Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
U. F. Kopp, Pataeographia. 893
welches der Verf. dem gel. Scholtz verdankt. (Grie-
chische Wörter ins Koptische eingemengt, vergl.Vol.il,
p. 54 sqq., und zwar mit Vernachlässigung der Flectio-
nen, wie Hr. K. hauptsächlich aus diesem Denkmale ab-
nimmt, und bei anderen bestätigt findet). — Amulete
mit Lateinischen Buchstaben, seltener. Misclmng Grie-
chischer und Lateinischer Charaktere auf Amuleten, wie
auch auf Steinmonumenten und Münzen, nicht nur By-
zantinischen sondern auch Römischen. — Gemmen mit
Hebräischen, ja auch viel ältere mit Phönizischen Buch-
staben inscribirt. — Uncialschrift ist die gewöhnliche;
eine Gemme mit Cursivschrift (vergl. Vol. H, p. 162.)
gehört unter die grolsen Seltenheiten. — &) Formen
der einzelnen Buchstaben. Die Inschriften der Amu-
lete, wie in Hinsicht auf Styl und Orthographie, so auch
in dieser Beziehung höchst incorrect, und die Spuren
eines barbarischen Zeitalters tragend. Queerlinien mit
aufrechten Strichen verwechselt; unvollendete Buch-
staben; überflüssige Striche, als Zierrath angebracht;
auch Verlängerungen der Striche aus Ungeschicklichkeit
des Graveurs; eckige , gekrümmte Buchstabenformen
u. s. w. Dieser Abschnitt enthält auch zw ei nützliche
Register, eine Zusammenstellung von überhaupt unge-
wöhnlichen, minder bekannten Formen der Griechischen
Buchstaben; und ein Verzeichnis von Buchstaben (auch
Lateinischen) mit täuschenden Gestalten; die Schrift-
zeichen sind hier nach ihrer trügerischen Form, nicht
nach ihrer Bedeutung geordnet, daher dieses Register
zum Gebrauche bequemer ist, als dasjenige, welches
die Benedictiner in ihrem bekannten diplom. Werke ge-
liefert haben. — Beispiele von Irrthümern, die von ach-
tungswürdigen Gelehrten blols aus Unkunde seltenerer
Buchstabenformen begangen sind; dahin rechnet der
Verf. auch , was vom hohen Alter und orientalischen
Ursprünge der Runenschrift geträumt und gefaselt
werde; denn kein Denkmal mit Runeninschrift reiche
weiter als ins lüte Jahrhundert zurück; und es seyen
uns keine Runencharaktere bekannt, die nicht mit ge-
 
Annotationen