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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 46,1.1853

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Nr. 29
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https://doi.org/10.11588/diglit.44159#0469
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die Ergebnisse der von dem Duc de Luynes veröffentlichten Inschriften an-
knüpfen lassen, von denen noch näher in diesen Blättern die Rede sein wird.
— Ein gutes Namen- und Sachregister ist auch diesem Bündchen beigegeben.

Das System der Syntax des Apollonios Dyskolos, dargestellt von Dr. Ludwig
Lange, Assessor der philosophischen Facultät in Göttingen. Göllingen, bei
Vandenhöck und Ruprecht 1852. 44 S. in gr. 8.
Bei der grossen Bedeutung, welche auch für uns das Werk des Apollonius
Dyskolus (Περί συντάξεως τών τού λόγου [χερών], als der erste uns näher bekannte
Versuch einer wissenschaftlich durchgeführten Behandlung der Syntax besitzt,
war es gewiss ein recht verdienstliches Unternehmen, die Grundlage dieses
Werkes, oder vielmehr das ihm zu Grunde liegende System und die Durchfüh-
rung desselben im Einzelnen genau nachzuweisen, damit den Plan und die
Anlage des Werkes festzustellen, um dann auch das Verhältniss der einzelnen
Theile und deren Beziehung zu einander, wie zu dem Ganzen, mit Sicherheit zu
bestimmen und eine richtige Ansicht des Werkes selbst zu gewinnen. Aus den
am Eingang des Werkes befindlichen Worten wäre man wohl versucht anzu-
nehmen, dass diesem die Syntax behandelnden Werke eine ähnliche, die Bildung
der einzelnen Worte (ή περί τάς φωνάς παράδοσις) betreffende Erörterung vorausge-
gangen, an welche Alles, was die Zusammensetzung der einzelnen Worte oder
Redetheile zu einem selbständigen Satze (ή έκ τούτων γινορ-ένη σύνταξίς εις καταλλη-
λότητα τού αυτοτελούς λόγου) behandelt, sich auschliesst. Als die Grundlage,
gleichsam als die Seele, (τά έρ-ψυχότατα ρ-έρη τού λόγου) eines Satzes betrachtet
Apollonius Nomen (ovopa) und Verbum (ρηρ-a); beide Redetheile behaupten den
Vorgang vor den andern, und unter beiden wiederum geht das Nomen dem
Verbum voran: die Stellung der übrigen sechs Redetheile ergibt sich aus
der Beziehung, in der sie zu jenen beiden stehen, indem auf die Verbindung
von Nomen und Verbum Alles zurückgebt, und diese den Mittelpunkt bildet.
Der Verf. zeigt nun, wie es bei dem Festhalten an diesem allerdings mehrfach
verkannten Standpunkt des Ganzen, eben so irrig wäre, eine Abtheilung des
Werkes nach den acht Redetheilen in eben so vielen einzelnen Abschnitten, als
eine Abtheilung in zwei grossen Hälften zu erwarten, von welchen die eine
vom Nomen nebst den zu diesem gehörenden Redetheilen, die andere vom Ver-
bum nebst den daran zunächst sich anschliessenden Redetheilen handeln würde.
Eine solche Behandlung würde mit dem Princip des Ganzen sich nicht vereinigen
lassen, schon darum, weil die übrigen Redetheile nicht ausschliesslich blos auf
den einen der beiden hervorragenden Theile sich beziehen, sondern zu beiden
in Beziehung und Verhältniss treten. Die vorhandene Syntax besteht aus
vier Büchern, von denen die beiden ersten nach der Einleitung, sich mit
Artikel und Pronomen befassen, d. h. mit den Redetheilen, welche im näch-
sten syntaktischen Bezug zu dem Nomen sichen, bei denen jedoch die Beziehung
zum Verbum eben so berücksichtigt wird. Für das Participium war kein be-
sonderer Abschnitt nöthig, da es eben so dem Nomen wie dem Verbum angehört,
und in der Syntax beider daher auch die betreffenden Verbindungen erörtert
werden. Mit dem dritten Buch treten wir in den Mittelpunkt des Ganzen; es
umfassen die 11 ersten Abschnitte desselben „das eigentliche Centnun der apol-
 
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