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1823


37.

HeMe!b erger

Jahrbücher der Literatur.


(ßsJC&ÜK/i.)
Oberrhe'nisct): haus, maus, bauch. baut, tausend etc.; schwä-
bisch:hus, mus, buch, hut, tusig; sächsischsindctieVocate
eben so; hottändisch: huys, muys, buyk, duyxend, huyt. Nur
in wenigen Wörtern bildet die Bruhrainer Munda't oo aus äu,
und u aus eu, nämtich Schoom (xum Unterschiede von Scham)
Pdoom', btoo, groo, too (tau) und u9*.
3) Das i und ü, wenn sie in einem Worte vor r mit ci-
ucm Uachfotgenden Consonanten xu stehen kommen, werden im-
mer in ein hettes c oder ä verwandett, was ebenfaHs durcb
uiederteütschen Einduss gckommen. Das u in gteichen Fätten
wechsett häuhg, besonders in der Städtersprache in ein heites o.
Beispiete: Borjer, dorch, Frankfort, werd, erwerke, dörrt,
bert', g'scherr, g'werz; hoitändisch: borger, door, Frankfort,
wordt, verwerven, dorrt, herder; schriftteütsch: Bürger, durch,
wird, erwiirken, diirrt, Hirte, Geschirr, Gewürz. Ist aber
nach dem r ein Seibiaut ausgesaiien^ so biesben i, ü und u
stehen: fir't, studir't, hür't, statt fiihret etc., und die Vocaie
sind jedesmai gedehnt. Ausserdem wird u in der Nachsylbe
ung in Städter- und Bauernsprache immer ein i, was ebenfalis
niederteiitschist.
4) In Hinsicht der Mitiaute ist zu bemerken, dass von aiien
niederteütschcn Consonanten das einzige P, (eigentiich das pp)
statt pf in die Städtersprache geitommen; denn diese sagt Pperd,
PpaH, Ppäd, statt dais die Bauernsprache, ihrem schwäbischen
Charakter getreii, das harte p auch in sremden Wörtern in pf
scharst und Pfost, Pfosten statt Post, Posten spricht. Im übri-
gen richtet sich der Gebrauch der Mitlauter uach der schwäbi-
schen Mundart, das niederteütsche scharfe t hat weder das
schwäbische z und ss verdrängt, noch das k das ch, wetches
nur so viel Einduss gehabt, dass das Gurgei - ch am Anfang iu
kh verändert wurde. Während der Niederrheiner beinah gait
sprieht, sagt der Bruhrainer kha!t und der Schweizer chalt.
Zum besten Beweise, wie der Cotisonantengebratich schwäbisch
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