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24. Heidetberger 1823.
Jahrbücher der Literatur.


F/t^ ZAt/m'^ncA c(e/- jpjycAücAen y4/ut^/'Oj/oJoosg.

(ßerc^/M /y.)
3) Der Geist des Mensctien ist ein sinnliches Wesen.
Was wir von unserm Geiste kennen, sey Selbstthätigkeit;
aber diese gehöre einer anregbaren Lebenskraft, weicbe zu
ibrer Lebenstbätigkeit erst dadurch geiange , dass sie von
aussenher dazu aufgereizt werde. Bei dieser Bestinimung un-
serer Sinnlichkeit miisse man zunächst nicht eben an deu
Körper und ctwa an die Abhängigkeit unseres Geistes von ihm
denken, sondern diese BegriS*e seyen ganz fiir den Geist sclbst.
Der nienschtiche Geist sey Aernunft, wetche nur mit Hiiife des
Sinnes zur Entwickiung ihrer Lcbensthätigkeit geiangen könne.
Für jedes Vermögen des Geistes unterscheiden wir die V/nn-
desselben als Aermögen durch äussere Aiiregungen zur
Thätigkeit zu gelangen, und die rcme desselben
als die durch die innere Natur unseres Geistes selbst bestimmte
Form desselben. — Die weitere geistvolle Erläoterung dieser
abstracten Sätze muss im Buche selbst nachgelcsen werden.
Da wir unter IGaft die zureichende Ursache ciner Wirkung
verstehen, aber eine solche zureichende Ursaclie unserer Geistes-
thätigkeiteu nie in unserm Geiste allein gelegen sey, sonderu da
wir, ausser dem Vennögen in uns, noch andere ursächliche Be-
dingungen bediirfen, welehe die sinnliche Anregungen bringen,
so diirften wir, wegen dieser sinnlichen Natur unserer Vernunft,
unserm Geiste als Ursache semer Thätigkeiten nur /V/'mö'gen
zu denselben, nicht aber Av-nÜe zuschreiben. Fiir die psychische
Theorie sey, nach Sacherklärung, blos die Unterschcidung der
Geistes-Vermögen in urspriinglich angeborne ^4/i(oo-e/z (Fäliig-
keiten) und in während der Ausbildung des Leberis erst er-
worbene Ee/'/igAcs/en brauchbar; wiewohl sich aucii von diesem
Unterschiede kcin scharfer theoretischer Gcbrauch maclieii lasse.
AHe Fe/-^g/e//g// unseres Geistes stiinden fiir die Form un-
seres innern Lebens unter folgcnden Gesetzen: i ) Das Gesetz
des Gedächtnisses. 2) Das Gesetz der Gewohnheit. Das
Gcsetz der Association, welches als das wichtigste Grundgesctz
alier Erklärungen in der psychischcn Anthropologie anzustdien
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