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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Januar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0034
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rmd dkin Major Hcnsch, Komul'andant des FcstniigS.-
artillrrlcl'atailloilS; lll. daS Rittcrkrcnz: dcm Hau'pt-
maim Schncldcr vom Gcncralstab, Ordo»iia»zofstzicr
Sr. Kvnigl. Hohclt dcs GrosthcrzogS. dcm KrlcgS-
rath Eikcrt, dcm Gcncralandltor Villingcr, iind dcm
RcglnicntSqiiarllcrmclstcc Koch vom Fcldarllllcrlcrcgi-
mciit^ 2) Mcdalllcnvcrlclbiiiigcn. Sc. Kou. Hohclt
dcr Grosihcrzog habc» Slch gnädlgst bcivogcn gc>
fiindc», nachstchcndcn Pcrsoncii ZIvi'l-Vcrdlcnstiilcdalllc»
zu vcrlclhcn, nnd zwar dlc mlttlcrc goldcnc: dcm Er-
pcdltor Klpp bcln, KricgSmlnlstcrlnin; dlc klclnc gol-
dc»c: dcni Bnrgcrmclstcr Kolb i„ Marldorf, dcm
Kanzlistcn llSländcr bclm KricgS»lliilstcrlttiii, dcm
Profoscn Nittcr vom t. Füstlierbataiston; dic silbcrnc:
dcni Äürgcrniclstcr Thoma in Hcrzogcnwcilcr, dcn,
Bnrgrrincistcr Englcr in Hanscn an dcr Mvhlin, dcm
Bnrgcrincistcr Glascr in Blcichhcim, dcm Bnrgcrmci-
stcr^ ^omin^in B^innicnthal. ^dcn^Bnrg^

schäft Nastalt. 3) Erlanbnifi zür Aunahinc frcüidcr
Ordcn. (Schon mltgcthcllt.) 4) Dicnstnachrlchtc».
Austcr dcn schon inltgctbciltcn noch folgcndc: Scinc
Könlgl. Hohcit dcr Grosthcrzog habcn nntcr dcm
30. v. M. allcrgnädigst gcruht, dcm Gch^ KablnctS-
rcgistrator, Kanzlelrath Joscph Barbichc dcn Tltcl
und Charaktcr als Archivrath zn vcrlclhc». (Schl f.)

Karlöruhe, 9. Jan. 12. äffcittlt'cht
Sl'tzling der 2. Kainmer, unter dein Vor-
siszc des Präffdenten Iniizzhanns und m
Anweseuhei't der Hcrren Negi'erunstökoin-
missäre: StaatSiul'ni'stcr Frhr. v. Miysen-
bug, Gch.-Rath Frhr. v. Ste'ngcl »nd
Ml'nlsterialdlrcktür Wei'zel. Das Sekre-
lariat zeigt dcn Einlauf viekcr Bittschristcn
an, darunter: der Gcineindcn Dünau-
eschingcu nnd Hüfingcn, dcn Bau ber
Kinzigthal-El'senbahn bctr.; der kathol.
Dürgcr und Einwühner in a) Heidclberg
(übcr 1000 Unterschriftcn), Ii) Leiinbach,
e) Wciterdiiigcn, 6)Offenburg, a) Blnin-
bcrg gegen das Konkordat; der israclit.
Gcincinden, bcziehuugsw. der Spnagogcu-
räthe zu KarlSruhe, Brnchfal, Ladenbstrg,
Eppl'ngcu, Nandegg, Gailingcn, Philipps-
burg und des Äintsbezirks Kork, Auf-
hebung des § 58 des Bürgerrechtsgesctzcs
betr.; der gcsaininten Gerbcrschaft des
Oberlandcs wegcn Gcwinniing ber Eichcn-
schälrinde; dcr deutsch-katholischcn Ge-
meinden Hcidelbcrg, Mannheiin und Pforz-
hcim wegen. Einführnng der Zivilehc.
Hicraüf legcn der Kaininer vor: Staats-
uiinister Frhr. v. Mepscgbng das Bndget
dcr großh. Vcrkehrsanstaltcn für 1860
und 1861, welches rinen Ncinertrag v.on
2'/z Millioncn Gulden in Ausffcht stcllt;
Geh.-Nath Frhr. von Stcngel dic Akten
über die iin Bezirke Offcnbnrg vorgcnoin-
mene Ersatzwahl. Die Kaimncr beschließk
die Unterbrcchnng der Sitznng zur Vor-
nahnre der Wahlprüfung, init wclchcp ffch
die Vorstände der Abtheilungcn sofort bc-
schäftigten. LaiNep crstattet hicranf Be-,
richt übcr diese Wahl.' Dic Konunisffon
stellt den Autrag auf Nichtbeanstand.ilng
derselbcn, welchein die Kaninier nach (,'ner
Anfrage dcS Abg. Achenbach: vb, wie inan
ans Zeitungen vernoninicn, wiiklich eine
Beschränkung der Wahl und cine Einwir-

knng. durch de» erstcn Bcainten in Offcn-
bnrg auf dieselbe stattgefilndcn habe, wclchc
Anfrage von dcm Herrn Negierungskoiu-
nil'ssär dahin beailtw.ortet wnrde, daß dic.
Negierung den Wahlen vollständige Frci-
hcit gcwährt habe, — beitritt.

Die Lagesordiiung führt nniiinehr znr
Beratynng des Berichts der Bndgrtkoin-
nil'sffon, erstattet vo» dcni Abg. Paravicini.

Der Bericht »infaßt: l. Dic Einnah-
inen nnd Einnahnislasten dcr Bezirksfustiz
und Polizei. II. Eigcntlicher Staatsanf-
wand: Tit. I. Minl'sterinin; Tit. II.
Evangelischer Oberkirchcnrath; Tit. III.
Katholischer Oberkirchcnrath: Tit. IV.
Saiil'tätskomniisffon; Tit. V. General-
Landcsarchiv; Tit. VI. Krcisregierungen;
Tit. Vll. Bczirksjnstiz und Polizei; Tit.
VIII. Anfwand für dic ällgtineine Sichcr-
heitspolizci.

NnrfürBezirksjllstiz uiid Polizei wnrdcii
stakt der im ordentlichen niid anßerordent-
lichen Etgt bewilligten Gesaiiinitsninnie von
2,261,633 fl. n,>r 2,150,722 fl. 43 kr.
ansgcgeben, wogegen anch diezn375,420 fl.
angeschlagcne Neineinnahiiit uin 11,322 fl.
11 kr. wenigcr betrug. Da dnrch vcr-
inchrten Wohlstand anch d)'e Zahl der
Verbrechen Nnd der beansprnchten Uiiter-
stützungen abnchine.

Bei Tit. VU. „Bezirksjustiz nnd Poli-
zei" bringt der Abg. Friderich dcn Ucbel-
stand znr Sprachc, daß die Spritzen vieler
Genieindcn zu schwach, daß nainentlich
dicDinieiiffonen der verschl'edencnSpritzen,
insbcso.idere dic Schlauchgewinde, sehr
nngleich seicn, so daß sie ffch nicht gegen-
sei'tig aushelfen könneii. Er wüns'cht, daß
die Regiernng diesen Gegciistand, uiit dcm
sie sich gegenwärtig deni Vernehnien nach
beschäftige, nicht aüßcr Äugrn lassen niöge.
Dcr Hr. Präffdent des Ministeriums des
Iiinern erwiedert, daß die Negieriing deni-
sclben auch fcrnerhin ihre volle Aufnierk-
sanikc.it zuwenden werde.

Der Abg. Frick wünscht, daß den Fcuer-
wehren in dcn klcineren Städten crlanbt
werde, Sonntags nach vollendetcin Go'ttes-
dienst ihre Uebiliigcn vorzliiiehinen, da die
Eiiiübung die Hanptfache sei,- an den
Werktagen aber hiczn die Zeit fehle. Der
Abg. Blankenhorn stinimt ihin bei, wö-
gegen der Abg. Sieb bemerkt, -daß dic
Uebungeü init Fcnerspritzen oft als Ge-
lcge:U)eit zur Verübung von Skandalen
bcnützt werden, und deßhalb an Soiin-
tagen nicht passcnd seicn. Der Abgeord.
Artaria vcrwahrt sich hiegcgcn Nainens
sciner Geintinde, in welchcr früher dic
Feuerwehrübnngcn Iahre lang an Soiin-
tagen iu vollkoiilniener Nnhc und Orduuug
vorgcuoniiucn wurden, und der Abgeordn.
Gschrep erklärt, daß er« scinerseits auch
Skandale bei solcheii Uebungen nie währ-
geiioinnien habe.

Dcr Abg. Federer wünscht eine gesetz-
liche Verp'flichtnng der Bürger zuin Ein-I

tritt in die. Feucrwehrkorps, wcniastcns
fur klcincre Orte.

Die Anträgc dcr Koinniisffoii, welchc
bci allen Titcln dahin gehen: Einnahincn
und Ausgaben für iliibcanstandct zn er-
klären, werden angeiioininen.

KarlSruhe, 6. Jan. Mit deni 1.
Ian. ist cklis technlsch-statistische Bureau
bei gr. Directlon der Verkehrsanstaltcn
ins Lcben gctretcn. Vorstand ist der
bisherigc Post-Nevisor Gaß. Das Burcau
hat sich iillt der Bearbeitung von statisti-
schen Nachweisungen über deii Post-, Eisen-
bahn- und Tclegraphenverkehr, niit An-
fertl'gnng dcr tcchnischcn Zcichiiungcn, dcr
Knröcarteil, Fahrplänc, Bercchnung dcr
Fahrzeitcn, Taren, Anfstelliing der Tarife
n. s. w. zn beschäftigen.

KarlSruhe, 5. Ian. Dic Geiiieinde-
behörde in Dnrlach hat auf höherc Än-
ordiiung von dcr großh. Regiernng dcs
Mitteliheinkreiscs einen Verweis dafnr
erhaltcn, daß ffc der bckannten Versamm-
lung protestantl'schcr Notabilitäten anläß-
lich dcs Kvnkordats sciner Zeit den Nath-
haussaal, eiiiräuinte. (A. Z.)

§ Heidelberg, 3. Jan. HeNte Mit-
tag ist auf deni Burgwcg,in dcr Nähe
des El'nganges zuni Waiscnhaus ein Stück
Boden in die Tiefe des nach dcin zn be-
gl'nncndcn Tiiunel führenden Schachkes ein-
gebrochcn, und ein Glück, daß gerade auf
diescr Stelle keine Spazi'ergänger ffch be-
fanden, sonst hätte leicht ein Unglück ent-
stcheil köniien. Eili Fingerzcig, welche
Vorffcht bci der Nölbung des Schachtes
nothwendig ist, nin jcdeni künftigcn Un-
glück vorzubengen.

Auö Buden. In der Herder'scheu
Verlagshandlnng in Freibürg ffnd zwei
Schriften erschiencn: „Beleuchtung der
Verhandlungen der protestantischen Con-
fcrenz in Durlach," von Dr. K. Zell,
großh. Geh. Hofrath, nnd: „Dw Ver-
cinbarung init dcin päpstlichen -Ltuhle,
znr Nrgelung dcr Angelegenheiten der
kathol. Kirche iiu Großhcrzogthuin Ba-
den nnd die bestchendc Geschgebung,"
wie vcrlautet, von eiiiein praktischcn Iu-
risten. Die erste belcuchtet, afferdings
init -starkem, abcr dcnuoch inildeni Lichte
jene Verhaudlungen. Die lehtcrc ver-
gleicht die Konvention init der bestchen-
den Gesetzgcbung und sucht nachzuweisen,
daß von dcni Großherzog alleiii, ohne
Bcizug der Stände, die Konvention ab-
geschlossen werden koniitc, welchc auf iiw
Großherzogthiini längst ancrkannten Prin-
zipicn beruhe) iind nur Pnnkte- enthalte,
dic »ach §. 66 der Verfassnng zu degeln
seieu, auch scither niir dnrch Verordnuii-
geu ohne ständische Mitwirkung gcrcg'elt
wordeii seien. Nach der Anffcht dcs Vcr-
fassers gibt es keinen Gegcnstand, der
dic Vorlage eines Gesetzeutwurfes uöthig
!machte (!).
 
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