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1823

Heidelherger

Jahrbücher der Literatur.


/iz/' J^A/*

( Hrrcfi ^K/y.)
Da Jie junge Frau öfter Celegenl/eit ünJet, auf Jcm benac!)"
Larten ScMosse, mit ihrer, dort itn Sommer wohnenden gräfli-
ehen Jugendsreundin, die Freuden der Hauptstadt zu erneuern;
da ehen die Freundin sie gegen ihren, diesen Genüssen abhol-
den Gattcn aufreixt, und auf soiche AVeise Oel ins Feuer schüt-.
tet, da auch der Vater der Frau leichtsinnig in ihre Wünsche
stimmt, so ist, wenn beide Eheieute ihren Gesinnungen treu blei-
ben, der Weg zur Scheidung gebahnt. Erst, als diese Schei-
dung wirklich eintreten soM, fühlen beide Theile, neben herzii-
eher, nie erloschener Liebe und Achtung gegen einander, dass
jeder zu weit gegangen sey, zu viel verlangt, zu wenig den bil-
Mgeii Wünschen des andern sich hingegeben habe. Durch wcch-
selseitiges Nähertreten, und durch Nachlassen an den zu schr
sich widerstreitenden Forderungen, wird endlich der häusliche
Friede hergestellt. Die Abschaffung des prunbvollen Postzugs,
den sich die junge Frau zum Verdrusse des Mannes zugelegt
hatte, ist das erste Opfer, welchcs sie dem Gatten darbringt.
Von beiden Seiten erfolgen dann mehrere Entsagungen, und aus
gegenseitigem Zuvorkommen erwachst, von der Sonne der Liebe
und Achtung bestrahlt, die herrliche Blume des dauernden ehe-
Hchen Gliicks. Mit Aiunuth, Kenntniss des menschlichen Herzens,
und in kräftiger Zeichnung sind diese höchst unterhaltenden Sce-
nen des häuslichen und geselligen Lebens von der Verf. durch-
gefiihrt — DanseJ Mn<% A/o/ne/i^ eon L. As. Foioync. Anek-
dote aus tlem Leben der Königin Elisabeth von England. Ein
Knabe, welcher der nachherigen Königin, damaligen Gefangenen
im Tower, Blumen brachte, und dadurch sich ihre Gunst er-
warb, hatte sich, wie sie, als es sicb zutrug, nicht wusste, son-
dern erst aus der Erzählung eines aiten, am Hofe der Königin
lebendcn Grafen erfährt, ihr zum Ritter geweil)t, der im wü-
thendstenKampse, unter demFeldgeschrei: ^EIisabeth nnd BIu-
men4: iiberall die Feinde seiner Monarchin schlug. Die Erzäh-
lung des Grafen weckt in der Brust der Königin den Wunscb,
den so getreuen und muthigen Bitter, den sie n)ir als Knaben

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