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Ueberweg: Geschichte der Philosophie. 3. Aufl.

von dem Herausgeber gewiss wohlgetban, die Lesart cernuan-
t e s, die in allen seinen Handschriften sich findet (nur in einer,
der jüngeren Wolfenbüttler, steht cacientes, ein offenbarer Feh-
ler) im Texte zu belassen. Anderes, wie z. B. der öftere Gebrauch
von enim vero, oder von competens, oder e contra u. dgl.
m. übergehen wir, da sich diess Alles auch in dem Original findet.
Wir wollten nur an einigen Beispielen zeigen, wie selbst das, was
man von Seiten des Sprachlichen etwa beanstanden könnte, nicht
dem Verfasser des Auszugs, sondern dem Original, an das er sich
möglichst anschloss, zuzuschreiben ist. Weitere und nähere Indicien
über die Zeit, in welche der Verfasser des Auszugs zu setzen wäre,
liegen nicht vor: wir möchten aber wegen der verhältnissmässigen
Reinheit der Sprache und der Einfachheit des Stils in der Dar-
stellung im Ganzen, den Epitomator nicht in das karolingische
Zeitalter oder in die unmittelbar vorausgehende Zeit setzen , son-
dern lieber in eine frühere, bald nach dem vierten Jahrhundert.
Der, wie schon früher bemerkt, mit aller kritischen Sorgfalt
behandelte Text ist, da er in den Handschriften ununterbrochen
fortläuft, hier mit den Capiteln der Müller’schan Ausgabe des
Pseudocallisthenes und des Valerius versehen und überdem ist in
eckigen Klammern die abweichende Capiteleintheilung der beiden
Ausgaben von Mai eingefügt mit den Zeichen M und R. Es ist
auf diese Weise für die Bequemlichkeit der Leser in der Be-
nützung des Auszugs gut gesorgt. Chr. Bähr.

Grundriss der Geschichte der Philosophie von Thales bis auf die
Gegenwart. Erster Theil. Das Alter Ihum. Von Friedrich
Ueher weg, Professor der Philosophie an der Universität
Königsberg. Dritte, berichtigte und ergänzte und mit einem
Philosophen- und Litteratorenregister versehene Auflage. Berlin,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn. 1867. XI und 298 S. 8.
Kaum war ein Jahr seit der Vollendung des dritten und letzten
Tbeiles des vorliegenden Werkes verflossen, als schon eine dritte
Auflage des ersten Theiles, welcher die Philosophie des Alterthums
enthält, nöthig wurde. Dies beweist wohl mehr, als jede Anzeige,
wie sehr das Buch einem dringend gefühlten Bedürfnisse des leh-
renden und lernenden Publikums entgegenkommt. Es existirt auch
in der That kein Grundriss, der, wie der vorliegende, durch eine
so passende Anlage und Ausführung des Textes und seiner Erläu-
terung, durch ein in allen Theilen gleichmässiges, genaues Quellen-
studium, durch Unbefangenheit in der Beurtbeilung der Lehr-
meinungen, durch eine alle philosophischen Disciplinen umfassende
Darstellung, durch eine erschöpfende, zuverlässige Angabe aller
Quellen und Hülfsmittel, durch die Vereinigung möglichster Kürze
 
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