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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 17,1.1824

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https://doi.org/10.11588/diglit.33357#0080
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62 C. v. Oeynhausen geogn. Beschr. 7. Obencldes.
lieh er Gebirgs-Formationen, vom Inhalte eine allge-
meine Andeutung gehen.
Erster Abschnitt. Ur- und Uebergangs-Forma-
tionen. Die Gebirgsgebilde der Oberschlesiscben Ebene
Anden sich, obgleich sie alle dem Gebiete der Flözzeit an-
gehören, in genauem geognostischen Verbände mit den Ur-
felsarten der Sudeten und Karpathen, von welchen beiden
Gebirgen jene Ebene fast halbkreisförmig umschlossen wird.
Granit und Gneiss erscheinen in der Ebene. Ersterer
liegt fast söhlig und meist nur in geringer Teufe unter Tage;
letzterer, in Granit und in Glimmerschiefer übergehend,
zeigt sich auf die tiefem Punkte beschränkt und ist im Allge-
meinen ziemlich gleichförmig, auch ohne bedeutende Gang-
Formationen, dagegen schliesst er öfter untergeordnete Lager
vonUrgrünstein (Diorit), Hornhlendschiefer und von kör-
nigem Kalke ein. Gneiss, Granit und Glimmer-
schiefer sind als ein zusammengehöriges Ganzes zu be-
trachten; denn eine scharfe Grenze dieser Formationen Andet
nicht statt. Der Glimmerschiefer, welcher zu den äu-
ssersten Höhen emporsteigt, macht das herrschende Gestein
in den Sudeten aus, Er fällt zwischen 50 und 70 Gr. gegen
Süd- und bsord-Ost. Je weiter die Gebirgsart gegen O.
vorrückt, desto dünnscbieferiger wird das Gefüge, wo-
mit eine Zunahme des Glimmer-Gehaltes verbunden ist.
Urtmerklich geht das Gestein in Thonschiefer über. ModiA-
cationen der wesentlichen Bestandtheile und mannichfache
Beimengungen, wieFeldspath, Granaten, Epidot, Andalu-
sit, Bergkrystall, Eisenkies, MagneteisenundGraphit, be-
dingen die vielfachen Abänderungen dieser Felsart. Vorzüg-
lich ausgezeichnet ist der Glimmerschiefer in diesem Gebirge,
wie überhaupt, durch eine Menge fremdartiger Lager, kör-
niger Kalk, Quarz, Grünstein und Hornblendeschiefer, Ar-
senikkies, Graphit, Eisenglanz, Roth-Eisenstein, Magnet-
eisen u. s. w. Auf Lagern im Glimmerschiefergebirge wurde
in früherer Zeit am Hackelberge unfern ZucXmantel Gold-
und Silber-Bergbau getrieben und u. a. im Jahre 1591 ein
-Stück gediegen Gold 9 Pfund schwer, im Werth 456 ein
Viertel Gulden Ung. gefunden. Als verbindendes Glied zwi-
schen dem Ur- und Uebergangsgebirge tritt der Thon-
schieser auf; denn mit dem Glimmerschiefer schliesst sich
in diesen Gegenden die Formation der Urzeit. Der Thon-
schiefer ist mit dem Glimmerschiefer gleichsörmig gelagert;
mit seinem Erscheinen nimmt die Höhe der Berge ab. sremd-
artige Lager und Erzsührung sind von keiner Bedeutung in
 
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