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Dressel: Die Basaltbildung.
Heraufdringen in heissflüssigem Zustande; wahrscheinlich waren
dabei Gase und Dämpfe sehr thätig. Die massenhaft im Basalt-
Magma vorhandenen Gase — so bemerkt Drossel — der vom
Erdinnern gegen die Erdkruste ausgehende Druck bewirkten ein
Zerreissen der Gesteine, die Bildung von Spalten, in welche
der Basalt nun ein- und heraufdrang. Die ganze Art des Auf-
tretens dieser Felsart wird hierdurch erklärt. Die Basalte — so
sagt Dressel — sind nur unter andern Umständen formal anders
ausgebildete Laven. Sie sind dasselbe, was die Laven, wenn man
nur mineralogische und chemische Constitution, Abkunft, die zur
Erdoberfläche führenden Ursachen, den Vorgang des Aufsteigens
betrachtet, in wie fern solches durch ein in der aufsteigenden Masse
selbst liegendes Agens, die Expansivkraft der Gase und Dämpfe
bewirkt wird. Die Basalte sind aber verschieden von den Laven,
wenn man die Umstände erwägt, unter denen sie ihre charakteri-
stischen Absonderungs- und Gebirgsformen in einem etwas ver-
schiedenen Entwickelungs-Process annahmen. Die Basalte entstan-
denunter Verhältnissen, die keine ächte vulkanische Krater-Bildung,
kein Ergiessen in Lava-Strömen gestatteten.
In dem zweiten Theile seiner interessanten Schrift beurtheilt
Dressel die Basaltbildung in Hinsicht auf ihre äussere Verhält-
nisse. Es ist zunächst von den localen Beziehungen der Basalt-
Vorkommnisse die Rede. Als beachtenswerthe Erscheinungen tre-
ten hier hervor: dass die Eruptionen der Basalte häufig in früher
schon vielfach gestörtem Boden statt fanden; dass sie häufig in
Gesellschaft von Trachyten und Phonolithen auftreten; die nicht
seltene Association von Basalt- und Quellen-Zügen. Ferner wird
besprochen der Einfluss den die Basalte auf ihre Nebengesteine
ausübten, die mechanischen, chemischen und physikalischen Con-
tactwirkungen. Dressel stellt alles darüber Bekannte mit grosser
Vollständigkeit zusammen. Unter den Ergebnissen eigener For-
schungen, welche Dressel in diesem Abschnitt mittheilt, verdienen
besondere Beachtung die im Gebläse-Feuer eines Schmiedeofens
vorgenommenen Schmelzversuche mit Basalt-Pulver; sie zeigen, dass
zähflüssiger, seinem Erstarrungs-Punkte völlig naher Basalt nicht
jene Wirkungen hervorbringt, wie man sie dem dünnflüssigen zu-
schrieb. Ei’ besass, als er flüssig aufstieg, eine niedrigere Tempe-
ratur, als selbst seine Wärmeschmelzung unter den günstigsten
Umständen verlangt. Dafür spricht auch das Verhalten des ge-
schmolzenen Basalt zum kohlensauren Kalk. Denn es büssten Kalk-
stein-Einschlüsse ihre Kohlensäure nicht ein, die — nach ange-
stellten Versuchen — schon im dickflüssigen Basalte entweicht.
G. Leonhard.
Dressel: Die Basaltbildung.
Heraufdringen in heissflüssigem Zustande; wahrscheinlich waren
dabei Gase und Dämpfe sehr thätig. Die massenhaft im Basalt-
Magma vorhandenen Gase — so bemerkt Drossel — der vom
Erdinnern gegen die Erdkruste ausgehende Druck bewirkten ein
Zerreissen der Gesteine, die Bildung von Spalten, in welche
der Basalt nun ein- und heraufdrang. Die ganze Art des Auf-
tretens dieser Felsart wird hierdurch erklärt. Die Basalte — so
sagt Dressel — sind nur unter andern Umständen formal anders
ausgebildete Laven. Sie sind dasselbe, was die Laven, wenn man
nur mineralogische und chemische Constitution, Abkunft, die zur
Erdoberfläche führenden Ursachen, den Vorgang des Aufsteigens
betrachtet, in wie fern solches durch ein in der aufsteigenden Masse
selbst liegendes Agens, die Expansivkraft der Gase und Dämpfe
bewirkt wird. Die Basalte sind aber verschieden von den Laven,
wenn man die Umstände erwägt, unter denen sie ihre charakteri-
stischen Absonderungs- und Gebirgsformen in einem etwas ver-
schiedenen Entwickelungs-Process annahmen. Die Basalte entstan-
denunter Verhältnissen, die keine ächte vulkanische Krater-Bildung,
kein Ergiessen in Lava-Strömen gestatteten.
In dem zweiten Theile seiner interessanten Schrift beurtheilt
Dressel die Basaltbildung in Hinsicht auf ihre äussere Verhält-
nisse. Es ist zunächst von den localen Beziehungen der Basalt-
Vorkommnisse die Rede. Als beachtenswerthe Erscheinungen tre-
ten hier hervor: dass die Eruptionen der Basalte häufig in früher
schon vielfach gestörtem Boden statt fanden; dass sie häufig in
Gesellschaft von Trachyten und Phonolithen auftreten; die nicht
seltene Association von Basalt- und Quellen-Zügen. Ferner wird
besprochen der Einfluss den die Basalte auf ihre Nebengesteine
ausübten, die mechanischen, chemischen und physikalischen Con-
tactwirkungen. Dressel stellt alles darüber Bekannte mit grosser
Vollständigkeit zusammen. Unter den Ergebnissen eigener For-
schungen, welche Dressel in diesem Abschnitt mittheilt, verdienen
besondere Beachtung die im Gebläse-Feuer eines Schmiedeofens
vorgenommenen Schmelzversuche mit Basalt-Pulver; sie zeigen, dass
zähflüssiger, seinem Erstarrungs-Punkte völlig naher Basalt nicht
jene Wirkungen hervorbringt, wie man sie dem dünnflüssigen zu-
schrieb. Ei’ besass, als er flüssig aufstieg, eine niedrigere Tempe-
ratur, als selbst seine Wärmeschmelzung unter den günstigsten
Umständen verlangt. Dafür spricht auch das Verhalten des ge-
schmolzenen Basalt zum kohlensauren Kalk. Denn es büssten Kalk-
stein-Einschlüsse ihre Kohlensäure nicht ein, die — nach ange-
stellten Versuchen — schon im dickflüssigen Basalte entweicht.
G. Leonhard.