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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 9.1899

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Schumacher, Karl: Die Handels- und Kulturbeziehungen Südwestdeutschlands in der vorrömischen Metallzeit, 1: in der Bronzezeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.29061#0264
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Die Hanclels- nnd Kulturbeziehungen Siiclwest-
deutschlands in der yorröniischen Metallzeit.

I. In der Bronzezeit.

Yon

Karl Schumaclier.
Mit einer Tafel.

Die Ansichten iiber die Herkunft der Metaligeräte, welche in Gräbern,
Wohnstätten etc. vorrömischer Zeit nördlich der Alpen gefunden werden,
gehen noch weit auseinander. Galt frülier Etrurien fast ausschliesslich
als Exportland für den ganzen Norden, so tritt es neuerdings immer
mehr in den Hintergrund, namentlich zu Gunsten von Massalia, dessen
Bedeutung nun seinerseits vielfach überschätzt wird. Wie ich im fol-
genden zu beweisen versuchen werde, ist vielmehr den Beziehungen mit
dem Osten und der eigenen Selbständigkeit der einzelnen Gegenden weit
mehr Gewicht beizulegen, als es bis jetzt geschehen ist. Ein solcher
Nachweis lässt sich am besten durch eingehenden Yergleich des Typen-
materials eines begrenzten Gebietes durch verschiedene Perioden hin-
durch erbringen.

Schon die geographische Lage des von uns in Betracht gezogenen
Landstriches legt ein derartiges Sacliverhältnis nahe, insofern es sich
um das Dreieck zwischen Donau, Bhein und Main handelt. Das Donau-
thal eröffnet den Yerkehr mit den Ländern nördlich des adriatischen
Meeres, der nördlichen Balkanhalbinsel und am Schwarzen Meere. Der
Khein mit seinen Nebenflüssen stellt eine Verbindung lier mit der Schweiz,
Italien und Frankreich. Das Elussgebiet des Mains leitet im Westen
in das Kheinthal, im Osten durch die Regnitz und Altmiihl in das
Donauthal, im Norden durch das Wesergebiet in die norddeutsche Tief-
ebene. Als natürliche Hindernisse stellen sich entgegen den von Osten
und Süden eindringenden Einflüssen der Schrägriegel der schwäbischeu
Alb und der südiiche Gebirgsstock des Schwarzwaldes, den westlichen
 
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