DOI Heft:
Nro. 35
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33355#0561
35.
1823
Heideiberger
Jahrbücher der Literatur.
Axz//;'
( ßs/CÜ7Jw//. )
ÜV^as soH nun aber Her Ausdruck saßen: von dcn er-tsen
Aposteln? Ist dtes von einem vermeintlichenTZa/tg' (o/ Jox3'yTe$
Cal. II, 6.) oder von der Ze;Y (die am frühesten das Evange-
lium verkündigten) zu verstehen? -— Die erste ErHarung deu-
tete auf eine unxulässige Subordination Pauli und anderer Apo-
stel hin, die zweite noch bestimmter auf Abfassung des Briefes
in späterer Zeit, wo man leicht dazu veranlasst seyn konnte von
den yv üAcj/c/t Aposteln zu sprechen.
Gehen v\ir nun zur angeblich paulinischen
z?cr Jrr/cArcn selbst über, so müssen wir die einzelnen Punkte
sondern und erlauben uns dabei die Sätze etwas anders, etwa
auch besser, zu stellen, als sie in dem sogenannten Sendschreibcn
der Corinther gestellt sind. u. ^Gotr ü/ nsc/ü Was
sagt darauf unser Paulus? — Er nennt cap. I. v. y. Gott
teinen Herrn über alles^ und legt ihm v. to. das Prädikat
^allmächtig^ bei. Sonst nichts.. Wusste er sonst nichts? Re-
ferent ist weit entfernt, von einem Apostel einen schulgerechtea
dogmatischen Beweis für die AHmacht Gottes zu verlangen.
Dariiber ist der Offenbarer göttlicher Geheimnisse, der o/Ko^o/zoc
(i Gor. IV, y.) erha-bcn. Allein wenn ihm doch
die bestimmte Behauptung entgegentritt <tGott ist nicht allmäch-
tig^ und er ausdrücklich zu Bekämpfung derselben aufgefordert
wird, weiss er dann aus der Tiefe seiner religiösen Anschauung
und aus der FüIIe seiner Emphndung nid)ts weiter zu geben,
als die kahlc Behauptung: ^Gott ist Herr über alles — er ist
allmächtig?^ Da miisste Paulus die Psalmen und Propheten
uicht gelesen, er müsste c/cr Paulus nicht gewesen seyn, des
den Heiden so gewaltig und übcrzeugend den ihnen unbekann-
ten, allschasfenden und allerhalteuden Gott predigte, der seinetn
Freund Ttmotheus ein so herrüches Zeugniss ablegte vott einenot
Gott, der da ist ader Sclige und allein Gewaltige, der König
aller Könige, der Herr aller Herrcn, der, altein UnsterbHchkeit
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Heideiberger
Jahrbücher der Literatur.
Axz//;'
( ßs/CÜ7Jw//. )
ÜV^as soH nun aber Her Ausdruck saßen: von dcn er-tsen
Aposteln? Ist dtes von einem vermeintlichenTZa/tg' (o/ Jox3'yTe$
Cal. II, 6.) oder von der Ze;Y (die am frühesten das Evange-
lium verkündigten) zu verstehen? -— Die erste ErHarung deu-
tete auf eine unxulässige Subordination Pauli und anderer Apo-
stel hin, die zweite noch bestimmter auf Abfassung des Briefes
in späterer Zeit, wo man leicht dazu veranlasst seyn konnte von
den yv üAcj/c/t Aposteln zu sprechen.
Gehen v\ir nun zur angeblich paulinischen
z?cr Jrr/cArcn selbst über, so müssen wir die einzelnen Punkte
sondern und erlauben uns dabei die Sätze etwas anders, etwa
auch besser, zu stellen, als sie in dem sogenannten Sendschreibcn
der Corinther gestellt sind. u. ^Gotr ü/ nsc/ü Was
sagt darauf unser Paulus? — Er nennt cap. I. v. y. Gott
teinen Herrn über alles^ und legt ihm v. to. das Prädikat
^allmächtig^ bei. Sonst nichts.. Wusste er sonst nichts? Re-
ferent ist weit entfernt, von einem Apostel einen schulgerechtea
dogmatischen Beweis für die AHmacht Gottes zu verlangen.
Dariiber ist der Offenbarer göttlicher Geheimnisse, der o/Ko^o/zoc
(i Gor. IV, y.) erha-bcn. Allein wenn ihm doch
die bestimmte Behauptung entgegentritt <tGott ist nicht allmäch-
tig^ und er ausdrücklich zu Bekämpfung derselben aufgefordert
wird, weiss er dann aus der Tiefe seiner religiösen Anschauung
und aus der FüIIe seiner Emphndung nid)ts weiter zu geben,
als die kahlc Behauptung: ^Gott ist Herr über alles — er ist
allmächtig?^ Da miisste Paulus die Psalmen und Propheten
uicht gelesen, er müsste c/cr Paulus nicht gewesen seyn, des
den Heiden so gewaltig und übcrzeugend den ihnen unbekann-
ten, allschasfenden und allerhalteuden Gott predigte, der seinetn
Freund Ttmotheus ein so herrüches Zeugniss ablegte vott einenot
Gott, der da ist ader Sclige und allein Gewaltige, der König
aller Könige, der Herr aller Herrcn, der, altein UnsterbHchkeit
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