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Brandis de perdit. Aristot. libris.

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neswahrnehmung hier auf die dem joizJzzm entsprechende Zahl
bezogen werde, ist von den Auslegern des Aristoteles deut-
hch angeführt in den Worten ro cojpRTUJvn'vRz d^-rzA^T-rzn^V)
und: Knu ycz^ czuparoj cd^-sv yzmurns;- Die in den angegebenen
vier Merkmalen enthaltene Begriffsh.estimmung liess sich, wie
auf jeden einzelnen Theii, so auch auf das Ganze der Sinnen-
welt, auf Plato's beseelten Weltkörper anwenden; demnach
bediente er sich der Vierzahl auch zur Bezeichnung der Idee
oder des Musterbildes der gesammten sichtbaren Welt; siehe
Timaeus, p. 30 ff. So erklären sich die dunkeln Worte
auTo -i-l (^tiüov bei Aristot. 1.C-). Die an das reine Aulsassen der
Dinge an sich zunächst angränzende Stufe des Erkennens, das
Einsebn auf dem wissenschaftlichen Wege oder nach
der genaueren Bezeichnung , welche in den Büchern vom
Staate sich hndet, s. Je r<?pzrM. k Uk. y. yüz. k Ukk. p.533,
das Entwickeln und Ableiten der Eikenntnisse aus Voraus-
setzungen, oder als gültig angenommenen Vordersätzen), als
eine getheilte Seelenfunction, in deren Begriff die Vorstellun-
gen des Grundes und der Folge als die beiden ihre Richtung
und ihr Ziel bezeichnenden Hauptmomente hervortreten, so
dass sie in dieser Rücksicht der graden Linie, die durch zwei
Endpunkte bestimmt wird, verglichen werden könnte, stellte
er dar durch die Zahl zwei yj^ s<jp' U y-L ^ eT/yr^p^*
(So^a) endlich, oder das auf blosser Abstraction aus den ver-
änderlichen Erscheinungen der Sinnenwelt beruhende Für-
wahrhalten bezog er auf die Zahl drei, weil drei Momente
in dessen Begriff sich absondern und unterscheiden lassen,
nämlich a. das der Meinung zu Grunde liegende — die über-
einstimmenden Wahrnehmungen, aus welchen abstrahirt wird;
A. das aus ihrer Uebereiustimmung (durch Induction) Gefol-
gerte, und c. das Bewusstseyn der Ungewissheit, von wel-
chem die Folgerung begleitet ist (Azo-rz Tycb plv )J
pU R7t-0 TOO, p,^ ÖS Sir/ TZ (sg^gy^RZ, üAA.' züög
ojös- Jo/z. P/zziopozz. yd^ re neu ro
Ttzzv T^crRcsujiz. TAcnizU. ).
Noch unmittelbarer aber konnte Plato durch die Richtung
Und Resultate seiner Untersuchungen über die Natur der Be-
griffe veranlasst werden, das andere Grössenverhältniss der-
selben durch Zahlen auszudrücken. Denn vorausgesetzt, dals
die unbestimmte Vielheit von Vorstellungen , in welche der
Gattungsbegriff zersliesst, wenn die ganze endliche Stusen-
reihe der Arten und Unterarten nach den Gesetzen der logi-
schen Eintheilung erschöpft ist (s. PAzlcA. p. iöfs); als das
 
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