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Lossen: Beschreibung des Kreises Kreuznach.
Geognostische Beschreibung der linksrheinischen Fortsetzung des Tau-
nus in der östlichen Hälfte des Kreises Kreuznach, nebst ein-
leitenden Bemerkungen über das Taunus-Gebirge als geognosti-
sches Ganzes. Von C. Lossen. Mit 2 Tafeln. (Abdruck aus
der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Jahrg,
1867.) Berlin. 8. 8. 509—700.
Die in vorliegender Arbeit niedergelegten Beobachtungen sind
das Resultat einer Reihe von Excursionen, die der Verf. im Jahre
1864 von Kreuznach aus unternahm und vergleichender Studien in
den akademischen Sammlungen zu Halle, Würzburg und Bonn. Die
Aufgabe, welche sich C. Lossen stellte, ist eine schwierige. Denn
das Taunus-Gebirge — obschon sehr bewährte Forscher sich mit
demselben beschäftigen ist keineswegs noch genügend erkannt,
sowohl was die mineralogische Beschaffenheit als was das
Alter seiner Gesteine betrifft. Ein Blick schon in Lossens
Schrift ergibt , dass sie des Wichtigen und Neuen Vieles bietet,
und dass Sich der Verfasser als einen gründlichen und scharfen
Beobachter zeigt.
Die allgemeine Einleitung bringt zunächst ein topographisches
Bild des geschilderten Gebietes. Fasst man die topographischen
Verhältnisse und die schöne, das Werk begleitende Karte ins Auge,
so erkennt man, dass der Verfasser in der Auswahl des Gebirgs-
theiles zum Gegenstand seiner Untersuchungen eine glückliche Wahl
getroffen; denn man darf die Theilung der Hauptkette in drei nicht
allzuhohe Nebenketten, die Aufschliessung derselben durch drei
Hauptquerthäler in drei nur eine Meile im Streichen von einander
entfernten Profilen, die bequeme Zugänglichkeit durch die in den
Hauptthälern verlaufenden Kunststrassen, die Möglichkeit, in den
verschiedenen Seitenthälern die in den Hauptprofilen gewonnenen
Resultate auch innerhalb der durch die Qtterthäler abgetheilten
Massivs zu verfolgen wohl als Vortheile bezeichnen, wie sie an
keiner anderen Stelle des Taunus sich bieten. Allerdings werden
dieselben wieder aufgehoben durch starke Bewaldung des Gebietes,
durch Seltenheit von Steinbrüchen, Mangel an Tiefbauten und die
nur zu häufige Bedeckung durch Tertiär- und Diluvial-Ablagerungen.
An die topographische Einleitung reiht sich eine Aufzählung
der Taunus-Literatur, aus welcher ersichtlich, dass in früherer und
neuerer Zeit sich bedeutende Geologen mit dem Gebirge beschäf-
tigten und zu sehr verschiedenen Ansichten über dasselbe gelang-
ten. Die Gesammtresultate der bisherigen Forschungen sind etwa
folgende: 1) die krystallinischen Taunus-Gesteine sind entweder
ursprüngliche, kryptogene, chemische Gebilde oder umgewandelte,
ursprünglich Versteinerungen führende Sedimente. 2) Die Umbil-
dung der ursprünglichen Sedimente zu dem jetzigen krystallinischen
Zustand ist erfolgt entweder durch plutonische Einwirkungen oder
durch chemische Umsetzung auf nassem Wege. 3j Das Alter der
Lossen: Beschreibung des Kreises Kreuznach.
Geognostische Beschreibung der linksrheinischen Fortsetzung des Tau-
nus in der östlichen Hälfte des Kreises Kreuznach, nebst ein-
leitenden Bemerkungen über das Taunus-Gebirge als geognosti-
sches Ganzes. Von C. Lossen. Mit 2 Tafeln. (Abdruck aus
der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Jahrg,
1867.) Berlin. 8. 8. 509—700.
Die in vorliegender Arbeit niedergelegten Beobachtungen sind
das Resultat einer Reihe von Excursionen, die der Verf. im Jahre
1864 von Kreuznach aus unternahm und vergleichender Studien in
den akademischen Sammlungen zu Halle, Würzburg und Bonn. Die
Aufgabe, welche sich C. Lossen stellte, ist eine schwierige. Denn
das Taunus-Gebirge — obschon sehr bewährte Forscher sich mit
demselben beschäftigen ist keineswegs noch genügend erkannt,
sowohl was die mineralogische Beschaffenheit als was das
Alter seiner Gesteine betrifft. Ein Blick schon in Lossens
Schrift ergibt , dass sie des Wichtigen und Neuen Vieles bietet,
und dass Sich der Verfasser als einen gründlichen und scharfen
Beobachter zeigt.
Die allgemeine Einleitung bringt zunächst ein topographisches
Bild des geschilderten Gebietes. Fasst man die topographischen
Verhältnisse und die schöne, das Werk begleitende Karte ins Auge,
so erkennt man, dass der Verfasser in der Auswahl des Gebirgs-
theiles zum Gegenstand seiner Untersuchungen eine glückliche Wahl
getroffen; denn man darf die Theilung der Hauptkette in drei nicht
allzuhohe Nebenketten, die Aufschliessung derselben durch drei
Hauptquerthäler in drei nur eine Meile im Streichen von einander
entfernten Profilen, die bequeme Zugänglichkeit durch die in den
Hauptthälern verlaufenden Kunststrassen, die Möglichkeit, in den
verschiedenen Seitenthälern die in den Hauptprofilen gewonnenen
Resultate auch innerhalb der durch die Qtterthäler abgetheilten
Massivs zu verfolgen wohl als Vortheile bezeichnen, wie sie an
keiner anderen Stelle des Taunus sich bieten. Allerdings werden
dieselben wieder aufgehoben durch starke Bewaldung des Gebietes,
durch Seltenheit von Steinbrüchen, Mangel an Tiefbauten und die
nur zu häufige Bedeckung durch Tertiär- und Diluvial-Ablagerungen.
An die topographische Einleitung reiht sich eine Aufzählung
der Taunus-Literatur, aus welcher ersichtlich, dass in früherer und
neuerer Zeit sich bedeutende Geologen mit dem Gebirge beschäf-
tigten und zu sehr verschiedenen Ansichten über dasselbe gelang-
ten. Die Gesammtresultate der bisherigen Forschungen sind etwa
folgende: 1) die krystallinischen Taunus-Gesteine sind entweder
ursprüngliche, kryptogene, chemische Gebilde oder umgewandelte,
ursprünglich Versteinerungen führende Sedimente. 2) Die Umbil-
dung der ursprünglichen Sedimente zu dem jetzigen krystallinischen
Zustand ist erfolgt entweder durch plutonische Einwirkungen oder
durch chemische Umsetzung auf nassem Wege. 3j Das Alter der