DOI Heft:
Nr. 1
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44543#0009
Nr. 1,
HEIDELBERGER
1862.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geschichte des Cor ans von Theodor Nöldeke. Eine von der
Pariser Acade'mie des inscriptions gekrönte Preisschrift. Göt-
tingen} Dietrich’sehe Buchhandlung. 1860. XXXII und 358
Seiten in 8.
Das Lehen und die Lehre des Mohammed nach bisher grösstentheils
unbenutzten Quellen bearbeitet von A. Sprenger. Erster
Band. Berlin, Nicolai sehe Verlagsbuchhandlung, f G. Parthey.)
1861. XXVI u. 582 S. in 8.
The life of Mahomet. ’With introductory chapters on the original
sources for the biography of Mahomet, and on the pre-islamite
history of Arabia. By William Muir, Esq. Bengal civil
Service. Vol. 1—4. London: Smith, Eider Co. 1861. 8.
Notice sur Mahomet par Μ. R ein au d, membre de VInstitut tyc.
Extrait de la nouvelle biographie generale publiee par Μ. Μ.
Firmin Didot avec quelques additions. Paris, F. Didot. 1860. 8.
Während man in Europa, zur Zeit, als der Islam in seiner Blüthe
stand und sich immer weiter nach Westen verbreitete, Mohammed
mit einigen Schimpfnamen abfertigte und später, als der Halbmond
wieder mehr nach Süden und Osten zurückgedrängt wurde, ibn bald
wie seine arabischen Biographen zu hoch stellte, bald, nach alter
Gewohnheit, noch immer als einen gemeinen Betrüger behandelte,
wird er in unsern Tagen, beim nahen Verfall der mohammeda-
nischen Reiche und bei der grossem Unbefangenheit in der Prüfung
religiöser Fragen, zum Gegenstände gründlicher Forschung und un-
parteiischer Beurteilung. Man ist endlich zur Einsicht gekommen,
dass ein gewöhnlicher Lügner nicht eine Religion zu stiften ver-
mocht hätte, die bald über die ganze arabische Halbinsel verbreitet
wurde und dass Mohammed selbst bald wieder von der Scene ver-
schwunden wäre, wenn ihm nicht eine mächtige innere Ueberzeu-
gung die Kraft verliehen hätte, den vielen Kränkungen und Gefah-
ren zu trotzen, die er bis zu seiner Auswanderung nach Medina zu
bestehen hatte. Die vier Verfasser der vorliegenden Werke haben
sich schon früher mit dem Leben und der Lehre des Stifters des
Islams beschäftigt und bieten hier zum zweitenmale das Resultat
ihrer Forschungen. Hr. Reinaud hat schon im Jahre 1828 einen
Abriss aus dem Leben Mohammed’s in seinem Werke über die ara-
bischen, persischen uud türkischen Denkmäler des Herzogs von Bla-
cas und Anderer mitgetheilt. In diesem neuen Artikel bat er nun,
mit Benutzung der inzwischen erschienenen Arbeiten über den Stifter
des Islams und seine Offenbarung, seinen Abriss vervollständigt und
LV, Jahrg. 1. Heft. 1
HEIDELBERGER
1862.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geschichte des Cor ans von Theodor Nöldeke. Eine von der
Pariser Acade'mie des inscriptions gekrönte Preisschrift. Göt-
tingen} Dietrich’sehe Buchhandlung. 1860. XXXII und 358
Seiten in 8.
Das Lehen und die Lehre des Mohammed nach bisher grösstentheils
unbenutzten Quellen bearbeitet von A. Sprenger. Erster
Band. Berlin, Nicolai sehe Verlagsbuchhandlung, f G. Parthey.)
1861. XXVI u. 582 S. in 8.
The life of Mahomet. ’With introductory chapters on the original
sources for the biography of Mahomet, and on the pre-islamite
history of Arabia. By William Muir, Esq. Bengal civil
Service. Vol. 1—4. London: Smith, Eider Co. 1861. 8.
Notice sur Mahomet par Μ. R ein au d, membre de VInstitut tyc.
Extrait de la nouvelle biographie generale publiee par Μ. Μ.
Firmin Didot avec quelques additions. Paris, F. Didot. 1860. 8.
Während man in Europa, zur Zeit, als der Islam in seiner Blüthe
stand und sich immer weiter nach Westen verbreitete, Mohammed
mit einigen Schimpfnamen abfertigte und später, als der Halbmond
wieder mehr nach Süden und Osten zurückgedrängt wurde, ibn bald
wie seine arabischen Biographen zu hoch stellte, bald, nach alter
Gewohnheit, noch immer als einen gemeinen Betrüger behandelte,
wird er in unsern Tagen, beim nahen Verfall der mohammeda-
nischen Reiche und bei der grossem Unbefangenheit in der Prüfung
religiöser Fragen, zum Gegenstände gründlicher Forschung und un-
parteiischer Beurteilung. Man ist endlich zur Einsicht gekommen,
dass ein gewöhnlicher Lügner nicht eine Religion zu stiften ver-
mocht hätte, die bald über die ganze arabische Halbinsel verbreitet
wurde und dass Mohammed selbst bald wieder von der Scene ver-
schwunden wäre, wenn ihm nicht eine mächtige innere Ueberzeu-
gung die Kraft verliehen hätte, den vielen Kränkungen und Gefah-
ren zu trotzen, die er bis zu seiner Auswanderung nach Medina zu
bestehen hatte. Die vier Verfasser der vorliegenden Werke haben
sich schon früher mit dem Leben und der Lehre des Stifters des
Islams beschäftigt und bieten hier zum zweitenmale das Resultat
ihrer Forschungen. Hr. Reinaud hat schon im Jahre 1828 einen
Abriss aus dem Leben Mohammed’s in seinem Werke über die ara-
bischen, persischen uud türkischen Denkmäler des Herzogs von Bla-
cas und Anderer mitgetheilt. In diesem neuen Artikel bat er nun,
mit Benutzung der inzwischen erschienenen Arbeiten über den Stifter
des Islams und seine Offenbarung, seinen Abriss vervollständigt und
LV, Jahrg. 1. Heft. 1