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Huschke: Jurisprud. Antejust. Ed. altera.

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können. Ueber sein Verhältniss zu jener Ausgabe spricht er sich
bei dieser Gelegenheit also aus: Caeterum neque haec fere neque
permulta omnino fuere, quae a Boeckingio mutuari licuit. Plus
monitori quam largitori debeo et (quod doleo) non raro sive im-
pugnationibus eins sive noviter repertis palam obloquendum fuit.
Et vereor ne in Universum magis ingeniorum et in critica arte
exercenda consilii et rationum diversitati tribuendum sit quod is
de »libidine« mea, et mea tantum in supplendis reformandisve
bis commentariis queritur. Qua tarnen in re tantum abest, ut mea
tantum mihi placeant, ut et optem et fore sperem, ut Boeckingii
editio cum omnino tum praesertim iis, quorum textus harum In-
stitutionum historiam accurate nosse interest, in pretio et in usu
sit«. So wird man, um ein Beispiel zu geben, der in die neue
Ausgabe I, 2 aufgenommenen Lesart: »constat autem jus civile
populi Romani ex legibus« etc. gewiss den Vorzug zu geben haben
vor der früheren: »constant autem jura (propria) ex legibus etc.,
indem doch kaum über das Unrichtige des Plurals jura, wie über
der Lesung des Wortes propria ein Zweifel sein kann, und andere
Verbesserungsvorschläge sich von der handschriftlichen Lesart zu
sehr entfernen, da propria aus der Abbreviatur PR entstanden
sein mag. Wir wollen nicht weiter in die Besprechung einzelner
Stellen eingehen, was unserer Aufgabe fern liegt, welche nur einen
getreuen Bericht über die neue Auflage und ihr Verhältniss zur
früheren abzustatten beabsichtigt: wir hätten dann auch so man-
cher einzelner Bemerkungen zu gedenken, welche in der neuen Auf-
lage hinzugekommen sind und den grösseren Raum, den der Ab-
druck der Institutionen in der neuen Ausgabe einnimmt (S. 101
bis 324, in der älteren S. 91 bis 307), erklären. Auf Gajus folgt
wie in der ersten Ausgabe-L. Volusius Maecianus, dann das von
Dositheus erhaltene Stück aus dem über regulärem des Cervidius
Scävola, wie man gewöhnlich annimmt, und das eine Fragment
des Aemilius Papinianus; dann Julius Paulius und Domitius Ulpia-
nus, wie in der ersten Ausgabe, Herennius Modestinus, die Lex
Dei s. Mosaicc. et Romm. legg. collatio ; die Fragmenta juris Romani
Vaticana und die Consultatio nebst den, den Schluss bildenden
Griechisch-Lateinischen Resten des Cyrillus, Domninus u. s. w.
reihen sich wie in der ersten Ausgabe daran an. Bei allen diesen
Abschnitten haben wir im Einzelnen manche Nachbesserung, man-
chen Zusatz bemerkt, im Ganzen aber ist in der Anlage und Ein-
richtung Nichts verändert, auch kein nahmhaft.es grösseres Stück
hinzugekommen: wie es denn gewiss zweckmässig war, bei aller
auf das Einzelne gerichteten Sorgfalt, doch in der Anlage des Ganzen
keine Aenderung vorzunehmen. So ist allerdings eine editio aucta
et multis locis emendata geliefert, die den Werth des Ganzen und
seinen Nutzen wesentlich erhöht hat, damit aber der neuen Aus-
gabe eine noch grössere Verbreitung, wie wir sie im Interesse der
Wissenschaft und eines gründlichen Quellenstudiums wünschen,
sichern wird. Jedenfalls verdient sie eine solche Aufnahme.
 
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