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1823.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
(ßeycb7K7*r.)
Im zweiten Ttieiie kommen nun viele oberBächüch bearbeitetc
Krankheitsgescbiehten und LeichenölFnungen, die wir hier nicht
anfiihren können und auch nicht möchten, vor. Aber einige
Proben miissen wir doch mittheilen. S. i84. «Ist das e/eJbm/n
nicht eher Resultat eines gewissen Gradcs der Reizung der
Ncrven-Gehirn- oder inteliectueHen Fascrn, man eriaube dieses
Beiwort, als des Gewebes der Blutgefässe nur?!^ Dieser Verf.
hat auch Untersuchungen iiber die Geisteskrankheiten drucken
lassen. S. 186. &Wold zu unterscheiden ist der schnelle Tod
des Gehirns [die Rede war von Apoplektischen vom Blitze er-
schlagenen] von dem derLunge und desHerzens; diese letztern
endigen gemeinigüch durch die ^M^:/:<z pcc/orA^ wie jeder
weiss. Eine ungemeine gelehrte Episode! Der geneigte Leser
wird daraus ersehen, dass der Hr. Verf. auch diese so viel be-
sprochene Krankheit genau kennt. — Diese Uebersetzung hat
den Ref. zu seinem grössten Leidwesen abermals in seiner Mei-
nung bestätigt: dass heut zu Tage von schreibseligen Teutschen
alles, wenn's nur wic ein Buch aussieht, übersetzt wird, wie
dcnn überhaupt in unsern übercivilisirten yow/n:?c// die flach-
sten Arbeiten aulgenommen, und eben so auch ungemein höfiich
und z/77//s: ?o^e/a7/f recenyd*; werden.
Es ist wahr, es gab eine Zeit wo man Ursache hatte iiber
Recenseuten-Unfug zu klagen. Es gab deren, die ohne Beruf
ihr Amt trieben, und dafiir hielten, es miisste AHes beklekset
seyn. Jetzt fängt das an anders zu werden. Unsere Reccnsen-
ten werden zum Thed so M?7raA::/?:M/:^ und dieser Geist herrscht
auch in nicht wenigen ./oMr/:<2?e/:; dass zu befürchten ist, dass
bei dieser Schwäche verrathende Aso^c/M/:7A/?:My und dieser lieb-
gewonneneu U/7/*MAM??:M/::?acy^ die Zs::??:M/::o/Y: und die höheren
AVissenschaften gefährdet werden dürften. Die mittelmassigsten
ja nicht selten schlechte Arbeiten und die phantastisehen Pro-
ducte werden aufgenommen, und kommen ungerügt durch, ja
sie werden mcht selten gepriesen. Es thut Noth, dass man den
Herrn mit LtcA/cnAcrg' zuruft: <tEs ist unmöglich die Fackel
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