DOI Heft:
No. 6
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.37273#0093
i834.
N° 6. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Co M 3 ?n 6 ry, i/a/M /a
Wir beeilen uns, noch hurz Jen Inhalt der übrigen Ab-
schnitte anzudeuten. Das eilfte Capitel enthält die Rüchreise
von Salonichi über die vom Yerf wieder aufgefundenen Quellen
des Angitas (s. Herod. Y1I, n3.) oder, wie ihn jetzt noch die
Bulgaren nennen, des Anghista; sie liegen bei dem Dorfe Pro-
sotcheni, auf dem Berg Cercine, etwa viertehalb Stunden von
dem heutigen Drama entfernt. Auf die Entdechung einer alten
Stadt Lete, auf deren Ruinen jetzt das Dorf Soho erbaut ist, im
Lande der Bisalten, scheint der Verf grofseren Werth zu legen,
als nach unserem Ermessen dieser Entdechung zuhommt. — Das
zwölfte Capitel giebt die Reise nach Cavala, welches der
Verf für das Galepsus der Alten (Herod. VII, 132.) hält; auch
hier vermissen wir eigentlich specielle Gründe; der in der Nähe
der Stadt fliefsende Fiufs soll der Lissus des Herodotus VII,
108. seyn, der hier zu einem Lyssus gemacht ist. Die Ruinen
von Abdera fand der Verf etwas oberhalb des jetzigen Oertchens
Gumergnia. Die Satren des Herodotus (YII, 118.) findet
der Verf. in dem wilden, in den Gebirgen Thraciens und Mace-
doniens herumschweifenden Volhsstamm wieder, d#*, obwohl der
türhischen Religion zugethan, doch dem türhischen Scepter so
gut wie nicht unterworfen sey, und wahrscheinlich von den alten
Eingebornen des Landes abstamme, auch eine diesen in Vielem
ganz ähnliche Lebensweise führe, die sich selbst in der Auffüh-
rung ähnlipher Tänze, wie sie aus dem Alterthum berichtet wer-
den, hund giebt. Bei den Türhen heifsen diese freien Bewohner
der Gebirge Guvendegis. Den bei den Satren nach Herodot's
Angabe herrschenden Cultus des Bacchus ist der Verf geneigt,
von der Insel Thasus abzuleiten, deren Beschreibung das drei-
zehnte Capitel gewidmet ist; das vierzehnte beschäftigt sich
mit der Stadt Neapolis, jetzt Eshi-Cavala, d. i. Alt-Cavala
genannt, und mit dem Beweis, dafs diese Stadt pine Colonie von
Athen gewesen; daher auch zahlreiche Münzen beider Städte an-
geführt und mit einander verglichen werden. — Das fünfzehnte
XXVII. Jahrg. 1. Heft. 6
N° 6. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Co M 3 ?n 6 ry, i/a/M /a
Wir beeilen uns, noch hurz Jen Inhalt der übrigen Ab-
schnitte anzudeuten. Das eilfte Capitel enthält die Rüchreise
von Salonichi über die vom Yerf wieder aufgefundenen Quellen
des Angitas (s. Herod. Y1I, n3.) oder, wie ihn jetzt noch die
Bulgaren nennen, des Anghista; sie liegen bei dem Dorfe Pro-
sotcheni, auf dem Berg Cercine, etwa viertehalb Stunden von
dem heutigen Drama entfernt. Auf die Entdechung einer alten
Stadt Lete, auf deren Ruinen jetzt das Dorf Soho erbaut ist, im
Lande der Bisalten, scheint der Verf grofseren Werth zu legen,
als nach unserem Ermessen dieser Entdechung zuhommt. — Das
zwölfte Capitel giebt die Reise nach Cavala, welches der
Verf für das Galepsus der Alten (Herod. VII, 132.) hält; auch
hier vermissen wir eigentlich specielle Gründe; der in der Nähe
der Stadt fliefsende Fiufs soll der Lissus des Herodotus VII,
108. seyn, der hier zu einem Lyssus gemacht ist. Die Ruinen
von Abdera fand der Verf etwas oberhalb des jetzigen Oertchens
Gumergnia. Die Satren des Herodotus (YII, 118.) findet
der Verf. in dem wilden, in den Gebirgen Thraciens und Mace-
doniens herumschweifenden Volhsstamm wieder, d#*, obwohl der
türhischen Religion zugethan, doch dem türhischen Scepter so
gut wie nicht unterworfen sey, und wahrscheinlich von den alten
Eingebornen des Landes abstamme, auch eine diesen in Vielem
ganz ähnliche Lebensweise führe, die sich selbst in der Auffüh-
rung ähnlipher Tänze, wie sie aus dem Alterthum berichtet wer-
den, hund giebt. Bei den Türhen heifsen diese freien Bewohner
der Gebirge Guvendegis. Den bei den Satren nach Herodot's
Angabe herrschenden Cultus des Bacchus ist der Verf geneigt,
von der Insel Thasus abzuleiten, deren Beschreibung das drei-
zehnte Capitel gewidmet ist; das vierzehnte beschäftigt sich
mit der Stadt Neapolis, jetzt Eshi-Cavala, d. i. Alt-Cavala
genannt, und mit dem Beweis, dafs diese Stadt pine Colonie von
Athen gewesen; daher auch zahlreiche Münzen beider Städte an-
geführt und mit einander verglichen werden. — Das fünfzehnte
XXVII. Jahrg. 1. Heft. 6