DOI Heft:
No. 24
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.37273#0381
1834.
24. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Dr. L16 ^ 6 , OH Uü//6^6. '
Mit dieser Sache, deren Zusammenhang sicher unsere Leser
interessiren wird, hat es folgende Bewandtnifs, so weit dieses
hierher gehört, und aus der vorliegenden Schrift zu entnehmen ist.
Stephen Girard, welcher ursprünglich aus der Fremde nach
New-Yorh eingewandert war, dort mit Glüch eine untergeordnete
Rolle in Handelsgeschäften übernahm, später zu New-Orleans bis
zur ersten Ofüciersteüe auf Handelsschiffen gelangte, die er später
auf eigene Rechnung führte, und endlich zu Philadelphia als an-
gesehener Bürger und Kaufmann lebte, bestimmte in seinem Te-
stamente einen ihm zugehörigen grofsen, zwischen vier Strafsen
gelegenen, Platz in letzterer Stadt zur Errichtung eines nach
seinem Namen G;7ar6? Co//6^6 genannten Institute zur Erziehung
und zum Unterrichte von mindestens 3oo Waisenhnaben weifser
Race zwischen 6 und io Jahre alt bis nach zurüchgelegtem i8ten
Jahre, und wies eine Capital-Summe von mindestens Zwei
Millionen Dollars (oder nahe 5!/io Mill. Gulden rhein.) zur Ein-
richtung und Erhaltung desselben an. Die Achtung gegen den
Stifter einer so grofsartigen Anstalt wird ausnehmend vermehrt,
wenn man die einzelnen darauf bezüglichen Bestimmungen näher
betrachtet, die er selbst gemacht hat und aus denen deutlich
hervorgeht, dafs derselbe nicht blos Schätze zu erwerben, son-
dern auch weise zu verwenden wufste. So heifst es gleich An-
fangs in seinem Testamente: 9 As I have been for a iong time
impressed with the importance of educating the poor, and of
placing them by the early cultivation of their minds and the de-
velopment of their moral principles above the many temptations,
to which through poverty and ignorance they are exposed; and
I am particularly desirous to provide for such a number of poor
male white orphan children, as can be trained in one institution,
a better education, as well as a more comfortahle maintenance
than they usually receive from the application of the public
fundsix u. s. w.
XXVI!. Jahrg. 4. Heft. 24
24. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Dr. L16 ^ 6 , OH Uü//6^6. '
Mit dieser Sache, deren Zusammenhang sicher unsere Leser
interessiren wird, hat es folgende Bewandtnifs, so weit dieses
hierher gehört, und aus der vorliegenden Schrift zu entnehmen ist.
Stephen Girard, welcher ursprünglich aus der Fremde nach
New-Yorh eingewandert war, dort mit Glüch eine untergeordnete
Rolle in Handelsgeschäften übernahm, später zu New-Orleans bis
zur ersten Ofüciersteüe auf Handelsschiffen gelangte, die er später
auf eigene Rechnung führte, und endlich zu Philadelphia als an-
gesehener Bürger und Kaufmann lebte, bestimmte in seinem Te-
stamente einen ihm zugehörigen grofsen, zwischen vier Strafsen
gelegenen, Platz in letzterer Stadt zur Errichtung eines nach
seinem Namen G;7ar6? Co//6^6 genannten Institute zur Erziehung
und zum Unterrichte von mindestens 3oo Waisenhnaben weifser
Race zwischen 6 und io Jahre alt bis nach zurüchgelegtem i8ten
Jahre, und wies eine Capital-Summe von mindestens Zwei
Millionen Dollars (oder nahe 5!/io Mill. Gulden rhein.) zur Ein-
richtung und Erhaltung desselben an. Die Achtung gegen den
Stifter einer so grofsartigen Anstalt wird ausnehmend vermehrt,
wenn man die einzelnen darauf bezüglichen Bestimmungen näher
betrachtet, die er selbst gemacht hat und aus denen deutlich
hervorgeht, dafs derselbe nicht blos Schätze zu erwerben, son-
dern auch weise zu verwenden wufste. So heifst es gleich An-
fangs in seinem Testamente: 9 As I have been for a iong time
impressed with the importance of educating the poor, and of
placing them by the early cultivation of their minds and the de-
velopment of their moral principles above the many temptations,
to which through poverty and ignorance they are exposed; and
I am particularly desirous to provide for such a number of poor
male white orphan children, as can be trained in one institution,
a better education, as well as a more comfortahle maintenance
than they usually receive from the application of the public
fundsix u. s. w.
XXVI!. Jahrg. 4. Heft. 24