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fhiersch, sur letat actuel de ia Gr&ce.

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bauenden Classe unter den Griechen einen Antrieb geben; denn
so sehr das Volh auch an seinen alten Gewohnheiten hängt, ist
es doch sehr verständig und sehr geneigt, das nachzuahmen,
wovon cs sich einigen Vorthei! verspricht. Erst wenn dies ge-
schehen ist, hann die Rede von Colonien seyn. Man mufs sich
woh! hüten, daran zu denhen, Griechenland mit Deutschen, Fran-
zosen, Engländern wie Ameriha zu überschwemmen, denn das
Land ist ja schon mit Eingebornen bevölhert. Diese findet man,
wenn auch in verhältnifsmäfsig Meiner Zahl, in den Ebenen und
Thälern, und zwar eine verständige, arbeitsame, rechtliche Gat-
tung von Menschen, die man nicht ins Innere hineindrüchen und
zurüchschieben, oder ins Meer werfen hann, als wären es Iro-
hesen. Griechenland mufs im Allgemeinen nur von Griechen be-
wohnt und bebaut seyn, diese Griechen sind entweder schon im
Lande oder sie werden dahin zurüchhehren, sobald die Gesetze
ihre Kraft wieder erlangt haben, und die Thermopylen, die
Schlachte von Acarnanien und die Seehäfen ihnen eine Zu-
flucht gegen Gewalt der Türhen, Albanesen, Araber bieten, die
um das wanhende Reich des Ostens hämpfen.a Einige Districte,
meint der Verf, hönnte man doch mit Fremden bevolhern, und
zwar, um den Griechen zu zeigen, wie in Europa die Landwirt-
schaft getrieben werde. Solche Colonien müfsten aus ganzen Dör-
fern bestehen, wo Leute einer Nation und eines Volhs beisammen
wohnten, so dafs ein Dorf aus Deutschen, ein anderes aus Eng-
ländern, eins aus Rathoühen, ein anderes aus Protestanten be-
stehe; jedes mit seiner Kirche, seinem Pfarrer, seiner Schule.,
Im zwölften Abschnitt ist die Rede von den Handwerhen.
Wir wagen nicht, diesen vortrefflichen Abschnitt in einen Auszug
zu bringen und nicht einmal dem Verf. Schritt vor Schritt zu
folgen, wenn er die Mitte! angiebt, wie man die Industrie heben
hann; wir wollen dagegen anf eine Stelle aufmerhsam machen,
aus welcher hervorzugehen scheint, dafs eine nach europäischer
Art organisirte Regierung schwierig, wenn nicht unmöglich sey,
in einem Lande, wo so viele hünstliche Bedürfnisse und so wenig
Mittel sind, diese zu befriedigen, wenn diese Regierung heine
Anlehen mehr zu vertheilen hat; besonders wenn ein Hof dabei
monarchische Ansprüche macht. Es heifst S. 62. in dieser Be-
ziehung:
)>Der Grieche mufs nicht allein vom Fremden das Drittel
des Getreides, welches er zur Nahrung braucht, häufen, nicht
 
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