DOI Heft:
Nr. 2
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44543#0025
Nr. 2.
HEIDELBERGER
1862.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR
Brockhaus: Gregor von Heimburg.
(Schluss.)
Die Zeiten des schwachen und ränkesüchtigen Kaisers Friedrichs
III, des päpstlich gesinnten, eroberungssüchtigen Matthias Hunyadi
von Ungarn, des begeisterten Kreuzpredigers Kapistrano, des
edeln, für eine bessere religiöse und staatliche Entwickelung mit Eifer
wirkenden Georg Podiebrad von Böhmen, die Kämpfe für und
gegen das B a s 1 e r c ο n c i 1 i u m und die deutsche Neutralität
im Betreff dieser Kirchen Versammlung, die in die Entwickelung der
Zeit eingreifenden Iländel des ritterlichen Markgrafen Albrecht
Achilles von Brandenburg und des Herzogs Sigismund
von Tyrol werden mit Kennzeichnung der einzelnen Persönlich-
keiten treffend geschildert und überall Heimburg, wo dieser als
Anwalt oder Gesandter mitwirkte, eingeflochten und aus seinem ei-
genen schriftlichen Nachlasse dargestellt. Von den kirchlichen Per-
sonen werden besonders Aeneas Sylvius und Nikolaus von
Cusa dargestellt, welche, früher die kräftigsten Vertheidiger des
Baslerconcils, aus Ehrgeiz ihre Gesinnungen veränderten und in ihrer
späteren bedeutenden Machtstellung ersterer als Papst (Pius II.},
letzterer als Kardinal und Fürstbischof von Brixen mit Heim-
burg, ihrem früheren Freunde, in einen für dessen ganzes Leben
entscheidenden Conflict kamen. Zu bedauern ist, dass der Herr Verf.
nicht in einem Vorworte die von ihm benutzten Quellen namhaft
gemacht und beurtheilt hat. Sie werden nur im Laufe der Dar-
stellung gelegenheitlich erwähnt. Die Anführung derselben liefert
den Beweis, dass der Herr Verfasser alles Gedruckte, was irgend
zugänglich war, mit grosser Umsicht zu seinem Zwecke benutzt
hat. Wir führen hier folgende von demselben erwähnte und
häufig gebrauchte Quellen an: Die historia Friderici III. von Aene-
as Sylvius, Laurentius Fries, Geschichte der Würzburger-
bischöfe, Urkunden in Goldastii monarchia, in der histor. no-
rimb. diplom., bei Mansi, Raynald, Müller (Reichstags-
thcatrum), Dtix’s Nicolaus von Cusa, in EI ö fier’s Archiv und
kaiserl. Buch des Markgrafen Achilles, G o b e 11. comment. Pii II.,
papae, Ger h. Roo, Fr eher, Chmels Materialien zur österrei-
chischen Geschichte, in den österreichischen Geschichtsquellen (fontes
rerum Austriacarum), in dem Archiv für Kunde österreichischer Ge-
schichtsquellen, bei Pessi na de Czechorod, Mars Morav., Es ehe n-
loer, Geschichten der Stadt Breslau, Horn, Sammlungen zu einer
histor. Handbibliothek in Sachsen. Ausserdem werden handschrift-
liche Auszüge aus den Archiven von Dresden und Brixen ge-
LV. Jabrg. 1. Heft. 2
HEIDELBERGER
1862.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR
Brockhaus: Gregor von Heimburg.
(Schluss.)
Die Zeiten des schwachen und ränkesüchtigen Kaisers Friedrichs
III, des päpstlich gesinnten, eroberungssüchtigen Matthias Hunyadi
von Ungarn, des begeisterten Kreuzpredigers Kapistrano, des
edeln, für eine bessere religiöse und staatliche Entwickelung mit Eifer
wirkenden Georg Podiebrad von Böhmen, die Kämpfe für und
gegen das B a s 1 e r c ο n c i 1 i u m und die deutsche Neutralität
im Betreff dieser Kirchen Versammlung, die in die Entwickelung der
Zeit eingreifenden Iländel des ritterlichen Markgrafen Albrecht
Achilles von Brandenburg und des Herzogs Sigismund
von Tyrol werden mit Kennzeichnung der einzelnen Persönlich-
keiten treffend geschildert und überall Heimburg, wo dieser als
Anwalt oder Gesandter mitwirkte, eingeflochten und aus seinem ei-
genen schriftlichen Nachlasse dargestellt. Von den kirchlichen Per-
sonen werden besonders Aeneas Sylvius und Nikolaus von
Cusa dargestellt, welche, früher die kräftigsten Vertheidiger des
Baslerconcils, aus Ehrgeiz ihre Gesinnungen veränderten und in ihrer
späteren bedeutenden Machtstellung ersterer als Papst (Pius II.},
letzterer als Kardinal und Fürstbischof von Brixen mit Heim-
burg, ihrem früheren Freunde, in einen für dessen ganzes Leben
entscheidenden Conflict kamen. Zu bedauern ist, dass der Herr Verf.
nicht in einem Vorworte die von ihm benutzten Quellen namhaft
gemacht und beurtheilt hat. Sie werden nur im Laufe der Dar-
stellung gelegenheitlich erwähnt. Die Anführung derselben liefert
den Beweis, dass der Herr Verfasser alles Gedruckte, was irgend
zugänglich war, mit grosser Umsicht zu seinem Zwecke benutzt
hat. Wir führen hier folgende von demselben erwähnte und
häufig gebrauchte Quellen an: Die historia Friderici III. von Aene-
as Sylvius, Laurentius Fries, Geschichte der Würzburger-
bischöfe, Urkunden in Goldastii monarchia, in der histor. no-
rimb. diplom., bei Mansi, Raynald, Müller (Reichstags-
thcatrum), Dtix’s Nicolaus von Cusa, in EI ö fier’s Archiv und
kaiserl. Buch des Markgrafen Achilles, G o b e 11. comment. Pii II.,
papae, Ger h. Roo, Fr eher, Chmels Materialien zur österrei-
chischen Geschichte, in den österreichischen Geschichtsquellen (fontes
rerum Austriacarum), in dem Archiv für Kunde österreichischer Ge-
schichtsquellen, bei Pessi na de Czechorod, Mars Morav., Es ehe n-
loer, Geschichten der Stadt Breslau, Horn, Sammlungen zu einer
histor. Handbibliothek in Sachsen. Ausserdem werden handschrift-
liche Auszüge aus den Archiven von Dresden und Brixen ge-
LV. Jabrg. 1. Heft. 2