Heidelberger Jahrbücher der Literatur (17,1.1824)

N. 17<

1824.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.


Historische Schriften ton SCHUBERT.

Wir begnügen uns dies Wenige vott Sehr Vielem Bei-*
spielsweise anzuführen, und gedenken nur noch einiger neuen
Beiträge aus dem Schatze von Urkunden, der den beiden.
Herren zu Gebote stand. Wir rechnen dahin die hier S. !<%4.
zum erStenMale abgedruckte BulleBonifacius IX. an den deut-
schen Orden und an den Hochmeister. Ferner den vom Kö-
nige von Polen, Ladislaus, an den neuerwählten Hochmei-
ster Heinrich von Plauen gerichteten Gratulationsbrief' S. 2a 3.
Dieser Brief ist nicht blos, wie das Domino Rsao per je be-
zeugt, von dem Könige eigenhändig concipirt und geschrie-
ben , sondern enthält auch die treffendste Anspielung auf das
damalige Verhältniss der ritterlichen Obern zu dem Könige
von Polen. Er schreibt er FeneraMü. Eure Er-
lauchtigkeit wird bekannt seyn, wie sehr wir uns immer und
jedes Mal Eurer Standeserhöhungen gefreut haben , und mit
wie herzlicher Zuneigung wir Euch also Glück dazu wün-
schen, dass Euch der hohe V ille des göttlichen Rathschlusses
endlich zur höchsten Spitze der ausgezeichnetesten WLrde er-
höht hat, und wie es uns ergötzt, dass gerade IG vor Andern
diese Würde erlangt habt. Es blühte ja in vorigen Zeiten
des Friedens unter uns beiden eine wechselseitige Freund-
lichkeit liebreicher Zuneigung, wir hoffen also, dass diese
äuch noch jetzt unter dem gnädigen Schutze des allgütigen
Schöpfers fortblühen möge, welches gewiss der Fall seyn
wird, wenn nur der Uebermuth, den Eure Vorgänger gott-
loser Weise gegen unsere Majestät gezeigt haben, in Euch
nicht Statt hat. Sollte dies seyn, so werden kostspielige
Kriege und feindseliger Hass, die bis dahin jämmerlicher
Weise unter uns bestanden sind, leicht beendigt und in Frie-
den verwandelt werden Uns war dies stets verhasst und
widrig, wer der Urheber war, WeissDer, dem nichts
XVII, Jahrg. 3. Heft. ly