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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0205
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HeidAerger TagblM.

R- 32.

' D.'.merstag, l.Mär»



- Auf dus „Ht'idelberger

- - Tagblntt" iu'bst „Niltcr-
haltungsblatt" kaim iiilii, stch uoch fstr
deii Monat Marz mit fünfzehn
Kreuzer bei' de„ Postaiistalten, den
TräZern iii der Stadt mid dcr Erpedi'ti'oii
i'n Hcidelberg aboiiiii'reii.

Deutschland.

.^orlSrnbc, !"ird u-

böchftc ^rdrr.' -r>ch't ». ° ^ Alaff- s»r

DImstau-zt,ch»u,'g. >md i Major 2---'"-

Osd-icr- und ^ vcr>,cb-n.

»Nl. K-'um-nd''' ^ ^ nft'd zu»,

Licutcnant Lcist »o» ' .g.,m^tc-Bataillon

StabSquarticruicistcr mu oc„u> Z acib.-Grc-

? Draaoncrrcalmcnt P„nz m-r,' ,

v Bodm-nn v°m 3- Dr-g°"-ncgimc»t Pr».; K-rl

,,,m Lcib.Dragoncrrcgimcnt °cr,cht ^

KarlSrulic. 27. 8.

Sl'buna dcr 1. Kamiiier dcr Stande lw.
ter' Vorsitz dcs dlirchlalichtigsicn Prmzcn
WiIh e 1 m. Am Ministcrtische bcfaiidcn
sich die Hcrrn Staatsmmistrr Negena 11 e r,
Gch. Nath Frcihcrr v. Stcngcl mid
Ministerialraih Schmitt. Nach gcschche-
ncr Anzcige. daß zwei Bittschriftcil cm-
gelaufen seien, schreitct das Haus zur
Bcrathuug dcs Dcrichts dcs Abgcorductcn
v. Chri'smar übcr die scit dcm lctztcn
Landtage vcrkündctcu Treuudschafts-,
Handcls- und Schiffahrtsvcrträge, dcuen
nach dem Kommissiousantrage dic Zustim-
lnimg dcs hohcn Hanses zu Theil wurde.
Hicrauf wurde der Bericht des Abgcord-
ncten Lauer übrr das provisorifchc Ge-
. sctz vvm 29. Oktober 1859, die Abäu-
verimg verschicdcncr Beffinmluugcn iüi Ver-
ciuszolUaris bctrcffoiid, znr Deralhlmg
ausgesctzt. Nach Berührling dcr Nübcu-
zuckcrstcucr und dcr Crwirkung der Nüü-
vcrqütung bci dcr Z'.ickcransfuhr crhirlt
das prvvisorische Gcsctz nachlräglicli dic
einstimmige Genchmigung dcr Kammer.
Sodann begründetc Gch. Hvfrath von
.Mohl in ausführlicher Ncde scmc Motivn
auf Vorlage ciucs Gcsktzciuwurss, wcl-
chcr die Eingchimg eincr gcsctzlichcn Chc
au'ch iu dcm Aalle ermöglichc, wenn die
Proklcmiation von dcm Pfarrer dcs cincn
dcr künftigcn Ehcgattcn ohne rcckusgiltiacn
Grnnd vcrwcigert wcrdcn solitc. Grb
Hosrath v. Mohl sührlc au, daß aus

astcu Theileu dcs Laudes, befoudcrs in
letzter Zeit, vi'clscitig Klagen katholischer
Seits wcgeu Derwcigeruug der Prokla-
matioir bci gemischteu Ehrn cmgclaufeil
seien, daß' zwar sel'iie Motiou uicht auf
Eiilfi'ihruucr dcr Zivilche, sonderu blos
auf Fcstsctznng eincr Bestiiumuiig dcs
Staats zur Abhilfe dieses Ncbelstaudes
geri'chtet fti, iiidem die Streitigkciteii we-
gcu der gcmischteu Ehc so stark fti'eu,
das; cs uicht läuger auf biese Weise fort-
daueru köime. Er legte sodann die Noth-
wcndigkeit diescr Maßregel uoch iu aus-
fi'ihrlichcn Worteu dar, imd bat das hohe
Haus iim Uiiterstützimg der Motiou. Geh.
Nath ^reiherr v. Steugel cutgcguete, daß
er die^Ei'nführlmg eines solchen Gesetzcs
durchaus in'cht für iiochig erachte; daß

dicftr Handliyig bxauftrageu möchtc. Scin
Wunsch gehe dahin, fnr die wcitcre Auf-
fassuug dieser wichtigeu Sache eiue Kom-
misstou zu erwähleu. Hcrr v. Skotzingcn
stimmt dcm Autrag des Frhrn. v. GeM-
mingeu ganz bci, cbenso Hr. V. Türckheim.
2lm Schlusft' vcr Diskusstou wurde bei
vorhaudcucr Stimmcugleichheit durch dir
eutschcideude Stimmc des durchlauchtigstcn
Präsidcntcn die Sache zur weiteru Er-
wägung au eiue Kommission verwieseu.

Karlsruhe, 28. Februar. 29. öffent-
li'ckie Sitzuug der zwestcn Kammer der
Stüude. (Schluß.) Presti'narl', Ml'tgli'kd
der Mehrhei't der Kommisstvu, versucht in
längcrem Vortrage die Grüude der Min-
derheit dcrsclbeu zn wlderlegeii, Fiugado
dagegeu ist für die Ungiltigkcitserklärung

mau dadurch uur der Kirche vorgreifcu I der Wahl, weil dic §§ 46 nud 59 der

uud Streitigkeitcu iu uoch größclcm
Maße vorkommcu würden. Zudem sci
d,'e Ncgicruug mit dcr erzbifchöflick'eu Ku-

Wahlorduuug nicht beobachtet wordeu
wärcn rmd vou einigeu Gcistlichen eiue
förmliche Bevormundung uud verfassuugv-

ric wcgtu dieser Sachc vor wcuigeu Wo-! widrige Eiuschüchterung der Wahlmäimcr
chen'i'n^ Uuterhaudluug getreteu und mau ^ siattgefnuden habe. Mit ihm stimmt Maps,
müsse jcdcnfalls eiue Antwort vvu dieser weil die vorliegeuden Formfehlel wou we-

Seite abwarten; alsdauu sei es au der
Zeit, je »ach dem Ergebuisse dcrftlben
wcitere Schritte zu lhuu. Herr Prälat
Or. Ullmaun uuterstützt die Motion uud
glaubt, daß es uuzweckmäßig sei, auf eiue
Autwort vou Sei'tc der erzbischöflicheu Ku-
rie zu warteu, da sie bis zum Schlusse
des Laudtags hinausgezogeu werdeu und
diese wichtige Angelegeuhkl't danii auf die-
scm Laudtage schwcrlich mehr zur Ver-
handlnug kommeu dürfte. Seiues Erach-
teus schade ja eine uahcre Besprechuug
hicrüber nichts, uud es möge daim dic
Autwort ansfalleu, wie sie wolle, so sei
doch üöthigtufalls der Grundsteiu zur Vcr-
handlmig gelegt. Herr Staatsralh Tre-
furt ist dcrselben Ansicht und uuterstützt

sciitlichem Belange seieu. Noßhirt sucht
diese Behauptuiig vom theoretischeu Staiid-
puuktc aus zu ividerlegen uud bezeichuet
die behaupteten Elnschüchtcrirngsverfuche
als leere Phrasen. Eiiiwirkuiigeii auf
j Wahleii kämen voir allen Seiteu her und
was der emeu Partei rech't sei, wäre' für
die audere billig; di'e Gegenpartei des
Hofraths Buss werde auch in'cht uiithätl'g
gebliebcu seiu, uud weuu der Gewählte
eiue Nede an die Wahlmäimer gerichtet
habe, so sei dies ciu Aiisfliiß des Parla-
meutarismus, welcher i'u deu Iahren 1843
uud 1849 häuft'g vorgekomiiien wäre. Buß's
Aeußeruugcii, welchc er gethau haben solle,'
uud dic er durchaus uicht ki7tschuldigen
wolle, köuuteii möglicherweift auf Berück-

daher ebeu'allS die Motiou. Frkiherrjsichtiguiig dei Folgeu ben,heu, d,e durch
v. Gemmingeu spricht iu gauz eutgegeu-j den Nichtvollzug °er Ueberclukuuft ein-
gksetzter Nichlimg, behauptet, es sei hie-! treteu köimteu, wobn drm Rcdiier ie
fnr kein Gcsetz iiöthig uud mau müsse Thatsachcu des ^ahres l8o4 vvr d
jcdenfalls die Äirtwort vou der erzbischöf-j Blickeu gcjchwebt habeu mockiteu. ---iL

lichen Kurie abwalteu üud sicllt schli'rß
lich den Antrag, auf Tagcsordnuiig über-
zugcheu, welchem stch auch Herr Negie-
ruugsdi'rektor Fromherz ausck'loß. Hofralh
Schmidt uutcrstützt die Motio» iu der Art,
daß zwar ciu Gesctz zu crlafftn »iiiivthi'g
fti, daß aber die Ncgierimg zur Vollzitlumg
drr Proklauiatioii aii Strlle des Gcistlicheu
uoch eiiie anderc Pcrson als Deamteii zu

Preffc, welche gegeu dic Ueberciilkunft
wi'rke, erlaube sich zu Vieles, sie spreche
z. B. von Kouflikteu mit Audersgläubi'gen,
ja sic criunere sogar au die Juquisiti'on,
wcnu das Koukordat bestehru bleibe uud
darum sei- auch eiiie Thätigkeit der Gegen-
partei erlaubt. Ihi» sei iudesftii zu Ohren
gekommen, daß Hofralh Buß uicht iu der
Weise gesprocheu habe, welche ihm m den
 
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