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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 17,1.1824

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N. 16
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https://doi.org/10.11588/diglit.33357#0261
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Anhalthusche Geschichte*

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geschwiegen hatte, er sagt ja ausdrücklich; dass hlos die Auf-
forderung des Präsidenten ihn bewogen habe, das Wort zu
nehmen, und Red. hat ebenfalls zu vielDeferenz für Rang und
Titelordnung und der daraus fliesseuden Ehrerbietung, als dass
er dies missmlligen sollte.
Was nun die Geschichte Anhalts im Allgemeinen angeht;
so will Herr Mann diese Geschichte mit Urkunden und ge-
lehrten Untersuchungen herausgeben; was sehr wünschens-
undlobenswerthist, denn ei* behauptet daran vierzig Jahr
gesammelt zu haben. Wie kann aber doch der Herr Präsi-
dent den Herrn Stenzei, der in No. 1. sehr bescheiden von
seiner Arbeit spricht und noch bescheidener gegen Ref. unter
vier Augen davon sprach, der als junger Mann durch einen
Buchhändler bewogen wurde, ein Büchlein zum allgemeinen
Hausgebrauch über diese Geschichte zu schreiben, wie kann
ihn, fragen wir, mit Urkunden, Quellen, Forschungen und
richterlicher Gravität gepanzert der Präsident so furchtbar
anschnarren? Doch nun fragen wir ihn billig, santo (hoimm
y*eret 7uc pronnMor /data? Von Seite 8—15. Von No. 3i finden
wir nur Dinge erwähnt, die Herr Stenzel hätte untersuchen
müssen, Wenn er eine diplomatisch-genealogisch-chronolo-
gische Deduction hätte schreiben wollen, für seinen Plan aber
waren die Sächlein eben so unbedeutend, als sie Herrn Mann
wichtig scheinen. Leere Namen, Verwandschaften, Töch-
ter und Frauen und deren Genealogie, wer sucht diese in ei-
nem Buche, wie das Handbuch ist? Dass man sich aber über
dergleichen Dinge, die Abulfeda mit einem „Gott weiss am be-
sten, wie es eigentlich gewesen ist,** abweisen würde, tüch-
tig streiten kann, beweisst Herr Stenzel in No. 1., wo er
sich Seite 70 — 74-* auf vier langen Seiten weidlich mit dem
Präsidenten darüber herumbeisst, ob Markgraf Alhrechts Ge-
mahlin aus dem Hause der Grafen von Rieneck war, oder
nicht war? Aos'trHn: noa est fanfaF componere Jhe-s. Eben so We-
nig wollen wir uns in den Streit über die Gemahlin Her-
zog Bernhards von Sachsen mengen. Wichtiger ist, was
Seite 15 — 17. §. 5. erinnert wird, und über das, was dort
bemerkt ist, werden uns die Forschungen undDocumente des
Herrn Mann sehr willkommen seyn, und wir freuen uns, dass
auch Herr Stenzel dieses anerkennt. Dasselbe gilt von Seite
19 —29., wo Herr Mann andeutet, was er in den bisher be-
kannten Geschichten verbessern will. So dankenswerth dies
ist, so kann man doch Herrn Stenzel keinen Vorwurf darüber
machen, dass er Autoritäten gefolgt ist, die wir alle bisher
anerkannten und anerkennen, bis Herr Mann uns eines Bes-
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