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C. v. Oeynhausen geogu. Besehe 7. Oberschles.

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dem altem Thonschiefer. So wie dieses Gestein sich allmäh-
lig dem Uebergangs-Thonschiefer .nähert, erscheint auch die
Grauwacke in mehr und weniger mächtigen Lagern und
endlich wird sie zur herrschenden Felsart. Keine bestimmte
Grenze scheidet diese Gebirgsmassen vom Urthonschieier.
Der weiten Verbreitung ungeachtet, zeigt sich die Grau-
wacke in ihrem Vorkommen höchst einförmig und an den.
entlegensten Punkten der Karpathen so ähnlich) dass in der
Regelkein Unterschied aufzufinden ist; dieselbe Grösse in
den Bruchstücken des Trümmer-Gesteines, die nämliche
Farbe, derselbe Wechsel mit Thon-nnd Grauwackenschiefer.
In dem Schlesisch-Mährischen Gebirge waltet der Thonschie-
fer vor. Man sieht ihn, mit der Grauwacke, gleichförmig
auf Urthonschiefer und auf Glimmerschiefer gelagert. Von
Versteinerungen enthält die Grauwacke nur selten einzelne
Spuren, wie namentlich Abdrücke fossiler Muscheln (Mytu-
liten und Chamiten). Fdanzen-Abdrücke kommen äusserst
sparsam und fast nur in der Nähe des Kohlen-Sandsteines
vor. Häufig erscheint Anthrazit eingesprengt. Fremdartige
Lager kennt man in diesem Gebirge, Alaunschieferlager ab-
gerechnet, nicht. Der Alaunschiefer ist sehr bituminös, fast
brennbar und sehr reich an Eisenkiestheilen. Von Erzen
führt das Grauwacken-Gebirge Roth-Eisensteine auf La-
gern. Alan findet mehrere Sauerbrunnen in diesen Gegenden.
Der Carlsbrunnen gehört dem Glimmerschiefergebirge an, dage-
gen treten die Sauerbrunnen zwischen Seitendorf u. Lichten ent-
schieden aus dem Grauwackengebirgehervor. Das Grauwacke u-
gebiide der Karpathen setzt hohe, steil ansteigende Berge zusam-
men; an keinem Punkte hat die Felsart sich beträchtlich in der
Ebene ausgebreitet. Die Thäler sind ausgezeichnet durch ihre
flache, oft über eine Stunde breite Sohle. Die Schichtung der
Grauwacke und ihrer Lager von Thon - und Grauwacken-
schiefer ist deutlich und regelrecht; die Schichten fallen meist
gegen den Gebirgszug , daher die Steilheit des nördlichen
Abfalles der Karpathen. Südlich, ganz in der Nähe von
Wieliczka, tritt schon das Thonschief'er- und Grauwacken-
gebirge auf. Der Kalkstein von Krakau und die Steinsalz-
massen von Bochnia und Wieliczka sind demselben bestimmt
aufgelagert. (In dem vor uns liegenden XVII. Jahrgange
des Taschenbuchs für die Alineralogie von Leonhard fin-
det sich S. 751. ff. ein Aufsatz des Hm. Prof. Pusch zu
Kielce , in welchem mehrere geognostische Aleinungen des
Hm. von Oeynhausen bestritten werden. Namentlich
glaubt Hr. P. es sey irrig , wenn man den Sandstein der
 
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