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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 27,1.1834

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No. 15
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https://doi.org/10.11588/diglit.37273#0238
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236 Thiersch, sur lMtat actucl de In Grece.
aufzunehmen und den alten Canal wicderherzustellen. Bei Gele-
genheit der Bewässerung, welche in Argolis mangelt und in Attica
die Gegend am Cephissus jetzt wie in a!ter Zeit zu einem Garten
macht, giebt er uns die Erklärung eines Ausdruchs im Sophohles
(Oedip auf Colone), die aus der Ansicht der Gegend hergeleitet
ist. Sophohles nennt die Ebene am Cephisus Tredfov
X&o*d<;, Hermann meint, Sophohles habe ein Wort
gebildet, das nicht sehr poetisch sey, Hr. Th. sagt: xtllnya
rien que de poetique et de naturel. Vers fest la plaine se ter-
mine par le cone du Colonos, en face du quel il s^en eleve un
autre , au sud, dont la forme est la meme; ce sont comme deux
poitrines () dominant la plaine du Cephise, qui s'etend
ä leurs pieds.& Wer französisch versteht, wird aus den Worten
Jdna; sehen, dafs hie und da die Correctoren ihre Pflicht
nicht gethan haben.
Nach der Untersuchung über Bewässerung und Ab Wässerung
der verschiedenen Gegenden hommt der Yerf. auf Wege und
Heerstrafsen. Beide Stüche haben aufser der unmittelbaren Be-
Ziehung auf neue Anlagen einen grofsen Werth wegen der hlarea
Ortbeschreibungen und der von allem lästigen Detail befreiten
Darstellung einer auf die Natur des Landes gegründeten Verbin-
dung der einzelnen Eparchien durch Heerstrafsen. Wenn Hr. Th.
hernach auf den Zehnten übergeht, so findet er in der Einrich-
tung desselben, wie sie in Griechenland besteht und in der Art,
wie er erhoben wird, ein Haupthindernis der Blüthe des Acher-
baues. Er verweiset, besonders in Beziehung auf die Erhebung
der Staatsabgabe von den Ländereien (%o von den Producten
der Privatgüter, ^ vom öffentlichen Eigenthum), auf das Bei-
spiel dessen, was die Yenetianer auf Tinos gethan haben. Diese
Insel sey gerade aus dieser Ursache die am besten angebaute und
bevölberte Insel im ganzen Archipelagus. Im eilften Abschnitt
geht Hr. Th. die ganze Landwirtschaft durch, und deutet Ver-
besserungen in allen einzelnen Theilen derselben an. Darüber hat
freilich Ref. durchaus hein Urtheil, er hebt daher nur eine Stelle
aus diesem Abschnitt aus, wo von den Mafsregeln die Rede ist,
welche die Regentschaff zu ergreifen hätte, um die vorgeschla-
genen Yerbesserungen auszuführen. Es heifst in dieser Beziehung
8. 55: 3>Wenn man gute Landwirthe aus Deutschland, Frank-
reich, England herbeizieht, welche Capitalien, Erfahrung, Hennt-
nifs des Landbaues mitbringen, dann wird man der ganzen acher-
 
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