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N°. 13 HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

LgArnn.y<fa/?<37i.
Eben in der veränderten Gestaltung der Dinge, in sofern die
Mittel zur höheren Bildung überall nicht fehlen und an Bewerbern
um Staatsdienste nirgend Mangel herrscht, Hegt das einfachste
Mittel, zu verhüten, daß Mangel an zweckmäßiger Benutzung der
Lehranstalt überhaupt deren wohlthätigen Einfluß hindere, indem
man überall und ohne Rüchsicht auf eingewurzelte Vorurtheile den
jetzigen Verhältnissen, dem eigentlichen Wesen der höheren gei-
stigen und, genau genommen, auch dem allgemeinen Wunsche
gemäfs, alle diejenigen unnachsichtlich auf heiner höheren Schule
duldet, die nicht nach der Erlangung geistiger Ausbildung ernst-
lich streben. Sachverständige wissen sehr wohl, dafs deren Zahl
allezeit nur geringe ist, und dafs es gar heiner möglicher Weise
gefährlichen Aenderungen in der polizeilichen Verwaltung der deut-
schen Hochschulen bedarf, um dieses unfehlbare Mittel in Anwen-
dung zu bringen, sobald nur die Behörden unnachsichtlich zur
wirhlichen Vollführung ernstlich angehalten werden.
Ref. hat oben die Lehrgegenstände angegeben, die der Hr.
Verf. des vorliegenden Weihes für eine polytechnische Schule
verlangt, indem zugleich die Schwierigheiten nicht unerwähnt
bleiben, die der Erhaltung brauchbaier Lehrer und der Anschaf-
fung der literärischen Subsidien entgegenstehen. Insbesondere
sind die Letzteren in den neuesten Zeiten zu einem übermäßigen
Umfange angewachsen. Die Astronomie, wofür es früher zu Helm*
städt, Altorf und Erfurt berühmte Anstalten gab, ist bereits
selbst auf größeren Universitäten (leider!) aus der
/lYe/urum gestrichen. Im Gebiete der Physik, Chemie und prak-
tischen Mechanih sollen die Professoren deutscher Hochschulen
mit den Ausländern gleichen Schritt halten, ja sie sollen es ihnen
an Entdeckungen zuvorthun, und dennoch haben sie für die nö-
thigen Apparate meistens haum so viele Groschen, als jene Louis-
dore zu verwenden, die Bibliothehen bieten dem Unkundigen eine
unübersehbare Bändezahl dar, aber der fleißige deutsche Gelehrte
fühlt überall die drückende Beschränkung der vorhandenen Sub-
XXVII. Jahrg. I. Heft. 12
 
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