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Ueberweg: Geschichte der Philosophie. 3. Auf!.
Bei den Quellen der griechischen Philosophie finden wir (S. 22)
die Zusätze der umfassenden Schrift des Theophrastos tceql
tpvfjcxäv, von der Fragmente erhalten sind, und von welcher ein
Auszug Späteren als eine Hauptquelle ihrer Angaben gedient zu
haben scheint (Usener, Analecta Theophrastea, Lips. 1858) und der
polemischen Schriften des Epikureers Kolotes. Als Anfangsjahr
der Regierung des Ptolomäus Philadelphus wird 285 v. Chr. be-
zeichnet und beigefügt, dass die alexandrinische Bibliothek schon
unter seinem Vater durch Demetrius, den Phalareer, der 294 v.
Chr. nach Alexandrien kam, verbreitet wurde, dass Kallimachus
aus Cyrene 294—224 v. Chr. als Vorsteher der Bibliothek dem
Zenodotus folgte (S. 22). Ferner wird Aristophanes von Byzanz
(254—177 v. Chr.) nach Eratosthenes (267 —194) und nach der
um 144 v. Chr. verfassten metrischen Chronik des Apollodorus ge-
nannt. Zugleich wird auf Naucks Sammlung der Fragmente des
Byzantiners Aristophanes bingewiesen. Der letztere lieferte eine
Ergänznngsaibeit zu den Tafeln (zrti'ßXfg) des Kallimachus aus
Cyrene (ebend.). Ebenso hat Hermippus aus Smyrna (um 200 v.
Chr.) ein Supplement zu den Kallimachischen Tafeln geliefert, wor-
aus Favorinus und mittelbar auch Diogenes Laärtius Vieles ent-
nahmen. Auch wird, was die Alexandriner betrifft, (S. 23) beige-
fügt: »Wie unkritisch viele jener Alexandriner, insbesondere Her-
mippus und Satyrus, in ihren biographischen Angaben verfuhren,
indem sie manche Fictionen früherer für historische Wahrheit nah-
men und mit eigenen Erdichtungen vermehrten, hat schon Luzac
(lectiones Atticae, Lugd. Bat. 1809) nachgewiesen.«
Von den Schriften Späterer werden für die Geschichte der
Philosophie genannt äusser Suidas (etwa um 1000 im Lexikon) noch
ein spät verfasster Auszug aus Diogenes Laertius erwähnt und
daran die Bemerkung geknüpft, Suidas scheine die dem Hesychius
von Milet zugeschriebene Schrift: IIeql tcov ev TtcaösLcc dtakap^ccv-
tgjv Gocpcw (Lehrs im rhein. Mus. XVII, 1862, S. 453—457) be-
nutzt zu haben.
Bei Eusebius (de praeparat. evang.) wird (S. 25) bemerkt,
dieser habe den Pseudo-Plutarch: De placitis philosophorum stark
gebraucht, bei den Eclogen des Jo. Stobaeus, dass die betreffen-
den Partien der eclogae mit Pseudo-Plutarch: De placitis philoso-
phorum und mit Pseudo-Galen übereinstimmen, stellenweise aber
die gemeinsame Quelle vollständiger excerpiren. Bei den neuern
Hülfsmitteln zum Studium der griechischen Philosophie sind (S. 26)
neu hinzugekommen die Fortsetzung der Geschichte der Entwicklungen
der griechischen Philosophie von Brandis(von den Stoikern und
Epikureern bis auf die Neuplatoniker), nebst den 1866 erschienenen
Ausführungen als 2. Abth. des 3. Th. des Handb. (1864), von L.
Lenoül: Les philosophes de l’antiquite, Paris 1865, von M. Morel,
hist, de la sagesse et du gout chez les Grecs, Paris (1865), Franco
Fiorentino, Saggio storico sulla filosofia greca, Firenze, 1865, W. A.
Ueberweg: Geschichte der Philosophie. 3. Auf!.
Bei den Quellen der griechischen Philosophie finden wir (S. 22)
die Zusätze der umfassenden Schrift des Theophrastos tceql
tpvfjcxäv, von der Fragmente erhalten sind, und von welcher ein
Auszug Späteren als eine Hauptquelle ihrer Angaben gedient zu
haben scheint (Usener, Analecta Theophrastea, Lips. 1858) und der
polemischen Schriften des Epikureers Kolotes. Als Anfangsjahr
der Regierung des Ptolomäus Philadelphus wird 285 v. Chr. be-
zeichnet und beigefügt, dass die alexandrinische Bibliothek schon
unter seinem Vater durch Demetrius, den Phalareer, der 294 v.
Chr. nach Alexandrien kam, verbreitet wurde, dass Kallimachus
aus Cyrene 294—224 v. Chr. als Vorsteher der Bibliothek dem
Zenodotus folgte (S. 22). Ferner wird Aristophanes von Byzanz
(254—177 v. Chr.) nach Eratosthenes (267 —194) und nach der
um 144 v. Chr. verfassten metrischen Chronik des Apollodorus ge-
nannt. Zugleich wird auf Naucks Sammlung der Fragmente des
Byzantiners Aristophanes bingewiesen. Der letztere lieferte eine
Ergänznngsaibeit zu den Tafeln (zrti'ßXfg) des Kallimachus aus
Cyrene (ebend.). Ebenso hat Hermippus aus Smyrna (um 200 v.
Chr.) ein Supplement zu den Kallimachischen Tafeln geliefert, wor-
aus Favorinus und mittelbar auch Diogenes Laärtius Vieles ent-
nahmen. Auch wird, was die Alexandriner betrifft, (S. 23) beige-
fügt: »Wie unkritisch viele jener Alexandriner, insbesondere Her-
mippus und Satyrus, in ihren biographischen Angaben verfuhren,
indem sie manche Fictionen früherer für historische Wahrheit nah-
men und mit eigenen Erdichtungen vermehrten, hat schon Luzac
(lectiones Atticae, Lugd. Bat. 1809) nachgewiesen.«
Von den Schriften Späterer werden für die Geschichte der
Philosophie genannt äusser Suidas (etwa um 1000 im Lexikon) noch
ein spät verfasster Auszug aus Diogenes Laertius erwähnt und
daran die Bemerkung geknüpft, Suidas scheine die dem Hesychius
von Milet zugeschriebene Schrift: IIeql tcov ev TtcaösLcc dtakap^ccv-
tgjv Gocpcw (Lehrs im rhein. Mus. XVII, 1862, S. 453—457) be-
nutzt zu haben.
Bei Eusebius (de praeparat. evang.) wird (S. 25) bemerkt,
dieser habe den Pseudo-Plutarch: De placitis philosophorum stark
gebraucht, bei den Eclogen des Jo. Stobaeus, dass die betreffen-
den Partien der eclogae mit Pseudo-Plutarch: De placitis philoso-
phorum und mit Pseudo-Galen übereinstimmen, stellenweise aber
die gemeinsame Quelle vollständiger excerpiren. Bei den neuern
Hülfsmitteln zum Studium der griechischen Philosophie sind (S. 26)
neu hinzugekommen die Fortsetzung der Geschichte der Entwicklungen
der griechischen Philosophie von Brandis(von den Stoikern und
Epikureern bis auf die Neuplatoniker), nebst den 1866 erschienenen
Ausführungen als 2. Abth. des 3. Th. des Handb. (1864), von L.
Lenoül: Les philosophes de l’antiquite, Paris 1865, von M. Morel,
hist, de la sagesse et du gout chez les Grecs, Paris (1865), Franco
Fiorentino, Saggio storico sulla filosofia greca, Firenze, 1865, W. A.