen Mundarten wird das u nieht weggeworfen
aber zuweilen in i verwandelt, wie in der Gegend um Lahr,
z. B. Frai, g'nai, laife, Aige, welches i eigentlich ein ii ist.
Nur in wenigen Landstrichen Schwabens wird es oo (Stalder
Dial. S. 34 ) welches eben so gut niederteiitsch, als unser ä
durch den Einfluss des fränkischen oo entstanden ist, denu die
HoIIänder sagen Boom, koopen, loopen etc. Hingegen läist die
Städtcr- undBauernsprachedas äu stehen, was ebenfalls in dem
holländischen uy seinen Grund hat, indem alle sahwäbischen
und sächsischen Mundarten jcncs au in u zusammenziehen.