530 Brierre de Boismont: Die Menstruation, ^
gischen Beziehungen der Menstruation, der zweite die pa-
thologischen und die Beziehungen der Menstruation zu den
Krankheiten darzustellen bestimmt ist.
I. Theil. Physiologie der Menstruation. Das 1. Cap.
beginnt mit vorläufigen Betrachtungen über die Pubertätsentwick-
lung und reiht hieran ganz natürlich statistische Untersuchungen
über die Menstrualepoche, welche sehr sorgfältig und mit Berück-
sichtigung aller Nebenverhältnisse angestellt sind. Nicht nur wird
das mittlere Alter beim Eintritt der Menstruation bei den Mädchen
(der Uebersetzer sagt hier überall, wie anderwärts im Buche,
„Frauen“, wozu ihn wahrscheinlich das bequeme französische fem-
mes verleitet haben mag; femmes heisst aber nicht bloss Frauen,
sondern ist eine generelle Bezeichnung, wie etwa unser „Frauen-
zimmer“), also bei Mädchen auf dem Lande, in den Städten und
in der Hauptstadt besonders erforscht und mit dem gewöhnlichen
Alter verglichen, sondern es wird auch mit Recht auf die Wich-
tigkeit der Unterscheidung zwischen der armen, mittlern und rei-
chen Klasse aufmerksam gemacht. Der Verf. bringt Betrachtun-
gen über die Ursachen, welche das Auftreten der Menses in den
Städten, und besonders in der Hauptstadt zurückhalten oder be-
schleunigen: Beschäftigung, Lebensart, Erziehung, Ueberbildung,
Gesellschaftsleben, Lektüre, Theater u. s. w. wird hier gewürdigt;
es werden die Untersuchungen anderer Aerzte gegeben und der
Einfluss der geographiechen Breite, des Climas, der Sitten und der
Erziehung berücksichtigt. Den Schluss dieses Capitels macht die
zu früh und zu spät auftretende Menstruation, wozu Dr. Moser
eine Menge Belegstellen aus früheren Beobachtungen fügt, aber
mit Recht bemerkt, dass nicht jeder Blutfluss aus der Scheide für
Menstruation angesehen werden dürfe.
Das 2. Cap. bringt interessante Notizen über die Beziehun-
gen der Temperamente und Constitutionen: Wuchs, Farbe der
Haare und Augen u. s. w. wird hier betrachtet. Jedoch findet
sich die fehlerhafte, wenn auch im ärztlichen Roth welsch ein-
gebürgerte, Bezeichnung von „sanguinischen, lymphatischen, ner-
vösen u s. w. Temperament“ — Bezeichnungen, welche in einer
gereinigten Auffassung der Physiologie nicht mehr Platz greifen
dürfen.
Das 3. Cap. ist dem Auftreten der Menstruation und ihren
Vorläufern gewidmet. Es wird die mittlere Zeit von den Vorläu-
fern bis zum Auftreten ausgemittelt, und alsdann eine statistische
gischen Beziehungen der Menstruation, der zweite die pa-
thologischen und die Beziehungen der Menstruation zu den
Krankheiten darzustellen bestimmt ist.
I. Theil. Physiologie der Menstruation. Das 1. Cap.
beginnt mit vorläufigen Betrachtungen über die Pubertätsentwick-
lung und reiht hieran ganz natürlich statistische Untersuchungen
über die Menstrualepoche, welche sehr sorgfältig und mit Berück-
sichtigung aller Nebenverhältnisse angestellt sind. Nicht nur wird
das mittlere Alter beim Eintritt der Menstruation bei den Mädchen
(der Uebersetzer sagt hier überall, wie anderwärts im Buche,
„Frauen“, wozu ihn wahrscheinlich das bequeme französische fem-
mes verleitet haben mag; femmes heisst aber nicht bloss Frauen,
sondern ist eine generelle Bezeichnung, wie etwa unser „Frauen-
zimmer“), also bei Mädchen auf dem Lande, in den Städten und
in der Hauptstadt besonders erforscht und mit dem gewöhnlichen
Alter verglichen, sondern es wird auch mit Recht auf die Wich-
tigkeit der Unterscheidung zwischen der armen, mittlern und rei-
chen Klasse aufmerksam gemacht. Der Verf. bringt Betrachtun-
gen über die Ursachen, welche das Auftreten der Menses in den
Städten, und besonders in der Hauptstadt zurückhalten oder be-
schleunigen: Beschäftigung, Lebensart, Erziehung, Ueberbildung,
Gesellschaftsleben, Lektüre, Theater u. s. w. wird hier gewürdigt;
es werden die Untersuchungen anderer Aerzte gegeben und der
Einfluss der geographiechen Breite, des Climas, der Sitten und der
Erziehung berücksichtigt. Den Schluss dieses Capitels macht die
zu früh und zu spät auftretende Menstruation, wozu Dr. Moser
eine Menge Belegstellen aus früheren Beobachtungen fügt, aber
mit Recht bemerkt, dass nicht jeder Blutfluss aus der Scheide für
Menstruation angesehen werden dürfe.
Das 2. Cap. bringt interessante Notizen über die Beziehun-
gen der Temperamente und Constitutionen: Wuchs, Farbe der
Haare und Augen u. s. w. wird hier betrachtet. Jedoch findet
sich die fehlerhafte, wenn auch im ärztlichen Roth welsch ein-
gebürgerte, Bezeichnung von „sanguinischen, lymphatischen, ner-
vösen u s. w. Temperament“ — Bezeichnungen, welche in einer
gereinigten Auffassung der Physiologie nicht mehr Platz greifen
dürfen.
Das 3. Cap. ist dem Auftreten der Menstruation und ihren
Vorläufern gewidmet. Es wird die mittlere Zeit von den Vorläu-
fern bis zum Auftreten ausgemittelt, und alsdann eine statistische