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Becker: Charikles von Hermann.
selbst mit Geschmack durchgeführt worden ist, so mag sich Man-
ches dagegen einwenden lassen , wie diess auch Ref. schon in der
Anzeige der ersten Ausgabe, so wie bei Besprechung des ähnlichen
Werkes über die römischen Privatalterthiimer, des Gallus, angedeu-
tet hat; aber darüber wird man einig sein, dass bei einer erneuer-
ten Ausgabe diese Form beibehalten werden musste, wenn nicht
Anlage und Plan des Ganzen eine völlige Umgestaltung hätten er-
leiden müssen, was eben so unthunlich als selbst unräthlich war,
auch eben so wenig in der Absicht des Verlegers, wie in der Auf-
gabe, die dem Bearbeiter der neuen Ausgabe zugefallen war, liegen
konnte. Diese Form ist daher beibehalten worden, weil sie beibe-
halten werden musste, nur da, wo die in den Anmerkungen mitge-
theilten Erörterungen auch eine Umänderung oder Berichtigung der
Erzählung nöthig machten, ist solche eingeführt, also nur auf ein-
zelne Punkte, wie billig, beschränkt worden. Das Werk ist in die-
ser Form von dem verstorbenen Verfasser ausgegangen, es, hat in
derselben selbst in weiteren Kreisen sich Anerkennung und Beifall
gewonnen ; man wird daher gegen die Beibehaltung derselben kei-
nen weiteren Tadel erheben können, wenn man nicht eine totale
Umgestaltung verlangen will, wozu weder Veranlassung noch Ge-
legenheit vorlag. Das Hauptaugenmerk des Herausgebers musste
vielmehr auf das gerichtet sein, was für den Gelehrten, für den Stu-
direnden das Wichtigste bei diesem Werke ist, auf die einer jeden
Scene nachfolgenden Anmerkungen und Excurse, welche die gelehr-
ten Erörterungen über alle einzelnen Punkte des hellenischen Pri-
vatlebens in einer so ansprechenden Darstellung uns bringen. Ihr
Charakter, ihre Anlage, ihr Inhalt ist im Einzelnen dem Leser aus
der früheren Anzeige bekannt, und da in der äuseren Einrichtung
derselben Nichts geändert worden ist, äusser dass das ganze Werk,
der bequemeren Eintheilung wegen, aus zwei Bänden in drei Bände
zerlegt worden ist, so wird es wohl nicht nöthig sein, hier den In-
halt der einzelnen Anmerkungen und Excurse im Allgemeinen zu
wiederholen. Wir haben uns auf das zu beschränken, was in der
neuen Ausgabe hinzugekommen oder anders gestaltet worden ist.
Und hier allerdings stossen wir fast auf keine Seite, die nicht in
irgend einer Weise von den Bemühungen des Herausgebers Zeug-
niss gibt und irgend einen bald längeren, bald kürzeren Zusatz,
irgend eine Ergänzung oder auch Berichtigung enthält. Denn da
er an den Plan und die Anlage des Ganzen, in der ersten Ausgabe,
gehalten war, konnte er nur auf dies Einzelne sein Augenmerk rich-
ten, das allerdings in der Fülle der hier enthaltenen Angaben und
Notizen, die zugleich eine Reihe der controversesten Punkte auf dem
Gebiete der Alterthnmskunde in sich schliessen, Stoff genug einem
Gelehrten bot, der alle diese Punkte selbst durchgearbeitet, auf dem
Wege der eigenen Forschung zu Ergebnissen gelangt war, die einen
nothwendigen Einfluss auf manche der hier aufgestellten Behauptun-
gen üben, Manches berichtigen oder in verändertem Lichte darstel-
Becker: Charikles von Hermann.
selbst mit Geschmack durchgeführt worden ist, so mag sich Man-
ches dagegen einwenden lassen , wie diess auch Ref. schon in der
Anzeige der ersten Ausgabe, so wie bei Besprechung des ähnlichen
Werkes über die römischen Privatalterthiimer, des Gallus, angedeu-
tet hat; aber darüber wird man einig sein, dass bei einer erneuer-
ten Ausgabe diese Form beibehalten werden musste, wenn nicht
Anlage und Plan des Ganzen eine völlige Umgestaltung hätten er-
leiden müssen, was eben so unthunlich als selbst unräthlich war,
auch eben so wenig in der Absicht des Verlegers, wie in der Auf-
gabe, die dem Bearbeiter der neuen Ausgabe zugefallen war, liegen
konnte. Diese Form ist daher beibehalten worden, weil sie beibe-
halten werden musste, nur da, wo die in den Anmerkungen mitge-
theilten Erörterungen auch eine Umänderung oder Berichtigung der
Erzählung nöthig machten, ist solche eingeführt, also nur auf ein-
zelne Punkte, wie billig, beschränkt worden. Das Werk ist in die-
ser Form von dem verstorbenen Verfasser ausgegangen, es, hat in
derselben selbst in weiteren Kreisen sich Anerkennung und Beifall
gewonnen ; man wird daher gegen die Beibehaltung derselben kei-
nen weiteren Tadel erheben können, wenn man nicht eine totale
Umgestaltung verlangen will, wozu weder Veranlassung noch Ge-
legenheit vorlag. Das Hauptaugenmerk des Herausgebers musste
vielmehr auf das gerichtet sein, was für den Gelehrten, für den Stu-
direnden das Wichtigste bei diesem Werke ist, auf die einer jeden
Scene nachfolgenden Anmerkungen und Excurse, welche die gelehr-
ten Erörterungen über alle einzelnen Punkte des hellenischen Pri-
vatlebens in einer so ansprechenden Darstellung uns bringen. Ihr
Charakter, ihre Anlage, ihr Inhalt ist im Einzelnen dem Leser aus
der früheren Anzeige bekannt, und da in der äuseren Einrichtung
derselben Nichts geändert worden ist, äusser dass das ganze Werk,
der bequemeren Eintheilung wegen, aus zwei Bänden in drei Bände
zerlegt worden ist, so wird es wohl nicht nöthig sein, hier den In-
halt der einzelnen Anmerkungen und Excurse im Allgemeinen zu
wiederholen. Wir haben uns auf das zu beschränken, was in der
neuen Ausgabe hinzugekommen oder anders gestaltet worden ist.
Und hier allerdings stossen wir fast auf keine Seite, die nicht in
irgend einer Weise von den Bemühungen des Herausgebers Zeug-
niss gibt und irgend einen bald längeren, bald kürzeren Zusatz,
irgend eine Ergänzung oder auch Berichtigung enthält. Denn da
er an den Plan und die Anlage des Ganzen, in der ersten Ausgabe,
gehalten war, konnte er nur auf dies Einzelne sein Augenmerk rich-
ten, das allerdings in der Fülle der hier enthaltenen Angaben und
Notizen, die zugleich eine Reihe der controversesten Punkte auf dem
Gebiete der Alterthnmskunde in sich schliessen, Stoff genug einem
Gelehrten bot, der alle diese Punkte selbst durchgearbeitet, auf dem
Wege der eigenen Forschung zu Ergebnissen gelangt war, die einen
nothwendigen Einfluss auf manche der hier aufgestellten Behauptun-
gen üben, Manches berichtigen oder in verändertem Lichte darstel-