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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0325
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HeidelbeMr TagdiM.

M. 82.


Donnerstag, S. April


Telegramme.

Bern, 2. Slpril, Slbtiidö. Dic Ncr-
werfimq der vom Buiidcsraih verlangten
Vollinachtcn dnrch dic iiatloncilräthlichc
Koninüsston erregtc groste'Slnfrcgiiiig. Dcr
Bulidesrath bli'eb fest. Von vi'cr Grost-
anächten wird Kongreß verlangt. Beide
Koniuil'fstoneii (des National- und des
Ständcraths) versaninieltcn stch un, 11
Uhr; ste zogeii ihrc fruhcren Änträgc zu-
rnck inid empfahl-en eliistiuiinig sänuntliche
biindcsrüthlichcii Ä n r r ä g e.

Pcrris, 3. Slpril. Der „Moniteur"
thcilr iiiit, dast die Wahlen °Savop c ns
iii das Parlament Turin becndigt sind.
Von 17 Slbgeordneren >eien ciiischlicßlich
dcs Chablaiü, St. Ililien nnd Uiiter-
Faueigny 15 sür Ven Slnsclüiiß an Frank-
reich; nur die Zwei des Obcr - Fancignp
dagegen.

Lonbon, 3. April. Russcll legte die
savopischcn Slktensiiicke vor, daruiiter
die Nückanrworc auf Thouvencl'sDepesche.
Nustcll crklärt darin, England wolle die
Schweizcr Frage gcrrcnnt behandeln. Nns-
scll hostt, Napolevn wünsche befricdigende
Ausel'nandersctziiiig nüt dcn.Mächten unb
büligt eine etwaige Koiisercnzbcrilfung. Er
bac dcr Kvnigin gerathcn, die Anncrioii
dcr Hcrzogthüiner und dcr Nouiagna an-
ziierkcnncn.

D e r? t s ch ! a n d.

Karlsriüie, 3. April. DaS hcnlc erschicncnc
Rcgicruiigsblatt Nr. l3 c'nthält: -

>. Unmittclbare' allcrhöchstc Entschlicßtuigcii Sr.
Aönigl. Hohclt bcS Großhcrzogö. 1) OrdcnS-
vcrlcihung. Sc. Äönigl. Hohcit tcr Grosihcrzog
habcn Sich gnädign bcwogcn gcfiiiibcn, bcin königl.
ivürlcinbcrgischcn Hvsraih Vr. v. Hcinc in Kann-
stabk bae Niltcrlrcuz bcs OrbciiS vöin Zähringcr
Löivcn zu vcrlcibcn. 2) Dicnstnachrichtcn. Scinc
Königl. Hohcit dcr Großhcrzog habcn Sich gnä-
dig,l bcwogcir gcsniftcn. unlcr bcm 8. v. M. dcn
L-.,cciimdircktor Gcb. Hofralh l)r. Karl Fricdrich
Vicrordt in Karlüruhc auf scj» nntcrthänigstcS
Ansuchcn wcgcn vorgcriicktcn AltcrS, unicr Alicrkcn-
niing scincr langjähcigcn und lrciic'n Dicnstc, niit dcm
Ablanf dcS gcgcmvärligcn Scmcstcrs tn dcn Nnhc-
stand zu vccscheii ; untcr dcui 2. d. M. dcn StaatS-

znglcich dic clnstwciligc Lciti.ng dcs MinistcrininS bcS wclches IIN aanzen Lande dic Zustinnnuna
grosth. Hanscs IInb dcr aiiSwartigcn Angclcgcnhcitcn tz... Mcbnbei't fiiidct Ss ,n

zn übcrtragc»: b^, Gcl.cimcnrath N üstltn. Mit-!


Dürgschaft gegtben, daß in dcv viclfach
eiviteilen Frage ebcnso die Ncchte der
Kionc ihre vollc Wahrung erhalten, alS
die Frciheiten dcr Kirche unbceinträchtigc
bleibeu werden. (M. Z.)

Mannheim, 3. April. Vicle Hänscr

auS dcr Zwcitcn Kamincr dcr Slänbcvcrsamnilung! haben stch hente NIÜ'FahneN l'll dcil dcUl-

.. .. ' ' . ... schen und badischen Farbcn geschmückt, nm-.

durch diesc K u n d g e b n n g die Zustl'uimuiig
der .Einwohncrschafd zu dcn von Karls-
ruhe gemcidetcn Creignisseii zu mam'fcstiren.

§ Heidetberg, 5. April. Gesicrn
Mittag uin 1 Uhr wurden die Abgeord-
neten unscrcr Sladt, die Hcrrvn Bürgcr-
meister Kransmann und Kaiifmanir
Krans von zahlreichcn hiestgen-Bürgcr.n
feierlichst an dcm Vahnhvf cmpfangeii und
in ihrc Wohnnngcn gelcitck, wvdurch das
Pnblikiim scine Frende andeuten wolltc,
daß die 2. Kan»ner dnrch einheitliches Be-
strcben den Sicg des geistigen Fvrtschrüts
über dcn Ullrainoiitanisnilis errungen. Dic
ineisien Häuser unsercr Stadt waren mir
den Flaggen Badens geschmückt und Alt
unv Zung sah man'wie an einem Feier-
tägc fcstlich gckleidet auf Pläizcn nnd Stra-
ßcn gehen; da verkündeten nnsere Blätter-
noch am Nachmütag die Anzeige, von
niehreren Bürgern iinterzeichnet, daß die
Eiiiwohnerschaft zu einer Versammliiiig zu
Ehren der hiesigcn Äbgeordneten anfAbeiids-
8 Uhr in dcn, Saale des Prüiz Mar
cingeladcn werve. Als die aiibciaumre
Stnndc kam-, slrönitc Alles an den brzcich-
neten Orr, dcsscii große Räiimlichkeit die
Zahl der Anwesendeii bciiiahc m'cht zu fassen
vcrmochte. Als Aklcs endlich scincn Piatz
gesiindcn, halle Herr Notar Pczold dic
'Ehic, dcn ei sicn Toast auf das Wohl nn-
scrcü aliaelicbrc» Grvßhcrzogs Friedrich
dnrznbringeii, ilud dicWändehallten wicder

Mcistcnhüui , Diözcse Mohibcrg, mit cincin Kompc-
tcuzonschlog von 1709 sl. 14 kr.

Karlsruhe, 31. März. (Schluß der
12. östentl. Sitzniig dcr 1. Kaiiimcn) Nach
einer kiirzcnDerathuiig übcr ciiiige bekaiiute
Wünschc, nämlich Erniäßigung dcr hoheii
Bcsicslgcbührcn für Zeüungen dnrch dic
Landpost, Acndcriing des Fahrtenplanes ic.
wcrden die Kominissionsaitträge aligenvni-
üien, nachdcin vorher noch der HrlStaats-
iliiiiistcr Freiherr v. Mepsenbng anf eine
Anfrage dcs Abgrordiictcii v. ChrisMär
ervssnet hatte, daß nach einer gcstcrn ein-
getroffenen Nachricht die Vorschläge der
großh. Ncgl'ernng bezüglich der Zugsrich-
tiing dcr Waldshnt-Koiistanzer Bahn von
dcm großen Nath von Schaffhansen an-
gcnominen wvrden scpcn. Sodänn wnrde
Vas Kapitalstciiergcsctz besprochcn iind näch
sängerer Berathnng nu't 16 gegcn 4 Stim-
inen angeiioininen nnd schließlich dcin Ge-
sctze nber Forterhebnng dcr Stcnern i'n
den Monaten Slpril imv Mai d. Z. die
Zustinilnung erthcilt.

Karlsruhe, 3. April. DieMilitär-
abschicde wcrdcn in Folge höh'ercr Weisung
zurückgehaltcn nnd. Denfenigcii wieder
abgeiiomnien, wclche sich .schon im Befftzc
dersclben beffnden sollten.

Mc-nnheim ,, 3. April. War die
Späniiuiiss auf di'e'von Karlsruhe zu er

j warktiidcn Nachrichtcii seit dem Ausfall i von dem r-ieisachcn Hvch, welchcs ans
der lctztcu Sitzung dcr zwciten Kammer! mchr dcn» 500 tankbaren Hcrzen dcm edlcn
iiie große, ,'o wiirbc ffc gestern nvch er-1 Fürsicn dargcbrachc wiirde; woranf nn-
oht, als ani Miltag die Nachricht pon ' scr wackercr Licdcrkranz niitcr dcr kräftigen
cr Vcrschl'ebung dcr für den Vormittag Lcitniig dcs Herrn B o ch , abwcchscliid zwi-

höyt
d'e

aiü'eraunü grwcseiien Sltznng eiiüraf. Mit
iiin so lcbhaftcrem Jnterrsse sah man dcm
Abend entgcgcn, das ssch von Stimde zn
Sruiide stci'gerte, bis cndlich dic tclegra-
phischcn Berichte über den stattgchabtcn
Wcchsel des Ml'ni'stcrilims anlangtc». -L.le
Tiffcrcnzkn dcr lctztcn Monalc habcn da-
mit ihr Endc crrcicht, niid zwar cin E»dc,

schcn dcn Loastcn, wahrhast 'Gcist und
Hcrz crgrcifendc deiüsche Lieder vortrug,
was niiü anss Neuc die Wahrheit von
Schillcr's Wvrten bezengt:

„Wo man singk, da laß bich nicdcr,

Bösc Mcnschcn habc» kcinc Licdcr!"

Hieranf erhob sich Herr Geh. Nath Wel-
ker iind hiclc in langer, gediegcncr Rede
 
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