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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 40,2.1847

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Nr. 32
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https://doi.org/10.11588/diglit.43432#0037
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Stalin: Würtembergische Geschichte. 2. Theil.

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tiges, so gründliches und mit einem grossen und umfassenden Kenntniss
aller Quellern und Hülfsmittel gearbeitetes Werk, wie die Geschichte
Würtembergs von Herrn Stalin, weit ausführlicher hätte angezeigt wer-
den sollen, als in diesem Augenblicke geschehen kann j allein Referent
glaubt, es sey besser, wenigstens die Erscheinung der schätzbaren Fort-
setzung des bedeutenden Werks den Kennern recht bald kund zu thun,
als durch Aufschub den Zweck der Anzeige eines Buchs, welches der
Einführung oder Empfehlung gar nicht bedarf, ganz zu vereiteln.
Referent hat des ersten Theiles dieses Werks seiner Zeit mit ge-
bührendem Lobe in den Jahrbüchern gedacht; er verschob, als er den
zweiten Theil erhielt, die Anzeige desselben, weil er immer hoffte, Zeit
zu gewinnen die darin behandelte Zeit unter der Leitung des Vefassers
vor den Augen des Publikums durchgehen und das Verdienst des Ver-
fassers als seines Wegweisers im Einzelnen dankbar anerkennen zu kön-
nen. Herr Stalin ist, wie Herr Stenzel in Breslau, ein sehr zuverläs-
siger Führer; Referent würde ihm daher gewiss für manche Berichtigung sei-
ner Weltgeschichte denselben Dank haben zollen müssen, den er jederzeit dem
Herrn Stenzel dafür gezollt hat, dass er ihn in seiner Geschichte der frän-
kischen Kaiser auch auf so manche Uebereilung in der grösseren Weltge-
schichte aufmerksam gemacht, und sich dabei so ganz und gar nicht ge-
brüstet hatte. Wer selbst versucht, Alles aus den Quellen zu ziehen,
der wird am besten sehen, wie sehr viel leichter jeder Irrthum zu ver-
meiden ist, wenn man bloss der gebahnten Strasse folgt, und die ge_
wohnlichen Handbücher und Tabellen fleissig benutzt. Es war ^a|ier eja
zu ungeheueres Unternehmen, dass Ref. in seiner Jugend bei einer all-
gemeinen Geschichte Alles aus den Quellen ziehen wollte. Es
konnte nicht fehlen, dass das Publikum dadurch bei ihm hie und da im
Einzelnen verlor; im Ganzen hat es, auch durch den blossen Versuch
gewonnen, und es freut ihn, dass Männer wie Herr Stenzel und Herr
S t ä 1 i n diess anerkennen, und dass er von ihnen hört nicht er allein dabei ge-
wonnen hat, obgleich er eigentlich nur schrieb, um zu lernen. Er glaubt sich
daher auch am mehrsten berufen, Forschungen anderer Gelehrten über einzelne
Theile dankbar zu preisen. Seine Kürze wird man entschuldigen, da es be-
kannt genug ist, wie vielfach seine Zeit in Anspruch genommen ward.
Zum Lesebuch ist übrigens des Herrn Stälin’s Buch weder ge-
macht , noch bestimmt, und es macht dem Verfasser viel Ehre , dass er
durchaus nicht bemüht ist, zugleich Dilettanten und Gelehrte zu befrie-
digen, sondern dass er ausschliessend für Kenner und Forscher arbeitet
Es wird desshalb niemand künftig die Geschichte dieser Periode be-
 
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