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N'= 15.

Heidelb erger

1823.

Jahrbücher der Litterätur.

( )
Das sal)cn auch dte Verf. unserer Behenntnissscliristen gar woM
ein, und wussten wie nöthig es sey, die Christen zu jcder Zeit
gegen das versteckte Heidenthum, ivonach der Mensch sich gerne
seinen Gott selbst macht (vergl. Luthers gr. Katechism. 2.um er-
sten Gebot) aufs sicherste von diescr Seite zu verwahren. IVenn
nun unser Verf. (II. S. 6g5 u. yo6) behauptet, dassunsere Tri-
nitätsformeln zu jener Zeit, wo noct) Anklänge des HeidnischeUunA
dessen Vermischung mit dem Christlichen beriicksichtigt werdcn
mussten, zweckmässiger gewesen seyen, als jetzt, wo durch Be-
festigung des Christenthums und durch das Zuriicktreten der po-
lytheistischen Elemente eine Menge vön ängstlichen Besorgnissen
weggefallen seycir: so sind dabei jenefortdauerndenBesorgnisse
wegen de' innern Heidcnthums, (unter der subtilen Abgötterey
begrilfen,) welche die Reformatoren bedachten, überschen, und es
hängt mit der mehr äusserlichen Zusammenstellung des Heiden-
thums und Christenthums zusammen, die wir in derEinleitung
des vorliegcnden Buches bemerkten. Die feinen Argumentationeii
unsers Verf. iiber die realistischen und nominalistischeu Einsei-
tigkeiten und tiber dergl. Speculationen, dienen ?.u einer tredli-
chen Belehrung, welche uns dahin zurückfiihrt, dass wir mit Au-
gustinus in der angef. St. prötestiren gegen die Ansicht von ge-
.yeciev bei der Trinität^ und uns mit ihm liir
die bloss negative Darstellungsweise erklären. Denn alleS dieseä
nimmt seinen Typus aus weltlichen Dingen, und das darf für
das Geheimniss des göttlichen Wcsens nicht seyn. Die Meinung
unsersVerl. dass diese Lehre erst noch ihre VoIIendung erwarte,
während sie andre Lehren bereits in unsem Bekenntnifsschrifteu
erhalten haben, können wir aus den augegebenen Gründen uicht
thcilen. Dass er es nicht mit jenen Rationalisteri hält, die diirch
eiue geheime Capitulation den Unitarismus in Scheinformeln her-
einbringcn möchten, versteht sich von selbst. Er will die Bei-
behaltung der Trinitätslehre als einer ächtehristlichen ernstiich;
glaubt aber, dass noch eine bessere Eormel zn hiiden sev, Wozd
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