Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Lieblein: Aufgaben aus der Analysis.

845

den man, wenn man den einfachsten Regeln der Wahrscheinlich-
keitsrechnung folgt, einschlagen wird; die Untersuchungen des Verf.
haben aber den Vortheil erreichen lassen, auch noch den wahr-
scheinlichen Fehler ermitteln zu können, dies freilich unter der
etwas unbestimmten Annahme grosser Zahlen. Neben dieser
Sterblichkeitstafel ist auch die aus der allgemeinen Wittwenver-
pflegungs-Anstalt in Berlin von Brune berechnete nochmals vom
Verf. berechnet.
Eine Art Anhang bildet eine Untersuchung über den Capital-
werth des Menschen. In der »Sammlung gemeinverständlicher
wissenschaftlicher Vorträge, herausgegeben von Virchow und Holtzen-
dorff« findet sich ein solcher (oder vielmehi' zwei) von Engel: »Der
Preis der Arbeit«, der ohne den mathematischen Apparat doch im
Wesentlichen das gibt, was der Verf. sagt, wenn wir uns nicht
irren. Ob dieser Vortrag in der Note zu S. 52 gemeint ist, ist
nicht ersichtlich.
Die so eben besprochene Schrift erscheint nach dem Vorste-
henden als werthvoller Beitrag zur Theorie der Sterblichkeitstafeln
und also zu einem wichtigen Zweige der mathematischen Statistik,
und wir können im Interesse der Sache nur wünschen, dass der
Verf. sein Versprechen, diese Untersuchungen fortzusetzen, bald
erfülle.

Sammlung von Aufgaben aus der algebraischen Analysis. Bearbeitet
von Johann Lieblein, a. o. Professor am Polytechnikum
su Prag. Prag, Verlag von H. C. J. Satow. 1867. (VIII und
192 S. in 8.)
Die uns vorliegende Sammlung von Aufgaben aus der eigent-
lichen Analysis ist eine der vollständigsten, die wir noch zu Ge-
sichte bekommen, so dass schon durch die einfache Thatsache der
Sammlung der Verfasser sich den Dank von Lehrern und Schülern
erworben. Denn beide werden diese Sammlung mit Nutzen ver-
wenden können, da sie nicht blos dem Anfänger dienen soll.
Es ist begreiflich, dass wir nicht auf den Inhalt im Einzelnen
eingehen können, da das eben hiesse, wir sollten die einzelnen Auf-
gaben, die wir natürlich nicht revidiren wollen, anführen. Wir müssen
uns somit begnügen, die einzelnen Hauptabtheilungen zu bezeich-
nen, nach denen der Verfasser seine Sammlung geordnet hat, wor-
aus der Leser schon entnehmen kann, was er in dem Buche fin-
den wird.
Diese Hauptabtheilungen sind der Anzahl nach zehn, die fol-
gende Theile behandeln.
Zuerst begegnen wir Aufgaben ȟber die verschiedenen Arten
von Funktionen«, die sich namentlich mit ganzen und symmetri-
schen Funktionen beschäftigen und auch nach der Art und Weise
fragen, irrationale Formen rational zu machen.
 
Annotationen