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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 55,1.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.44543#0026
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Brockhaus: Gregor von Heimburg.

geben und als Hülfsmittel Meibom de illustris Heimburgiae gentis
origine et progressu (Heimst. 1683), Ballenstad, vitae Greg.
Heimburg. etc. brevis enarratio (Heimst. 1737), Trithemius
(chron. Hirsaug.), des böhmischen Reichshistoriograpben Hofraths Dr.
Franz Palacky Geschichte Böhmens und die urkundlichen Bei-
träge zur Geschichte Böhmens und seiner Nachbarländer unter
Georg von Podebrad und Dr. Max Jordan’s Königthum Georgs
von Podöbrad vielfach benutzt und erwähnt.
Gewiss wäre es zweckmässiger gewesen, wenn der Herr Verf.
im Anfänge oder noch passender vor dem Schlüsse eine kurze Zu-
sammenstellung der in dem von ihm gegebenen allgemeinen Zeit-
bilde enthaltenen einzelnen Züge aus dem Leben und unermüdeten
Wirken Gregor’s von Heimburg geliefert hätte, da der Leser
sie bei dem mangelhaften Stoffe aus der allgemeinen Geschichte
heraus nur mit Mühe zusammensuchen muss.
Das Ganze ist in eilf Abschnitte getheilt: 1) Heimburg’s
Ursprung, Charakter und Bildung (S. 1 — 8), 2) Gregor von
Heim bürg in Basel, die ersten Beziehungen zu Aeneas Syl-
vius (S. 9—20), 3) die deutsche Neutralität (S. 21—35),
4) die confutatio primatus papae, 5) weiterer Verlauf der Basler
Sache, Heimburg’s anderweite Thätigkeit, Sendung des Aeneas
Sylvins an den Papst, Entsetzung der Kurfürsten von Köln und
Trier, Kurfürstenbund zu Frankfurt, Gesandtschaft nach Rom, Spren-
gung des Kurfürstenbundes auf dem Frankfurter Kurfürstentage,
Obedienzerklärung Deutschlands an Eugen, Aschaffenburger und
Wiener Concordat (S. 52 — 82), 6) Gregor von Heimburg er-
hält dem Würzburger Kapitel das Stift und vertritt als Anwalt die
Nürnberger gegen Markgraf Albrecht von Brandenburg auf
dem Tage von Wienerisch Neustadt 1452 (S. 83 —119), 7) Gre-
gor’s von Heimburg weitere Thätigkeit, der Convent zu Man-
tua (S. 120- 148), 8) der Brixener Streithandel (S. 149 — 220),
9) Fortsetzung, Heimburg’s weitere Opposition gegen Rom auf
den Tagen zu Nürnberg und Mainz, oratio invectiva in cardinalem
Nicol au m de Cusa, weitere Verhandlungen (S. 221—250), 10)
Heimburg’s weitere Schicksale, seine Beziehungen zu Georg
von B ö h m e n (S. 251 — 346), 11) Fortsetzung, der Krieg Georg’s
mit Matthias von Ungarn, Heimburg’s weitere Correspon-
denzen, letzte Schicksale und Tod (S. 347—385).
Gregor von Heim bürg (Heymburg, Haymburig, Heym-
burgk) stammt aus einem fränkischen Adelsgeschlechte, das unge-
fähr im 11. Jahrh. blühte. Er wurde zu Anfang des 15. Jahrh.
wahrscheinlich zu Würzburg geboren, widmete sich mit Erfolg dem
Studium der Rechtswissenschaft, so wie der philosophischen und hu-
manistischen Wissenschaften. Der Mann, wie er in der Bliithe sei-
nes Wirkens war, wird von dem Herrn Verf. also geschildert:
„Ueberbaupt strahlt er (Gregor v. Heimburg), sagt derselbe
S. 2 ff., als einer der Edelsten und Besten seiner Zeit, so recht als
Repräsentant der mächtigen Bewegungen, die damals pulsirten. Sein
 
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