Hornstein: Basalte des Mainthals.
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Eigenschaften eine sehr gründliche Untersuchung gewidmet hat,
welche zu verschiedenen interessanten und wichtigen Resultaten
führte. Der Verfasser unterscheidet einen westlichen und einen
Östlichen Anamesit-Zug. Wie ein Blick auf das, die treffliche Ab-
handlung begleitende Kärtchen zeigt, finden sich die Anamesite des
westlichen Zuges in den nächsten Umgebungen von Frankfurt, bei
Bockenheim, Eschersheim; jene des östlichen Zuges aber zunächst
um Hanau, bei Steinheim, Wilhelmsbad, im Bruchköbeler Wald.
In grösserer Entwickelung treten aber Anamesite gegen den Vogels-
berg zu auf, zwischen Bruchköbel und Büdingen. Unter allen die-
sen Vorkommnissen sind es nun jene der Umgegend von Hanau
und Frankfurt, welche besondere Beachtung verdienen. Der Ver-
fasser gibt eine genaue Beschreibung der einzelnen Oertlichkeiten,
theilt mehrere Analysen von Anamesiten mit, zählt die verschiede-
denen accessorischen Gemengtheile sehr sorgfältig auf und bespricht
endlich auch die Lagerungs-Verhältnisse und die muthmassliche
Entstehungs-W eise.
Unter Anamesiten haben wir Gesteine zu verstehen von so
feinem Korn das wohl eine Unterscheidung von einzelnen Individuen
möglich, nicht mehr aber die Erkennung der Gemengtheile bei un-
bewaffnetem Auge. Sie werden characterisirt durch vorwaltenden
Gehalt an triklinem Feldspath (wohl meist Labradorit) und einen
monoklinen Feldspath (Sanidin), durch beträchtlichen Gehalt von
Titan- und Magneteisen, das verhältnissmässige Zurücktreten des
Augit, so wie einen schwankenden Gehalt an Olivin. In minera-
logischer wie in chemischer Hinsicht (auch sogar im specifischen
Gewicht, das eine durchschnittliche Zahl von 2,923 zeigt) stimmen
die Anamesite im Allgemeinen sehr überein. Jedoch lassen sich
zwei Varietäten unterscheiden: eine dunkle, graulich- bis
grünlich-schwarze, oft säulenförmig abgesonderte und eine
lichtgraue, poröse von massiger Absonderung. Was die von
Hornstein ausgeführten Analysen verschiedener Anamesite be-
trifft, so sei hier nur der von ihm gelieferte Nachweis von Titan-
säure und Kohlensäure erwähnt.
Die Zahl der in den Anamesiten vorkommenden Mineralien ist
eine beträchtliche und zum Theil aus früheren Schilderungen be-
kannt. Als das häufigste ist Sphärosiderit zu betrachten, wel-
cher sich fast allenthalben einstellt, wo sich ihm Hohlräume dar-
bieten in den bezeichnenden kugeligen und traubigen Gestalten.
Die Kugeln, deren Structur bald eine strahlige, bald eine concen-
trisch-schalige, besitzen die Grösse eines Stecknadelkopfes bis zu
der eines Taubeneies. Der Hauptfundort des Sphärosiderits ist
Steinheim. Als ein neues Mineral ist der Nigrescit zu betrach-
ten, so benannt wegen der Eigenschaft des Nachdunkelns. Es ist
amorph; von unebenen bis splitterigem Bruch, hat ein Gewicht
= 2,845 ; frisch hat es eine schöne apfelgrüne Farbe, ändert aber
an der Luft sehr bald sein Aussehen, wird aschgrau bis schwarz.
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Eigenschaften eine sehr gründliche Untersuchung gewidmet hat,
welche zu verschiedenen interessanten und wichtigen Resultaten
führte. Der Verfasser unterscheidet einen westlichen und einen
Östlichen Anamesit-Zug. Wie ein Blick auf das, die treffliche Ab-
handlung begleitende Kärtchen zeigt, finden sich die Anamesite des
westlichen Zuges in den nächsten Umgebungen von Frankfurt, bei
Bockenheim, Eschersheim; jene des östlichen Zuges aber zunächst
um Hanau, bei Steinheim, Wilhelmsbad, im Bruchköbeler Wald.
In grösserer Entwickelung treten aber Anamesite gegen den Vogels-
berg zu auf, zwischen Bruchköbel und Büdingen. Unter allen die-
sen Vorkommnissen sind es nun jene der Umgegend von Hanau
und Frankfurt, welche besondere Beachtung verdienen. Der Ver-
fasser gibt eine genaue Beschreibung der einzelnen Oertlichkeiten,
theilt mehrere Analysen von Anamesiten mit, zählt die verschiede-
denen accessorischen Gemengtheile sehr sorgfältig auf und bespricht
endlich auch die Lagerungs-Verhältnisse und die muthmassliche
Entstehungs-W eise.
Unter Anamesiten haben wir Gesteine zu verstehen von so
feinem Korn das wohl eine Unterscheidung von einzelnen Individuen
möglich, nicht mehr aber die Erkennung der Gemengtheile bei un-
bewaffnetem Auge. Sie werden characterisirt durch vorwaltenden
Gehalt an triklinem Feldspath (wohl meist Labradorit) und einen
monoklinen Feldspath (Sanidin), durch beträchtlichen Gehalt von
Titan- und Magneteisen, das verhältnissmässige Zurücktreten des
Augit, so wie einen schwankenden Gehalt an Olivin. In minera-
logischer wie in chemischer Hinsicht (auch sogar im specifischen
Gewicht, das eine durchschnittliche Zahl von 2,923 zeigt) stimmen
die Anamesite im Allgemeinen sehr überein. Jedoch lassen sich
zwei Varietäten unterscheiden: eine dunkle, graulich- bis
grünlich-schwarze, oft säulenförmig abgesonderte und eine
lichtgraue, poröse von massiger Absonderung. Was die von
Hornstein ausgeführten Analysen verschiedener Anamesite be-
trifft, so sei hier nur der von ihm gelieferte Nachweis von Titan-
säure und Kohlensäure erwähnt.
Die Zahl der in den Anamesiten vorkommenden Mineralien ist
eine beträchtliche und zum Theil aus früheren Schilderungen be-
kannt. Als das häufigste ist Sphärosiderit zu betrachten, wel-
cher sich fast allenthalben einstellt, wo sich ihm Hohlräume dar-
bieten in den bezeichnenden kugeligen und traubigen Gestalten.
Die Kugeln, deren Structur bald eine strahlige, bald eine concen-
trisch-schalige, besitzen die Grösse eines Stecknadelkopfes bis zu
der eines Taubeneies. Der Hauptfundort des Sphärosiderits ist
Steinheim. Als ein neues Mineral ist der Nigrescit zu betrach-
ten, so benannt wegen der Eigenschaft des Nachdunkelns. Es ist
amorph; von unebenen bis splitterigem Bruch, hat ein Gewicht
= 2,845 ; frisch hat es eine schöne apfelgrüne Farbe, ändert aber
an der Luft sehr bald sein Aussehen, wird aschgrau bis schwarz.