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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Juli bis Dezember)

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Juli
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https://doi.org/10.11588/diglit.2834#0089
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rrschkiitt, MonM» auätzrtioimnm, lSa'
^ ^ UD» lich, PrNSmiM»i«vbaImngSblaNvirrllI»-

Samstag> 28. Juli

Zns>!k,ioNagcbuhrkN sür dik Sspaltigt Pr- -M L
Nizeilk otkr bcrenRaum Nkrdrn mit Llr. R.NU-Vt-
öcrechncl.

Tolegramme.

Paris, 26. Iuli. Li'e „Pätvie" zei'qt
aii, dciI di't ^iistünmunq dcr Pfortc zu
deii si-dnzvsischcn VhrHläqcn cinqetrvssen
ist nnd tbciiso aiich di'e aiidcren Machke
zü'gcsninmt habd». Eii a-l aii d iverdc nnr
Sccstreiikia,ic seiidcii. Li'e fr anzösi s ch e
^rpcditioii wcvde stch ncichstenö ein-
schisscii. Di'e ,Halrie" sag't, Messliia
sci vöÜicj üeraiiiiit.

MarstMe, 26. Äiili'. Ti'e nciiesten
Nchchiichscn üii's Üi vii sta n t in op el be-
ri'chkcn vdii Äcwaltthätigkcikcn i'n Alcppo,
Lwfa'üsid aN aüdercn Oricii Asicns, 'wo-
riibcr dic Dclaiis erwartcl weiden. Cs
bestätigt sich, dasi in Damaöeus von dcn
türii'schen Doldarcn imtcrslützte Mctzelcicn
vorkanieii. Cs bcstätigt sich f'criicr, daß
Lkv K'äüiiacan 'uiid eüii'ge chiistliche Nö-
täbtstn eüid ^ricdensdccläratlöii iliiterzei'ch-
lieteii. — Äiis'Sicillen wi'rd gemtldct,
däß Äeneräl Esar'p nür die'Stadt Äfcssina
gcräuiiit hät, die Truppen aber in d'eä
Citadctte äötlceiitrirte.

D e u t s ch l a n d.

Karlsrulie, 26. Jüli. Daö hkutc cischicncnc
Ncgiciungöblatt Nr. 39 cnthält:

I. Umnittclbarc allcrhöchstc Entschlicßungcn Sr.
Konigl. Ho'hcit hcö EroßhcrzogS. 1) OrdcnSvcr-
lcihnüg. ^c. Kkiitgl. Polftit dcr Gr'oßhcrzog
bdbcn S!ch >güädis,st bcwogcn ecfundcn, dcm Gc'h.
Rath Frhrn. v. Wvllwarth !» Maunhcim daS Eom-1
mandcurlrcuz uiit Eichrnlaub und Stcrn dcS OrdcnS
voüi Zährlngcr Löwcn zu vcrlcihkii. 2) iZrlaübii'iß.
zur Annahmc eincS frcmdcn OidcnS. ObcrposinMstci^
Fischcr in Badcn crbiclt dtc Erlaubnch, dcn thm von

3) Dtcnsiiiachrichlcii. '(Schon iiiktgcth'cilt.)

>1. V'nfnguiigcn und BdkanNImächungin dcr Mt-
nistcrten. 1) Bckanülmächung d'cs größh. Mlnlstc-
rtumS i-cS Znncrn: Dlc StaatSgcnchmigung von
Sliflungcn !m ObcrrhcinkrciS bclrcffcnd. 2) Bc,
käiiiiimachüiig dcS großh. ÄrlcgömliiistcriumS: Vcr«
gülmig 'fiir Quakticr- ünd Krdnkcnvcrpslcgung bttr.
Dädiirch wird die Vollzugsvcroddnüng vvm 21. Dcc.
1644 zum 'b'ctr. Gcsctz vom 23. Mai 1844 mtt Bc-
zug auf daö^Gcsch vom 24. Mai d. I. I,i glcjchcm

§. 1. Zu, Arlikcl 23 h«t dic Schlußbcstimmung
zü lautön: Für dtc Portlon Flcisch zn ^ Pfuud
8 kr., für dic PvrtIvn.Gcmüsc. Mittagü und Abcnds
8 kr., für die Portion Brod zu 2 Psund 4 kr.

tz. 2. Dcr Eingäng dcS ArtikclS 46 crliäll fol-
gcnbc Faffüng: „Wo nach Artikcl 16 dcö GcschcS dlc
Gcmkindcii dcn zuc Vcrpstcgung der Pfcrdc nöthigcn
Lvuragkvorralh an Habcr, Hcu und Strcuströh an«
züschäffcn habcir ü. 's. w."

§. 3. Dcr Artikcl -49 trhält tm crstrn Absäh fol-
gendc Fässuiig: „DäS Zumaß und die Abgabc an

dic Truppcn auS dcm Magazin der Gcmcindc gcschicht
nicht rationcnwcisc, sondcrn dcr Habcr tn Dkaltcrn,
daS Hcu ünd Ströh nach Eciilncrn iii Äcbündcii von
bkstiMMtcm Gewicht', Wiib'cl daS Gcwicht dcö Stwh'-
bandcS liicht gKcchnct rbird."

3) Bckannlmachlingc» dcö großh. HandclSmlntstc-
rtumS: n) .Dics Aushcbriiia dcr Postbaltcrci in Lurg
bctrcffcnd. V) 'Dic Patcntcrthcilung an kcn Kauf-
mann D. F. L. Ruchöt In PärtS bcircsscnd.

III. TödcSfällc. Gcstöibcü sind: Am 9. d. M.
dcr kath. Pfarrcr.und Drkan I. Stctt tn Brcmgar-
ten ; am 11. d. M. AmtSchlrurg Em. Gcbhardt in
Schöpshcim.

Karlsrus)e, 25. Juli. Nach dem
Hi'esigcn „Alizkl'gcr" wi'rd dke Concordats-
müiorität der 2. Kammcr bci' der Bc-
rcithnng übcr deii erstcn kirch'lichcn 'Gcsctz-
enlwnrf sich der Äbstimmuiig ent'haltcn,
wci-I rine badische Ständevcrsammlnng
nünmcrmehr zuständig sc'i'n köniie, über dic
nachcinändcr dnrch 'dic Fn'cdcnsschlüssc, die
Buiidesäkte, die Grnndrcchte (!) gcwähr-
leistctc -verfasslüigsmä'ßigc Sklbstbcstim-,
nuing der kalhöl'ischen Kirche zn verfligen
und derselbrii Be'schränkungen.aufznerlegen,
wclche iii dcm allgemciiien Äufsichtsrcchte,
des Stäatcs nicht btgrüiidct seicn^ und
wcil ciidlich fencn Abgcördiieten es nn-
verwchrt blcibe, darauf hinznweisen, daß
iii Badeii das Nechtsvcrhattniß der kath.,
Kirche zum Staale bereits dnrch die zwi-
schen S. K. 'H. dem Grvßherzog und dem
päpstlicheii Stiihlc abgeschlossene Ueber-
eüikiiiift geördnet woidrn seie.

Karlsrulie, 26. Jnli. Eiiiige Zei'-
tuiigen erzählcn, daß bei der Versammlmkg
der Geistlichcn in Appenwcier sich ein
!landeöherrlicher Commisiär eiiigefuiideii.
!Dicse Nachricht ist nnwahr. Es ist der
Staa.tsregierniig nicht bkigefalleii, einc An-
ordnuiig zu trcffcn, daß. irgend eiiier ihrer
Beaiiitcn dcr Appcnwcierer Versammlung
bciwohne, noch hat sie diesdr VersaMm-
luiig ir.gend ctwas in dcn Weg gelegt.

^Hoidelberg, 2H.Znli. Die iiiBerln,
erschciiiciidc „Deiitsche Zeitnng" äliß'ert
sich libcr den Beruf Prcnßcns üi detttschen
Angclegeiiheiten folgtiiderinaßen: Das
dentsche Volk g-laubte für seine Nätional-
pvlitik cinen etwas festorcn Stützpmikt
gewonnen zu haben, als Pveußcil sich
seiner Verpflichtuiig nnd sscüidm Bcb-iifc
wicder ein wem'g ernsthaster zttwäiivte.
Doch leidcr hat die gdgonwävtige Negie-
rmig Prcnßens bis j'etzt iinr ci'iie gäiiz
klcine-Lanze fnr-d'en »ngliickli'chcii uiid scit
Zahreii geiiilßhandcltcii Bruderstamm Klir-
hessens gebrochen, leider ist sie bis jetzt

nnr mit Worten -für das in den schlöswig-
holstein'schcn -Herzvgthnmorn schwer vev-
letzte Necht eiiigttreteii. Dcutschland^hat
dicse schwachcn Zcichen riner wahrhaft
altprrnßischen Politik mit Freuden begr>ißt>
aber cs gewartigt in banger Schnsucht,
daß sic sich mehren zur Ehre Preußens>.
denn diese ist dem dentschen Volke ver-
pfändet. Das prenßischc Mim'sierinm hat
dic Änfgabe, alle Zl'elpnnkte dcr deutschcir
Natioiialpolitik scst ins Aiige zu fässett
und mit Energic mid allen ihr zu Gcbote
strhenden Mitteln anf diese Ziele loszu-
ärbeitcn, seine Politik mit dcr dcs dent-
schen Volkeö zu idenlificiren und sich zu»n
Vorkämpfcr dcrsclben zu machcn. Man
schreilc zu Vhatci, dentscher Naiionalpo-
litik! Eine Amncstic ohne jcdwcdc Ein-
schräiikiiiia sci dw erste Thät! D'ie Änf-
lösttng 'dtS Builde'stäg^ , dei' kcinc recht-
liche Basis süv scin Förtbestchen hät, ser
di'e zweite That. Man dri'nge üi dritter
Ncihe auf die söförtige Einbernfnng eincs
dcntscheiiParlämeiits. DieFürsteiiDentsch-
lätids könncii uiid öürfeii deüi prenßischcn
Berlaiigen nicht Widcrsprechen. Ein bent-
sches ^ärläincnt ist c'in von dcn F.ürsten
ane'rkäniitcs Nccht des d'eutscheii Volks;
d'entt das voii den Fnrsten 1843 ei'iibe-
rufene ssteichspärlainent ist cine Thatsachc,
wöduich Fiirsittl ünd Volk ä'n dieses Recht
gtbüiidcii siiid iliid' nnr die Ä'ewalt imd
di'e Will^nr kbiiäen 'es bestrtt'ten. Jst äber
die Einberufung eines deutschcn Parla-
mettts augttiblicklich iiicht zu bcwcrksielligen,
so ermäiin'c sich das preußlsche Ministcrinm
wrni'gstens zn einer thatkräftigcn Händ-
Inng in Kassel. Das deutschc Volk ün
Nörden, Osteii, Sndcii nnd Westen ver-
laiigt einstiiiimig Nc'cht für die Brnder in
Knrhcsskli. Alle dcul'schcn Patrioten bli'ckcii
äuf Pi-eiißeii, sie vcrlangen, daß man
eiidlich iii Km'hessei, Verfässung und Ge-
setz znr Geltmig bringc. Anch die Lage
dcr Schlcöwig-Holsteiittt- tthcischt iiidiich
Thaten. Keini' diplomätischeil Noten n'nd
keine Bnndi'sbeschlüsse bvtn'g'en den däiii-
scben Zwcrg zur Näi'soii. Däs Schwttt
allei'n kanti dtttt deiitschcn Rechte Achtmig
vcrschassen — iiicht die -Fättst in der Tasche!

Pforzheiiri, 25. Jnlr'. Se. Köirigl.
Hoheit der Gr o ßher-z o'g hät üttci'giiä-
digst gerttht, den -H ag eüb e sch ädi'g t e n
in Ni'eferii und Ocschclbroni, ziir Linderuiig
der ersten Noth dic 'ivayrhäft fürstlichc
Gabe von 860 fl. äns Allerhvchstihrcv
 
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