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852

Büchmann: Geflügelte Worte.

Nr. 4. Halm Nr. 45: »ovrco xai zcöv av&QaiTtwv rovg (pgovLp,ov$
öst jigöregov Ta reto] rav TCQaytiaTcov Guohelv, eitf ovrcog avroig
sm%£LQSbV.<i — Sonst will Ref. noch anführen, dass das dänische
Wort für Kannegiesser (S. 67) »kandestöber« ist und dies im
Dänischen ursprünglich nicht einen »Bierliebhaber«, sondern eben
einen Kannegiesser bedeutet; ferner dass in dem Verse: »Prin-
cipiis obsta; sero medicina paratur«, das Wort medi-
cina nicht »Heilung« zu übersetzen ist (denn diese kommt nie zu
spät), sondern »Heilmittel«, welches allerdings oft zu spät in An-
wendung gebracht wird, und endlich, dass äusser dem nicht ge-
sagten mot de Cambronne (S. 199) auch das Wort anzuführen
war, welches von Cambronne wirklich gesagt und unlängst so viel-
fach in den öffentlichen Blättern discutirt, auch von Victor Hugo
lebhaft vertheidigt und gepriesen worden ist, nämlich: »merde«!
— Als Curiosum zu dem aus dem Propheten Daniel angeführten
»Mene Tekel Peres« (S. 167) will Ref. beiläufig erwähnen,
dass nach der patriotischen Behauptung eines neueren italo-albane-
siscben Gelehrten die Albaneser ein semitisches Volk und zur Zeit
der Hyksos nach Europa gekommen sein sollen; auch mene tekel,
fare noch zu dieser Stunde in ihrer Sprache das nämliche bedeute
wie zur Zeit Belsazers! S. Rapsodie d’un Poema Albanese etc.
Tradotto da Girolamo de Rada. Firenze 1866. p. 11. — In Be-
treff des Spruches: »Quos Deus perdere vult dementat
prius« (S. 117) mag hier angeführt werden, was Guitard sagt in
seinen Etudes histor. litter. et morales sur les Proverbes francais.
Paris 1860. p.278: Quos Jupiter vult perdere, dementat
prius.« Les auteurs et commentateurs des seixieme et dix-septiöme
sibcles ont souvent rapporte ce vers en l’estropiant et que voilä
rectifiö par M. Boissonade conformement aux regles de la versifi-
cation II est certain que ce vers n’appartient ä aucun pobte
de l’antiquite et qu’il ne peut btre attribuä qu’ä un de ces compi-
lateurs erudits qui vers la fin du moyen äge s’appliquörent ä re-
cueillir toutes les pensöes remarquables des bons classiques et ä
les convertir en sentences redigäes sous une forme metrique.«
Guitard verweist dann auf Vellej. Paterc. 2, 33: »Ineluctabilis
fatorum vis, cujuscumque fortunam mutare constituit, consilia cor-
rumpit«, so wie ferner auf ein französ. Sprüchwort: »Quand Dieu
veut chätier une homme, il lui öte la cerveile« oder »Quand Dieu
veut quelqu’un chätier — De bons sens le fait varier.« Vgl. das
oben zu »Quidquid agis etc. Bemerkte. — Die folgenden zwei
Berichtigungen aus der Anzeige des vorliegenden Buches in der
Augsb. Allgem. Zeitung 1867. S. 4371 f. mögen gleichfalls hier
wiederholt werden. Zu S. 38: »Erlaubt ist was gefällt«;
dies soll aus Dante’s »Libito fe’ licito« stammen. Göthe im Tasso
hatte aber vielmehr eine Stelle aus Tasso’s Aminta im Sinne;
Schluss des ersten Akts, dessen zweite Strophe mit den Worten
endet: »Malegge aurea e felice — Che Natura scolpi. »»S’eipiace
 
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