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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 30,1.1837

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No. 33
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https://doi.org/10.11588/diglit.39123#0531
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Römische Literatur.

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licet würden wir etwa so erklären: quamquam zeigt durch Wie-
derholung desselben Wortes (quam— quam), wie quisquis, ulut,
quotquot, ganz wie unser deutsches : es steht soso, ein Schwan-
ken, ein Zugeben mit Unentschiedenheit, z. B. utut est: es ist
so, aber das Wie bleibt dahingestellt, quisquis est: er ist, aber
die Quantität, der Grad ist nicht zu bestimmen, oder, wenn er
bestimmt ist, so ist dies doch nicht von dem Einflufs, der er-
wartet werden könhte. Quamvis aber und licet sind gleichsam
parenthetische Zwischensätze eines Concessivsatzes, der seiner
Natur nach auch ohne sie im Conjunctiv stehen würde. Quamvis
in turbidis rebus sint ist s. v. a. sint in lurbidis rebus, quantum tu
eos inesse vis; oder: licet stomachelur i. e. slomachetur, per me
licet. Daraus würden wir dann auch die Sätze erklären , wo
quamvis ohne Verbum steht, z. B. Quasi vero mihi dijficile, sit,
quamvis .multos nominatim proferre: d. i. mullos proferre, quantufh
vis. Vgl. auch noch über quamquam Kritz. zu Sali. Jug. 3, 2.
p. 16. Bei quam fällt uns noch bei, dafs etwa bei §. 107 die
Bemerkung noch Raum finden könnte, dafs quam auch zur Ver-
stärkung des Positivs der Adjective diene. Z. B. Cic. ad Att.
VII. i5. suam in senatu auctoritatem quam magni aeslimat : wo
Einige quam, aus Unkenntnifs dieses Sprachgebrauchs, ausstrei-
chen. S. Ruddimann. Inst. Gr. Lat. II. p. 807 sq.
Doch genug zum Beweise unserer abermaligen Durchsicht
des Buches, und unserer Achtung desselben, die durch die vie-
len trefflichen Zusätze, welche wir nicht aufzählen können und
wollen, noch gesteigert worden ist. Möge dies noch lange nicht
die letzte Ausgabe seyn ! G. H. Moser.

Vigilum Romanorum Latercula duo Coelimontana magnam partem militiae
Romanae explicantia edidit atque illustravit, Appendicem Inscriptio-
num, quae ad vigilias pertinent, Laterculorum militarium hueusque
cognitorum omnium et Inseriptiovum variarum militarium adjecit Olaus
Kellermann Danus. Romae 1835. 4.
Das Detail des römischen Kriegswesens war bei der Menge
von Schriften über diesen Gegenstand noch keineswegs aufgehellt.
S. Creuzers Röm. Äntiq. Cap. XI. p. 345 ff. 2te Aufl. insbeson-
dere §. 252. Nun macht Herr Kellermann , dessen Genauigkeit
alle Anerkennung verdient, zwei marmorne 6 Fufs.g Zoll hohe
Piedestale bekannt, deren Inschriften viel Licht verbreiten. Sie
wurden im Jahre 1820 zu Rom im Park Matthäi auf dem Cöli-
schen Berge zufällig ausgegraben und in der Villa genannter Fa-
milie aufgestellt. Die eine ist im J, 210 n. Chr. von der fünften
Cohorte der Vigiles, die eben auf dem Cölischen Berge slatio-
nirte, dem Kaiser-Mitregenten M. Aurelius Antoninus (früher
Bassianus, später Garacalla) geweiht, wie die Inschrift der Vor-
derseite lehrt. Der andern Vorderseite hatte nie eine Inschrift,
sollte aber, w'ie der Herr Verf. beweist, demselben Kaiser von
derselben Cohorte geweiht werden, und ist nicht vor 2o5, aber
einige Jahre vor 210 gemacht. Die drei übrigen Seiten bei-
der Piedestale enthalten Namen der Soldaten und Verzeichnisse
 
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