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Euripides von Schöne.
beides nicht der Fall ist, thut inan besser, mit των den Paroemiakus
auszufüllen, dann aber diesen Genitiv von einer aus dem Text ver-
schwundenen Beziehung Agamemnons abhängen zu lassen, wie Her-
mann , welcher στρατιάς ταγού τού πρεσβυγενοΰς ergänzte. In der
Stelle, wo der Chor von der Quelle der Drangsale des Pelopiden-
geschlechts redet, 191 sqq. hat man bisher gemeint δινευούσαις ίπ-
ποις πταναίς gehe nothwendig auf die Ermordung des Myrlilus, weil
Sophokles El. 500 und Euripides selbs im Orest 999 von diesem
Verbrechen alles weitere Missgeschick der Tantaliden herleitet. Auch
Sch. findet jenen Mord hinlänglich durch den „kausal zu umfassen-
den Dativ“ bezeichnet. Wie dies möglich scy, gestehen wir nicht
zu begreifen. Entweder fehlt auch hier wieder etwas, oder man
muss statt an die Pferde des Pelops an die des Helios denken, wel-
cher seinen Lauf umkehrte, als Tiiyestes dem Atreus das goldne
Lamm entwendete. Dann wäre nur das δέ nach άλλάξας zu strei-
chen und das nach αλλαις mit τε zu vertauschen. Richtig ergänzt
Sch. εστρεψεν hinter έδρας (vgl. Eur. El. 739), doch genügte
schon Hermanns homonymes μετέβαλεν (vgl. Or. 1001). Die Ver-
bindung des Sonnenstrahls mit den Sonnenpferden, welche nach der
vorgeschlagenen Deutung im Text liegt, bestätigt Phoen. 3. Ήλιε
θοαΐς ΐπποισιν είλίσσων φλόγα. Beide Ausdrücke μόχθος — ασσει
und αλλαις — όδύνα können nicht auf verschiedene Urübel bezogen
werden, ohne dass eins das andere in seiner Wirkung aufhebt, also
häufen sich die Bezeichungen desselben Schrecknisses. So würden
wir keine Lücke anzunehmen haben. Dasselbe leidet wohl auch auf
Iph. 1471 Anwendung, wo Hermann nicht umhin konnte, vor νικάν
einzureihen κρίνουσα τάσδε πάντα τ εισέπειτ άε'ι, aber die Dienerin-
nen sind in dem ίσας οστις αν ψήφους λάβη mitbegriffen und es
bedarf bloss einer kleinen Äenderung, um dem zweiten καί eine
natürliche Beziehung zu geben; es bedeutet nämlich nicht etiarn, wie
Sch. will, sondern einfach et, wenn man nur πριν σ für πριν γ
schreibt. Athene hat schon früher erklärt, dass Orestes durch Gleich-
heit der Stimme obsiege und damit dasselbe von Jedem, der in die-
sen Fall kömmt. So erhält νικάν zwei Subjekte und κρίνασ diesel-
ben zu Objekten. Iph. 97 hingegen ist unseres Erachtens der Text
defekt. Orestes soll noch fragen, ob er auch die Tempelstufen
hinanschreiten müsse, versieht es sich nicht von selbst, dass er, um
zur verschlossenen Thür zu gelangen, keinen andern Weg hat?
Aber in προσαμβάσεις scheint vielmehr die auch durch das vorher-
gehende ’αμφίβληστρα γάρ τοίχων όράς "υψηλά bestätigte Andeutung
zn liegen, dass jener glaubt, sie müssten mit Leitern das Dach be-
steigen und von da in den Tempel eindringen. Geht demnach προσ-
αμβάσεις, wie in Bacch. 1213, auf die Stufen der Leiter, so muss
κλιμάκων für δωμάτων gesetzt, ausserdem ein Vers des Inhaltes
λαβόντες άρούμεσθα προς δόμον θεάς eingereiht und κάσβησόμεσθα
geschrieben werden, auf welches dann die είσβάσεις (101) zu deu-
ten wären. Entweder so, glaubt 0., zu dem βρέτας gelangen zu
Euripides von Schöne.
beides nicht der Fall ist, thut inan besser, mit των den Paroemiakus
auszufüllen, dann aber diesen Genitiv von einer aus dem Text ver-
schwundenen Beziehung Agamemnons abhängen zu lassen, wie Her-
mann , welcher στρατιάς ταγού τού πρεσβυγενοΰς ergänzte. In der
Stelle, wo der Chor von der Quelle der Drangsale des Pelopiden-
geschlechts redet, 191 sqq. hat man bisher gemeint δινευούσαις ίπ-
ποις πταναίς gehe nothwendig auf die Ermordung des Myrlilus, weil
Sophokles El. 500 und Euripides selbs im Orest 999 von diesem
Verbrechen alles weitere Missgeschick der Tantaliden herleitet. Auch
Sch. findet jenen Mord hinlänglich durch den „kausal zu umfassen-
den Dativ“ bezeichnet. Wie dies möglich scy, gestehen wir nicht
zu begreifen. Entweder fehlt auch hier wieder etwas, oder man
muss statt an die Pferde des Pelops an die des Helios denken, wel-
cher seinen Lauf umkehrte, als Tiiyestes dem Atreus das goldne
Lamm entwendete. Dann wäre nur das δέ nach άλλάξας zu strei-
chen und das nach αλλαις mit τε zu vertauschen. Richtig ergänzt
Sch. εστρεψεν hinter έδρας (vgl. Eur. El. 739), doch genügte
schon Hermanns homonymes μετέβαλεν (vgl. Or. 1001). Die Ver-
bindung des Sonnenstrahls mit den Sonnenpferden, welche nach der
vorgeschlagenen Deutung im Text liegt, bestätigt Phoen. 3. Ήλιε
θοαΐς ΐπποισιν είλίσσων φλόγα. Beide Ausdrücke μόχθος — ασσει
und αλλαις — όδύνα können nicht auf verschiedene Urübel bezogen
werden, ohne dass eins das andere in seiner Wirkung aufhebt, also
häufen sich die Bezeichungen desselben Schrecknisses. So würden
wir keine Lücke anzunehmen haben. Dasselbe leidet wohl auch auf
Iph. 1471 Anwendung, wo Hermann nicht umhin konnte, vor νικάν
einzureihen κρίνουσα τάσδε πάντα τ εισέπειτ άε'ι, aber die Dienerin-
nen sind in dem ίσας οστις αν ψήφους λάβη mitbegriffen und es
bedarf bloss einer kleinen Äenderung, um dem zweiten καί eine
natürliche Beziehung zu geben; es bedeutet nämlich nicht etiarn, wie
Sch. will, sondern einfach et, wenn man nur πριν σ für πριν γ
schreibt. Athene hat schon früher erklärt, dass Orestes durch Gleich-
heit der Stimme obsiege und damit dasselbe von Jedem, der in die-
sen Fall kömmt. So erhält νικάν zwei Subjekte und κρίνασ diesel-
ben zu Objekten. Iph. 97 hingegen ist unseres Erachtens der Text
defekt. Orestes soll noch fragen, ob er auch die Tempelstufen
hinanschreiten müsse, versieht es sich nicht von selbst, dass er, um
zur verschlossenen Thür zu gelangen, keinen andern Weg hat?
Aber in προσαμβάσεις scheint vielmehr die auch durch das vorher-
gehende ’αμφίβληστρα γάρ τοίχων όράς "υψηλά bestätigte Andeutung
zn liegen, dass jener glaubt, sie müssten mit Leitern das Dach be-
steigen und von da in den Tempel eindringen. Geht demnach προσ-
αμβάσεις, wie in Bacch. 1213, auf die Stufen der Leiter, so muss
κλιμάκων für δωμάτων gesetzt, ausserdem ein Vers des Inhaltes
λαβόντες άρούμεσθα προς δόμον θεάς eingereiht und κάσβησόμεσθα
geschrieben werden, auf welches dann die είσβάσεις (101) zu deu-
ten wären. Entweder so, glaubt 0., zu dem βρέτας gelangen zu